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Klima-Demonstranten haben St. Petersburger Straße in Dresden blockiert

Anhänger der Klimaschutz-Initiative "Letzte Generation" haben am Dienstagmorgen den Verkehr in der Dresdner Innenstadt gestoppt. Was das für Auswirkungen hatte und was sie damit bezwecken wollten.

Von Sandro Pohl-Rahrisch & Luisa Zenker
 3 Min.
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Am Dienstagmorgen hat auf der St. Petersburger Straße in Dresden eine Straßenblockade begonnen.
Am Dienstagmorgen hat auf der St. Petersburger Straße in Dresden eine Straßenblockade begonnen. © Marion Doering

Dresden. Die neue Arbeitswoche hat für Autofahrer in Dresden am Dienstagmorgen mit einem Stau begonnen: Klima-Demonstranten haben sich auf die St. Petersburger Straße gesetzt und somit den Straßenverkehr gestoppt. Betroffen war der Georgplatz zwischen dem Pirnaischen Platz und Hauptbahnhof in Richtung Südvorstadt.

Die Protestaktion in unmittelbarer Sichtweite des Dresdner Rathauses begann um 7.30 Uhr. 16 Menschen beteiligten sich an der Blockade. Der Verkehr staute sich zeitweise auf 800 Metern zurück bis zur Carolabrücke.

Die Polizei war mit etwa 20 Einsatzkräften vor Ort. "Es ist ein Ausdruck von Demokratie", sagte Polizeisprecher Marko Laske, der darauf aufmerksam machte, dass die Demonstration von "Letzte Generation" legal angemeldet worden war. Polizisten traten auch an jene Autos heran, die versuchten, die Demonstranten "von der Straße zu hupen".

"Eigentlich ist es gegen die Leute, die früh auf Arbeit fahren müssen und damit ihr Geld verdienen", sagte ein Autofahrer durchaus gereizt. Er verstehe nicht, wie die Demonstranten ihr Ziel mit ausgerechnet einer Straßenblockade in Dresden erreichen wollten.

Eine Autofahrerin erzählte Sächsische.de aus ihrem Wagen heraus: "Wir müssen auf Arbeit, unsere Zeit läuft. Die sollen in die Schule oder arbeiten gehen, dann kommen sie auf andere Gedanken", zeigte sie in Richtung der Demonstranten.

Die meisten Autofahrer zeigten sich angesichts der Zwangspause an der Kreuzung zwar verärgert, aber nicht aggressiv.

Die Demonstranten gehören zur Initiative namens "Letzte Generation", die schon im Mai die Hansastraße blockiert hatte. Sie wollen bei der Bundesregierung erreichen, dass sich Deutschland von fossilen Energieträgern wie Flüssiggas trennt und vollkommen auf Wind- und Solarenergie setzt.

Die Demonstranten blockierten die Straße in Höhe des Fußgängerüberwegs auf dem Georgplatz.
Die Demonstranten blockierten die Straße in Höhe des Fußgängerüberwegs auf dem Georgplatz. © Marion Doering
16 Menschen beteiligten sich an dem Protest für erneuerbare Energien.
16 Menschen beteiligten sich an dem Protest für erneuerbare Energien. © Marion Doering
Es gab drei Blockaden, die jeweils sieben Minuten dauerten.
Es gab drei Blockaden, die jeweils sieben Minuten dauerten. © Marion Doering
Zwischen den Blockaden ließen die Demonstranten die Autofahrer vorbeiziehen.
Zwischen den Blockaden ließen die Demonstranten die Autofahrer vorbeiziehen. © Marion Doering

Auf der Hansastraße hatten sich die Demonstranten damals festgeklebt und die Blocke somit hinausgezögert. "Nicht die Behörden und die Polizei sind unser Gegner, sondern die Politik", sagte Initiator Christian Bläul am Dienstagmorgen. "Wir wollen uns deshalb heute nicht festkleben."

Bläul ist 40 Jahre alt und Physiker aus Dresden. "Ich möchte niemanden stören, doch unsere Treibhausgas-Emissionen bedeuten massives unnötiges Leid", sagte er. Es dürfe keine neue fossile Infrastruktur geben, insbesondere keine neuen Bohrungen in der Nordsee und keine festen Terminals für verflüssigtes Erdgas.

Der Protest sollte diesmal von Anfang an nicht so lang dauern wie auf der Hansastraße. Daher gab es insgesamt drei Blockaden, die jeweils sieben Minuten dauerten.

Kurz nach acht Uhr beendeten die Demonstranten die Blockade auf dem Georgplatz. Der Verkehr rollt nun wieder störungsfrei. Die Polizei hat die Demo im Nachhinein als ruhig und friedlich eingeschätzt.