Dresden. Der Dresdner Fahrradclub ADFC fordert einen beidseitigen Radweg am Wasaplatz. Darauf machten die Mitglieder am Freitag mit einer Plakat-Aktion und einem offenen Brief an den Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) aufmerksam.
So gehen die Planungen zum Bau der neuen Straßenbahnverbindung über den Zelleschen Weg zum Wasaplatz demnächst in die entscheidenden Phasen. Wie der ADFC mitteilt, haben die geplanten Veränderungen auch direkte Auswirkungen auf den Radverkehr. Vieles habe sich verbessert. So erhalte beispielsweise die Caspar-David-Friedrich-Straße beidseitig Radwege. Über den Wasaplatz hinweg solle es aber keinen Radweg geben. Stattdessen solle dieser davor enden.
"Dies ist aus Sicht des ADFC Dresden eine völlig inakzeptable Lösung, da
Radweglücken Gefahren mit sich bringen", teilt der Fahrradclub mit. "Zudem verstoßen derartige Pläne gegen das beschlossene
Radverkehrskonzept."
Es handele sich bei dem Zelleschen Weg und der Caspar-David-Friedrich-Straße um zwei Straßen, die viel von Radfahrenden genutzt werden. Im Radverkehrskonzept "werden sie daher völlig zu Recht als Hauptradrouten des
Alltagsradverkehrs klassifiziert", sagt Edwin Seifert, Geschäftsführer des
ADFC Dresden. Laut dem Radverkehrskonzept müssten sich die Radwege auf dem Wasaplatz daher kreuzen, erklärt er. "Radwege plötzlich vor dem
Kreuzungsbereich enden zu lassen und Radfahrerinnen und Radfahrer in den
Mischverkehr zu entlassen, ist nicht akzeptabel und hat mit einer sicheren
Radverkehrsführung nichts zu tun", sagt Edwin Seifert.
Autoverkehr muss weniger attraktiv werden
Besonders gewichtig sei das Problem auch, weil der Bau der Straßenbahnterrasse wohl nicht vor 2028 erfolgen werde. Schon heute sei es aus der Zeit gefallen, wenn eine Kreuzung oder Hauptstraßen ohne durchgehende Radverkehrsanlagen gebaut werden. "Im Jahr 2028", ist Edwin Seifert überzeugt, sei dies "ganz bestimmt gravierend überholt".
Dem ADFC sei bewusst, dass die Verkehrsverhältnisse am Wasaplatz komplex seien. Edwin Seifert verweist aber auf die vom Stadtrat beschlossenen Leitziele für die künftige Mobilität in Dresden im Jahr 2035. Die Stadt müsse deshalb dafür sorgen, das der Anteil des Fuß-, Rad- und Nahverkehrs auf 75 Prozent des Gesamtverkehrs steigt. Dies gelinge nur, wenn es sichere und komfortable Verkehrsmöglichkeiten für den Fuß- und Radverkehr gebe und im Gegenzug weniger komfortable Lösungen für den Autoverkehr. (SZ/the)