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Dresdner Fahrradclub fordert Radweg am Wasaplatz

Weniger Autos, mehr Fuß- und Radverkehr: Das will die Stadt Dresden erreichen. Bedacht habe die Stadt das beim Bauprojekt am Wasaplatz aber nicht, ärgert sich der Dresdner Fahrradclub ADFC.

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Wo soll hier noch ein Radweg hinpassen? - Dem Dresdner Fahrradclub ADFC sei bewusst, wie schwer es sei, eine radfahrfreundliche Lösung für den Wasaplatz in Dresden zu finden. Wichtig sei es dennoch.
Wo soll hier noch ein Radweg hinpassen? - Dem Dresdner Fahrradclub ADFC sei bewusst, wie schwer es sei, eine radfahrfreundliche Lösung für den Wasaplatz in Dresden zu finden. Wichtig sei es dennoch. © René Meinig

Dresden. Der Dresdner Fahrradclub ADFC fordert einen beidseitigen Radweg am Wasaplatz. Darauf machten die Mitglieder am Freitag mit einer Plakat-Aktion und einem offenen Brief an den Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) aufmerksam.

So gehen die Planungen zum Bau der neuen Straßenbahnverbindung über den Zelleschen Weg zum Wasaplatz demnächst in die entscheidenden Phasen. Wie der ADFC mitteilt, haben die geplanten Veränderungen auch direkte Auswirkungen auf den Radverkehr. Vieles habe sich verbessert. So erhalte beispielsweise die Caspar-David-Friedrich-Straße beidseitig Radwege. Über den Wasaplatz hinweg solle es aber keinen Radweg geben. Stattdessen solle dieser davor enden.

Dresdner Radler fordern einen beidseitigen Radweg am Wasaplatz.
Dresdner Radler fordern einen beidseitigen Radweg am Wasaplatz. © Juliane Mostertz

"Dies ist aus Sicht des ADFC Dresden eine völlig inakzeptable Lösung, da Radweglücken Gefahren mit sich bringen", teilt der Fahrradclub mit. "Zudem verstoßen derartige Pläne gegen das beschlossene Radverkehrskonzept."

Es handele sich bei dem Zelleschen Weg und der Caspar-David-Friedrich-Straße um zwei Straßen, die viel von Radfahrenden genutzt werden. Im Radverkehrskonzept "werden sie daher völlig zu Recht als Hauptradrouten des Alltagsradverkehrs klassifiziert", sagt Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden. Laut dem Radverkehrskonzept müssten sich die Radwege auf dem Wasaplatz daher kreuzen, erklärt er. "Radwege plötzlich vor dem Kreuzungsbereich enden zu lassen und Radfahrerinnen und Radfahrer in den Mischverkehr zu entlassen, ist nicht akzeptabel und hat mit einer sicheren Radverkehrsführung nichts zu tun", sagt Edwin Seifert.

Autoverkehr muss weniger attraktiv werden

Besonders gewichtig sei das Problem auch, weil der Bau der Straßenbahnterrasse wohl nicht vor 2028 erfolgen werde. Schon heute sei es aus der Zeit gefallen, wenn eine Kreuzung oder Hauptstraßen ohne durchgehende Radverkehrsanlagen gebaut werden. "Im Jahr 2028", ist Edwin Seifert überzeugt, sei dies "ganz bestimmt gravierend überholt".

Dem ADFC sei bewusst, dass die Verkehrsverhältnisse am Wasaplatz komplex seien. Edwin Seifert verweist aber auf die vom Stadtrat beschlossenen Leitziele für die künftige Mobilität in Dresden im Jahr 2035. Die Stadt müsse deshalb dafür sorgen, das der Anteil des Fuß-, Rad- und Nahverkehrs auf 75 Prozent des Gesamtverkehrs steigt. Dies gelinge nur, wenn es sichere und komfortable Verkehrsmöglichkeiten für den Fuß- und Radverkehr gebe und im Gegenzug weniger komfortable Lösungen für den Autoverkehr. (SZ/the)