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Hummeln, Bienen, Marienkäfer: So kämpft Dresden gegen das Insektensterben

Die Stadt Dresden will mehr Blühwiesen schaffen. Ein Verein sucht jetzt Flächen die zukünftig erblühen sollen. Was auch Leser dafür tun können.

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Suchen stadtweit nach Blühwiesen: Solveig Buder (v.l.),Projektleiterin Elisa Baumgarten und Amtsleiter Detlef Thiel.
Suchen stadtweit nach Blühwiesen: Solveig Buder (v.l.),Projektleiterin Elisa Baumgarten und Amtsleiter Detlef Thiel. © Sabine Mutschke

Dresden. Hummeln, Wildbienen, Marienkäfer, Ohrenkneifer, Schmetterlinge – die Zahl der Insekten geht immer weiter zurück - vor allem in den Städten, wo Flächen für Häuserbau und Verkehrswege genutzt werden.

Um dem Insektensterben entgegenzuwirken, hatte der Dresdner Stadtrat bereits 2019 den Beschluss gefasst, bewusst Blühflächen anzulegen und diese mit Insektenhotels auszustatten. Dafür initiierte Dresden das Förderprogramm für das Anlegen von Blühwiesen "Dresden blüht". Nun wird es auch umgesetzt.

Welche Flächen jetzt gesucht werden

Projektträger ist der Verein "Jugend Arbeit Bildung" (JAB), der unter anderem den Tafelgarten für die Dresdner Tafel bewirtschaftet und seit vielen Jahren zusammen mit Langzeitarbeitslosen Insektenhotels aller Größen anfertigt. Der Verein wird das Projekt vom Erfassen der Flächen über die Ansaat bis hin zum Fertigen und Aufstellen von Insektenhotels umsetzen. Die fachliche Beratung und Begleitung übernimmt das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft.

Zum Start des Projektes ist jetzt die Mithilfe aller Dresdner gefragt: Gesucht werden Brachflächen von jeweils mindestens 100 Quadratmetern, die sich für eine Blühwiese eignen könnten. Das können Wiesen, Stilllegungsflächen, Wegebesäumungen, Blühschneisen und Erosionsschutzsteifen sein. Diese können zum Beispiel im städtischen Raum, bei kommunalen und gemeinnützigen Einrichtungen, Wohnungsgenossenschaften, Pflegeheimen, Kindertagesstätten, Krankenhäusern oder in Kleingartensparten liegen. Aber auch kleine und mittelständische Unternehmen, landwirtschaftliche Betriebe und private Grundstückseigentümer kommen in Betracht.

Ab wann die Flächen aufblühen können

Sind die Flächen bekannt, werden Mitarbeiter des JAB die vorgeschlagenen Flächen besichtigen, Bodenproben nehmen, Möglichkeiten der Bewässerung prüfen, den Boden vorbereiten, Saatmischungen auswählen und im Frühjahr aussäen. Parallel dazu bauen die Praxisanleiter bei JAB in den eigenen Werkstätten zusammen mit Langzeitarbeitslosen Insektenhotels, die im Juni 2024 aufgestellt werden.

"Sind die Blühflächen einmal angelegt, entstehen sie bei etwas Pflege und Bewässerung jedes Jahr aufs Neue und ziehen Insekten an", sagt Vereinsgeschäftsführerin Solveig Buder. "Wir hoffen, dass die Idee auch weitere Firmen und Privatpersonen beflügelt, Blühflächen auf ihrem Gelände anzulegen und zu finanzieren." Tatsächlich testen immer mehr Städte bereits solche Blühwiesen. (SZ/DiHe)

  • Wer eine Brachfläche (mindestens 100 Quadratmeter) kennt und für die Umwidmung in eine Blühwiese vorschlagen möchte, meldet sich bitte bei [email protected], beschreibt den genauen Standort, die Größe (Länge/Breite) und benennt bitte einen Ansprechpartner vor Ort.