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Kultursommer am Japanischen Palais in Dresden wird deutlich abgespeckt

2022 richtete Thomas Jurisch erstmals den Dresdner Kultursommer aus. Nun sagt der Veranstalter das Großevent am Japanischen Palais überraschend ab und minimiert es auf eine Woche im August.

Von Juliane Just
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Zum zweiten Mal veranstaltet Thomas Jurisch den Kultursommer am Japanischen Palais. Doch aufgrund abgesprungener Sponsoren wird das Fest nun deutlich kleiner als geplant.
Zum zweiten Mal veranstaltet Thomas Jurisch den Kultursommer am Japanischen Palais. Doch aufgrund abgesprungener Sponsoren wird das Fest nun deutlich kleiner als geplant. © Sven Ellger

Dresden. "Zehn Monate Arbeit waren umsonst", sagt Thomas Jurisch. Er ist Veranstalter des Kultursommers, der 2022 erstmals am Japanischen Palais stattfand. Nach Elbhangfest, BRN und Hechtfest wird nun eine weitere Veranstaltung abgesagt.

Grund für den deutlich kleineren Kultursommer ist die wackelnde Finanzierung. Zwei Sponsoren für den Kultursommer 2023 seien abgesprungen. "Wir haben wochenlang hin- und herüberlegt. Aber ohne feste Finanzierung ist es zu riskant, ein solches Event auf die Beine zu stellen", sagt Jurisch.

Statt vier Wochen mit Künstlern und Kultur soll die Fläche am Japanischen Palais nun eine Woche lang bespielt werden. Im August solle es eine deutlich abgespeckte Variante geben, ein genaues Datum stehe noch nicht fest. Klar ist aber: "Es soll entspannt und minimalistisch werden. Zurück zu den Wurzeln."

Neuer Anlauf des Kultursommers für 2024

In einem Interview mit Sächsische.de im Februar 2023 sagte er mit Blick auf die zweite Auflage des Kultursommers: "In diesem Jahr möchten wir abliefern." Ziel seien täglich 500 bis 1.000 Besucher auf dem Festgelände. Daraus wird nun nichts. Die gesamte Planung und Produktion sollen laut Jurisch auf 2024 gehoben und damit ein neuer Anlauf für den Kultursommer gestartet werden.

Seit 30 Jahren ist der gebürtige Dresdner im Veranstaltungsgeschäft unterwegs. Was Anfang der 1990er-Jahre mit ersten Technopartys in leerstehenden Fabrikhallen begann, gipfelte in seinem Erfolg mit dem Poetry Slam vor ausverkauften Häusern.

"Es ärgert mich, dass wir immer miteinander verglichen werden"

Überraschend hatte Jurisch im vergangenen Jahr vom Freistaat den Zuschlag für die Fläche am Japanischen Palais bekommen. Dort hatte in den Jahren zuvor der Dresdner Veranstalter Jörg Polenz recht erfolgreich den Palaissommer organisiert, das Festival mit kostenlosem Yoga und viel Musik entwickelte sich zu einer Größe in Dresden.

"Es ärgert mich, dass wir immer miteinander verglichen werden", sagt der Kultursommer-Chef. Immer wieder betont Jurisch, er habe nie etwas Gleiches oder gar Größeres als die Konkurrenz-Veranstaltung Palaissommer auf dem Areal machen wollen, sondern von Anfang an eine eigene Plattform schaffen wollen. "Wir haben den Fehler gemacht, dass wir uns haben messen lassen."

Die Bilanz des ersten Kultursommers war positiv, obwohl Jurisch das Festival in nur drei Monaten auf die Beine stellte und sich einige Engpässe vor Ort ergaben. Innerhalb des Kultursommer-Monats kamen rund 20.000 Besucher. (mit SZ/noa)