Dresden
Merken

Meinung zum autofreien Terrassenufer: So funktioniert es nicht!

Seit vier Jahren könnte sich Dresden behutsam auf den Weg machen, ein autofreies Terrassenufer auszuprobieren. Bisher wurde das verschlafen - was mehr als ärgerlich ist.

Von Dirk Hein
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Einen behutsamen Weg zum autofreien Terrassenufer hat Dresden bisher verspielt.
Einen behutsamen Weg zum autofreien Terrassenufer hat Dresden bisher verspielt. © Sven Ellger

Dresden. Es könnte so schön sein: Kaum ein Ort bietet sich in Dresden mehr an, um im Sommer ein lebens- und liebenswertes Elbflorenz entstehen zu lassen als ein belebtes und weitgehend autofreies Terrassenufer. Zusammen mit den Filmnächten am Elbufer und einer autofreien Augustusbrücke hätte Dresden die Chance auf eine einmalige Kulisse.

Das ein verkehrsfreies Terrassenufer zumindest auf dem Papier funktionieren müsste, zeigen die jährlichen Sperrungen während des Stadtfestes im Sommer. Die Staus halten sich in dieser verkehrsarmen Zeit eher im Rahmen.

Das Dresdner Rathaus war zudem schon einmal bereit, die eigentlich so wichtige Verkehrsverbindung weit über einen Monat sperren zu lassen, um zumindest einen eingeschränkten Striezelmarkt in angespannten Corona-Zeiten ermöglichen zu können. Auch dies hätte wahrscheinlich funktioniert und wäre von den Dresdnern akzeptiert worden. Der Vorstoß scheiterte allein an den harten Corona-Auflagen, die Märkte insgesamt unmöglich machten.

Doch statt die einmal aufgegriffene Idee mit Schwung weiterzuverfolgen, sank das Rathaus in eine altbekannte Starre. Die Voraussetzung für ein Handeln waren dabei durchaus gut. Seit vier Jahren sind die Pläne im Rathaus bekannt, die ganze Zeit über haben die Grünen als Partei diese Pläne unterstützt, die ganze Zeit über stellte die gleiche Partei mit dem Verkehrsbürgermeister und der Umweltbürgermeisterin zudem wichtige Spitzen-Beamten, passiert ist allerdings nichts.

Stattdessen werden mit den jetzigen Sperrungen und dem spürbaren Verkehrschaos in der Innenstadt eher Argumente dafür geliefert, warum Dresden die Finger von solch einem durchaus riskanten Verkehrsversuch lassen sollte. Ohne kluge Umleitungen und langfristige Planungen produziert die Stadt mehr Frust als Verständnis. Bei so einem wichtigen Projekt ist das schade und ärgerlich.