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So will Dresden überfüllte und vermüllte Altkleidercontainer verhindern

Immer wieder sogen übervolle Altkleidercontainer für Ärger. Wie Dresden jetzt dagegen vorgehen will.

Von Dirk Hein
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Der Altkleidercontainer an der Leutewitzer Straße, direkt hinter dem Rathaus Dresden-Cotta, ist übervoll. Viele Anwohner ärgert das.
Der Altkleidercontainer an der Leutewitzer Straße, direkt hinter dem Rathaus Dresden-Cotta, ist übervoll. Viele Anwohner ärgert das. © Christian Juppe

Dresden. Seit Jahren läuft die Entsorgung von Altkleidern auch in Dresden nicht immer problemlos. Häufig stehen übervolle Container einfach am Straßenrand oder am Ausgang von Parks. Wird nicht regelmäßig geleert, vermüllen die Plätze. Mit einem neuen Konzept will das Rathaus dies zukünftig besser lösen.

Wie schätzt Dresden die aktuelle Lage ein?

Derzeit werden in der Landeshauptstadt Alttextilien aus Haushalten im Auftrag der Stadt ausschließlich über acht Wertstoffhöfe angenommen. Zudem betreiben mehrere gemeinnützige Vereine und gewerbliche Sammler Altkleidercontainer auf öffentlichen Straßen, in Grünanlagen sowie auf Privatgrundstücken. Das Rathaus erteilt dafür Sondernutzungserlaubnisse.

Je nach Marktlage variiert das Interesse der Betreiber am Einsammeln von Alttextilien, heißt es aus dem Rathaus. Gewerbliche Sammler konkurrieren mit gemeinnützigen Vereinen. "Probleme bereiten zum einen das ungeordnete und zum Teil ungenehmigte Aufstellen von Containern auf öffentlichen Straßen in Zeiten mit hohen Marktpreisen für Alttextilien und die unzureichende Leerungshäufigkeit mit der Folge verstärkter Verunreinigung und Nebenablagerungen in Zeiten geringer Nachfrage", sagt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne).

Vor allem in den vergangenen Monaten erfolgte das Aufstellen der Container "vermehrt unkontrolliert" neben die von der Stadt betriebenen Wertstoffstandplätze für Glas und Altpapier. "Das führt zu einer höheren Belastung dieser Plätze mit Verunreinigungen und Nebenablagerungen."

Was soll zukünftig anders werden?

Die Stadt will zukünftig nur noch selber entscheiden, wo Altkleidercontainer abgestellt werden können und dafür strengere Vorgaben machen. Per neuem Konzept soll geregelt werden, wo solche Container noch stehen dürfen. Konkret sollen weiter private Anbieter die Altkleider einsammeln dürfen, jedoch wird eine Erlaubnis dafür nur noch an den von der Stadt vorgegeben Container-Standorten für zum Beispiel Glas und Altpapier möglich sein.

"Mit dem Inkrafttreten des Standortkonzeptes werden keine Sondernutzungserlaubnisse für das Aufstellen weiterer Container auf öffentlichen Straßen und in öffentlichen Grünanlagen für den Zeitraum ab 2025 ausgestellt", steht dazu in der notwendigen Beschlussvorlage für den Stadtrat. Halten sich Anbieter nicht daran, soll "kurzfristig und konsequent mit den zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln begegnet werden."

Über feste Gebietszuschnitte wird festgelegt, welcher Anbieter für welche Container verantwortlich ist. Die Stadt beteiligt diese an den Kosten für das Reinigen der Standorte und schließt einen Vertrag ab. Dort wird unter anderem geregelt, wie häufig die Standorte zu kontrollieren sind und wann zwingend geleert werden muss. Die Anbieter verpflichten sich, innerhalb von zwei Tagen gemeldete übervolle Standorte zu leeren.

Was ändert sich noch?

Stadtweit sollen zukünftig 380 Altkleidercontainer aufgestellt werden. Genaue Zahlen, wie viele Container es momentan gibt, hat die Stadt nicht. Reichlich Container stehen auf privaten Grundstücken, was weiterhin erlaubt ist, oder wurden ohne Genehmigung aufgestellt.

Insgesamt ist jedoch zukünftig mit weniger Sammelstellen zu rechnen. Laut Rathaus steht in anderen Städten pro 500 bis 1.000 Einwohnern ein Container. Dresden will diese Zahl, wie Leipzig, auf 1.500 Einwohner erhöhen. Möglich werden soll das, weil weiterhin Altkleider auf Wertstoffhöfen abgegeben werden können.

Das Konzept wird nun in den Ortschaften und Stadtbezirken beraten. Dort kann es Änderungsanträge geben. Der Stadtrat wird frühestens im Mai entscheiden. Ähnlich ist bereits Pirna vorgegangen. Dort wurde das Kleidercontainer-Netz 2022 ausgedünnt.