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Müllgebühren in Dresden sollen schon wieder steigen

Dresden will gehörig an der Gebührenschraube drehen. Nachdem die Müllgebühren 2021 um rund 5,4 Prozent gestiegen sind, soll es nun um ein Vielfaches teurer werden. Was die Stadt plant.

Von Andreas Weller
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Die Müllentsorgung in Dresden soll deutlich teurer werden.
Die Müllentsorgung in Dresden soll deutlich teurer werden. © René Meinig

Dresden. Die Müllabfuhr soll drastisch teurer werden. Weil die Arbeit der Stadtreinigung kostendeckend erfolgen soll, plant die Stadt eine Gebührensteigerung um durchschnittlich 23,4 Prozent.

Das ist deutlich mehr als bei der letzten Erhöhung. Zum Jahr 2021 stiegen die Müllgebühren um durchschnittlich 5,4 Prozent.

Etwa 136 Kilo Abfall produziert jede Dresdnerin und jeder Dresdner im Durchschnitt pro Jahr. Die Stadtreinigung holt auf ihren Touren den Müll von rund 55.000 sogenannten Anschlussobjekten ab - von der Plattenbausiedlung bis zum Eigenheim.

Kostenexplosion bei Müllabfuhr in Dresden

Die Kosten dafür seien drastisch gestiegen, heißt es von der Stadt dazu. So seien die Kosten in der Abfallwirtschaft für Personal, Diesel, Strom, Energie, Reparaturen und Instandhaltung an Gebäuden und Technik und neue Fahrzeuge nun deutlich höher. Dazu komme die CO₂-Abgabe bei Entsorgung von Restabfällen, Sperrmüll, Kunststoffen, IT-Kosten, die Umstellung auf Digitalisierung und einiges mehr.

Deshalb sollen die Dresdner für die Müll-Entsorgung schon bald deutlich mehr zahlen. Einige Beispiele: Bei einem bis zu zweiwöchentlichen Abfuhrturnus steigt der Grundbetrag pro Monat und Behälter für eine 80-Liter-Tonne von 3,70 Euro auf 4,59 Euro und für eine 1.100-Liter-Tonne von 38,76 Euro auf 47,32 Euro. Wird der 1.100-Liter-Behälter dreimal pro Woche geleert, fallen dafür 258,09 Euro an, bisher sind es 213,70 Euro.

Die Gebühren sollen in allen Bereichen und für die unterschiedlichen Behältergrößen steigen. Das bedeutet, die Entleerungsgebühren erhöhen sich für Restabfall um 25,2 Prozent, für Bioabfall um 20 Prozent, für den Grundbetrag um 22 Prozent und insgesamt mit allen anderen Gebühren um durchschnittlich 23,4 Prozent.

Freie-Wähler-Stadträtin: "Wir fordern einen Stopp der Gebührenerhöhung"

Die Stadt hat dafür die bisherigen Gebühren ab 2024 kalkuliert, abgezogen, was sie aus dem Verkauf des Altpapiers einnehmen wird und daraus die neuen Gebühren errechnet. Da sie verpflichtet sei, dass sich die Entsorgung aus den Gebühren finanziert, müssten diese nun so stark steigen.

Stadträtin Silvana Wendt (Freie Wähler) kritisiert die Pläne. "Die Folgen grüner Politik kommen jetzt auch bei den Müllgebühren mit Wucht bei jedem Dresdner an. Wir fordern einen Stopp der Gebührenerhöhung, solange noch Rücklagen existieren, die angelegt wurden, um die Gebühren stabil zu halten." Das letzte Wort hat der Rat.