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Gute Nachrichten 2023: Das lief alles gut in Dresden

Chipfabriken, Bundesgartenschau, neue Straßenbahnen: 2023 brachte eine Menge positiver Schlagzeilen für Dresden hervor. Fünf Ereignisse, die in Erinnerung bleiben werden.

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Ereignisse, die 2023 positive Schlagzeilen in Dresden machten.
Ereignisse, die 2023 positive Schlagzeilen in Dresden machten. © Sven Ellger, René Meinig, David Chang/dpa

Dresden. Kriege und Krisen haben die Schlagzeilen 2023 bestimmt. Doch es gab auch viele gute Nachrichten, vor allem für die Zukunft Dresdens. Wir blicken auf fünf Schlagzeilen zurück, die in Erinnerung bleiben werden.

Infineon wird größer, TSMC kommt

Dresdens Chipindustrie wächst. So hat TSMC 2023 ein Werk in der Stadt angekündigt.
Dresdens Chipindustrie wächst. So hat TSMC 2023 ein Werk in der Stadt angekündigt. © David Chang/dpa

Dresdens Chipindustrie wird in den kommenden Jahren kräftig wachsen. Im Mai dieses Jahres erfolgte bereits der Spatenstich für das zweite Infineon-Werk an der Königsbrücker Straße. Fünf Milliarden Euro investiert der Chipkonzern. Bis zu 1.000 Arbeitsplätze sollen zusätzlich entstehen. Der Produktionsstart ist für 2026 geplant. Im neuen Werk werden in Zukunft Halbleiter für Elektroautos, Ladesäulen oder Windparks gefertigt.

Im August wurde gleich der nächste Wirtschaftscoup für Dresden verkündet: Der weltgrößte Chiphersteller TSMC aus Taiwan wird ein Werk in Dresden bauen. Gemeinsam mit den Partnern Infineon, Bosch und NXP wird es hinter der Bosch-Fabrik am Flughafen errichtet. Der Spatenstich soll in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen. Der Produktionsstart wird für 2027 angestrebt. Geplant sind etwa 2.000 Jobs, wobei TSMC zehn Prozent der Arbeitskräfte selbst mitbringen will. Die Bundesregierung hat Subventionen von bis zu fünf Milliarden Euro zugesagt, die trotz Haushaltskrise gesichert seien.

Dresden will die Buga 2033

Buga-Verbandschef Andreas Wehle (v. l.), Professorin Catrin Schmidt, TU-Rektorin Ursula Staudinger und OB Dirk Hilbert unterstützen gemeinsam die Bewerbung für die Buga 2033.
Buga-Verbandschef Andreas Wehle (v. l.), Professorin Catrin Schmidt, TU-Rektorin Ursula Staudinger und OB Dirk Hilbert unterstützen gemeinsam die Bewerbung für die Buga 2033. © Sven Ellger

Auch das gibt es noch in der Landeshauptstadt: Von dem Moment an, als OB Dirk Hilbert (FDP) Anfang November 2022 erste Ideen für eine Bewerbung der Stadt um die Bundesgartenschau 2033 vorstellte, war der Zuspruch groß. Statt politische Grabenkämpfe anzufangen, arbeiteten alle Fraktionen im Rat konzentriert mit. Zusammen mit den Bürgern der Stadt wurde die Idee einer Bewerbung durch mehrere Buga-Dialoge zur Machbarkeitsstudie weiterentwickelt.

Diese Machbarkeitsstudie wurde im Oktober 2023 vorgestellt und Mitte Dezember vom Rat beschlossen. Das Abstimmungsergebnis war deutlich: 64 Räte stimmten zu, nur zwei waren dagegen.

Aktuell geht die Stadt davon aus, dass 2,9 Millionen Besucher zur Buga nach Dresden kommen. Investiert werden sollen 175 Millionen Euro. Rund 117 Millionen Euro sollen über Fördermittel akquiriert werden. Mit dem Geld will die Stadt unter anderem den Südpark zum Erblühen bringen, die Trümmerberge begehbar machen, sicheres Baden im Kiessee Leuben ermöglichen und den Geberbach freilegen.

Punktlandung bei neuen Straßenbahnen

Sie sind breiter, verbrauchen weniger Strom, kommen aus Sachsen, bieten mehr Komfort und kosten pro Stück rund 4,2 Millionen Euro - Dresden neue Stadtbahnwagen sollen noch mehr Leute in die Fahrzeuge der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) locken und zur Verkehrswende beitragen.

Seit 2017 war das Projekt für knapp 200 Millionen Euro inklusive langfristigem Wartungsvertrag - geplant. Alleine in diesem Jahr mussten 27 der insgesamt 30 Bahnen in Betrieb gehen, denn sonst wären den DVB etliche Millionen Euro an Fördergeld durch die Lappen gegangen.

Etwa drei Viertel der Schienen in Dresden sind so verbreitert, dass die neuen Bahnen darauf fahren können.
Etwa drei Viertel der Schienen in Dresden sind so verbreitert, dass die neuen Bahnen darauf fahren können. © René Meinig

Zweimal wurde die Frist für die DVB verlängert, Ende 2023 war dann der letztmögliche Zeitpunkt, dass alle 30 Bahnen durch Dresden fahren und die Förderung gesichert wird. Am Ende wurde es eine Punktlandung. Am 21. Dezember gab es die Zulassung für den 30. neuen Stadtbahnwagen für einen vierwöchigen Probebetrieb.

Die Erleichterung war den DVB-Vorständen und den Verantwortlichen vom Hersteller Alstom (ehemals Bombardier) deutlich anzumerken. Weitere der Bahnen sind bereits bestellt.

Dresdens neuer Einkaufstempel wächst im Rekordtempo

Parkplatzabriss, parallel dazu der Bau des ersten neuen Abschnittes, Abriss des alten Gebäudes: Am Kaufpark Nickern geht es Schlag auf Schlag. Als am 3. August der erste Neubau-Teil mit 43 Geschäften aufgemacht hat, strömten jeweils 45.000 Kunden an den drei Eröffnungstagen das neue Einkaufscenter. Zwar wurde es einen Monat später als zunächst geplant fertig, aber die Arbeiten auf dem großen Areal zwischen Dohnaer, Tschirnhaus- und Michaelisstraße laufen dennoch in extrem schnellen Tempo.

Fast fertig geworden ist der neue Parkplatz zur Eröffnung des neuen Haupteinganges am 21. Dezember.
Fast fertig geworden ist der neue Parkplatz zur Eröffnung des neuen Haupteinganges am 21. Dezember. © René Meinig

Während der Abriss der letzten Teile des alten Kaufpark-Gebäudes an der Dohnaer Straße im Januar 2024 abgeschlossen sein soll, hat am 21. Dezember der neue ebenerdige Parkplatz mit neuer Zufahrt von der Tschirnhausstraße eröffnet. Er bietet 600 Stellplätze. Auch der neue Eingang im Erdgeschoss ist seit diesem Datum in Betrieb. Weitere Gastroanbieter haben eröffnet, dazu ein großer Tierbedarfsmarkt von "Zoo&Co.".

Bereits im Bau ist auch der zweite Kaufpark-Abschnitt mit drei Stadthäusern an der Dohnaer Straße, der im September 2024 eröffnen soll.

Stadtfest Dresden lockt so viele Besucher an wie noch nie

Voll, voller, Stadtfest: Das Stadtfest 2023 geht als das bisher besucherstärkste in die Geschichte ein.
Voll, voller, Stadtfest: Das Stadtfest 2023 geht als das bisher besucherstärkste in die Geschichte ein. © René Meinig

Das Stadtfest Dresden darf als das erfolgreichste in seiner Geschichte bezeichnet werden. Trotz schweißtreibender Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke gelingt den Organisatoren ein Besucherrekord - mehr als 650.000 Menschen werden im August gezählt. Die Liste der Showacts auf dem Theaterplatz ist lang: Gestört aber geil, Glockenbach, Juli, Clockclock, Letzte Instanz und Álvaro Soler verwandeln den Platz vor der Semperoper in einen riesigen Open-Air-Konzertsaal.

Gemischte Kritik gibt es von den Gästen an der Drohnenshow, die in diesem Jahr das Abschlussfeuerwerk ersetzt hat. "Zu viel Werbung", wird in den sozialen Netzwerken moniert. Das nächste Stadtfest findet vom 16. bis 18. August 2024 statt. (SZ/DiHe, awe, kh, sr)