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Semperopernball 2024 in Dresden: Kuriositäten vom Roten Teppich

Eine Woche liegt der Semperopernball in Dresden zurück, für Unterhaltung sorgt er allerdings noch immer. Etwa mit Erinnerungen an den Roten Teppich und dessen putzige Szenen.

Von Jana Mundus
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Lächelte liebend gern in die eigene Kamera und war ein bissl verliebt in die Blumendeko: Schauspielerin Mariella Ahrens (l.).
Lächelte liebend gern in die eigene Kamera und war ein bissl verliebt in die Blumendeko: Schauspielerin Mariella Ahrens (l.). © SZ/Ramona Langner

Dresden. Der Weg des Ruhms macht einen Knick. Wer als Prominenter zum Semperopernball kommt, muss darauf vorbereitet sein. Schnurgerade führt der Rote Teppich vom Theaterplatz in die Oper. Dort allerdings steht der Promi plötzlich am Scheideweg: geradeaus geht es zur schnöden Mantelabgabe in die Garderobe, linksherum zur großen Fotowand, vor der noch einmal Fotografen und Kamerateams warten. In diesem Jahr bekamen die Berühmtheiten allerdings Konkurrenz – auch alle anderen Ballgäste konnten den Weg nach links wählen. Das führte zu kuriosen Szenen:

Ist die Dame berühmt oder nicht? Die wartenden Fotografen sind sich uneins. Selbstbewusst tritt sie auf, ein schickes Kleid hat sie an, die Pose sitzt. Vielleicht eine Schauspielerin? Moderatorin? Oder doch nur Influencerin? Zur Sicherheit lieber schnell fotografieren… Solche Situationen gibt es am Ballabend häufig.

Bei früheren Bällen sorgten nette Hostessen dafür, dass nur die Prominenz zielsicher vor der Fotowand landete. Diesmal durften alle Gäste über den Roten Teppich schreiten – und stehenbleiben, wenn sie denn wollten. Viele nutzten die Gelegenheit eifrig, um sich selbst von der anwesenden Journalistenschar fotografieren zu lassen oder den Berühmtheiten einmal ganz nah zu kommen.

Promi-Fotos vom Semperopernball fürs Familienalbum

"Frau Moschner, ich bin so ein großer Fan", ruft die Dame im weißen Ballkleid ganz entzückt. Noch bevor ein Kamerateam Moderatorin Ruth Moschner interviewen kann, springt sie dazwischen und zückt ihr Handy. Schnell noch ein Promi-Foto fürs Familienalbum. Ruth Moschner ist Profi und lächelt artig zurück.

Schon als die Oper um 18 Uhr ihre Türen für die Gäste des Balls öffnet, bildet sich schnell eine lange Schlange am Einlass. Egal ob berühmt oder nicht, erst einmal ist anstehen angesagt. Schauspielerin Andrea Kathrin Loewig, bekannt aus der Serie "In aller Freundschaft", ist eine der ersten vor der Fotowand. Noch ist die Lage übersichtlich, genug Platz auf dem Roten Teppich. Wenig später sieht das schon anders aus.

Schnell noch ein Promi-Foto fürs Familienalbum. Ruth Moschner ist Profi und lächelt artig.
Schnell noch ein Promi-Foto fürs Familienalbum. Ruth Moschner ist Profi und lächelt artig. © SZ / Ramona Langner

Als Dieter Hallervorden kurz danach das Opernhaus betritt, ist der Rummel schon deutlich größer. Neben den Journalisten und Fotografen haben sich jetzt auch viele Ballgäste mit ihren Smartphones rund um die Fotowand versammelt: Promis gucken!

Dieter Hallervorden hat darauf allerdings keine Lust. "Jetzt ist gut, ich will das nicht", sagt er zu den Umstehenden. Den ersten Lächel-Marathon auf dem Roten Teppich vor der Oper hat er schon hinter sich gebracht. Nun ist er wohl erschrocken, dass er auch drinnen weiter lächeln und Interviewfragen beantworten soll. Ehefrau Christiane zuckt entschuldigend die Schultern. "Ich habe das gewusst, er offensichtlich nicht." Ein Interview gibt Didi noch, danach ist Schluss.

Hatte den Foto- und Interviewmarathon wohl etwas unterschätzt: Dieter Hallervorden.
Hatte den Foto- und Interviewmarathon wohl etwas unterschätzt: Dieter Hallervorden. © SZ / Ramona Langner

Kurz angebunden ist vor der Liveshow auch Michael Patrick Kelly. Das sagt nicht er, das sagt eine Dame, die ihn begleitet. Sie managt – und das professionell. Zielsicher dirigiert sie ihn in der Oper durch die Massen, lehnt alle Fragen nach Fotos und Interviews ab.

Der Sänger schweigt, lächelt nicht. Die Fans rundherum sind enttäuscht. "Der ist wohl nicht gut drauf", sagt eine Ball-Besucherin traurig. Beim Konzert in der Jungen Garde im vergangenen Sommer wäre er aber großartig gewesen. "Wahrscheinlich singt er lieber", schiebt die Frau hinterher. Nach der Preisvergabe später im Programm erwischt ihn zumindest der MDR noch für ein Interview. Das versöhnt.

Michael Patrick Kelly hatte Management-Hilfe an seiner Seite, die ihm einen ungestörten Gang durch die Oper ermöglichte.
Michael Patrick Kelly hatte Management-Hilfe an seiner Seite, die ihm einen ungestörten Gang durch die Oper ermöglichte. © SZ / Ramona Langner

Auftritt Model Annika Gassner: Ihre rote Ballrobe ist der Hingucker des Abends! Schulterfrei, weit ausladender Rock und meterlange Schleppe. Letztere macht es nun im Gang der Oper allerdings schwierig für sie. Gleich am Eingang stehen ihr schon drei Herren auf dem Stoff. Sie kommt nicht weiter. Eine Ballbesucherin greift beherzt ein und legt die Schleppe frei. Frau Gassner kann an die Fotowand und alle nutzen die Chance, diesen atemberaubenden Look festzuhalten. Auch die Leserinnen und Leser von Sächsische.de waren von ihr angetan - und wählten ihr Kleid zum schönsten des Abends.

Viel Schleppe zum Viel-drauf-rumstehen: Model Annika Gassner mit der Robe des Abends.
Viel Schleppe zum Viel-drauf-rumstehen: Model Annika Gassner mit der Robe des Abends. © Marion Doering

Mit Schleppe erscheint auch Modelkollege Papis Loveday. Sein Outfit: extravagant. Mit dem großen Umhang hat er fast schon königliche Züge. Auf dem Kopf trägt er eine traditionelle Kopfbedeckung aus seiner Heimat Senegal. Er schaut majestätisch. Als wenige Stunden später die Debütanten auf dem Parkett tanzen, lächelt aber auch er. Kein Wunder, schließlich war er vor Monaten beim Casting der jungen Tänzerinnen und Tänzer dabei. Da darf auch er ein bisschen stolz sein.

Achtung, hier kommen wir: Micaela Schäfer und Julian FM Stoeckel machten sich keine Sorgen, eventuell nicht beachtet zu werden.
Achtung, hier kommen wir: Micaela Schäfer und Julian FM Stoeckel machten sich keine Sorgen, eventuell nicht beachtet zu werden. © SZ / Ramona Langner

Am Roten Teppich in der Oper herrscht später Stau. Als Erotikmodel Micaela Schäfer und Entertainer und Chansonier Julian FM Stoeckel die Oper betreten, müssen sie warten. Die Fotowand ist voll von Menschen, bekannte und unbekannte. Aber Stoeckel ist nicht auf den Mund gefallen. "Jetzt werden gleich sowieso nur noch wir fotografiert, wir sehen ja einfach am besten aus", sagt er kokett.