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Ab jetzt gilt wieder Tempo 50 auf dem Dresdner Terrassenufer - aber wie lange?

Der Verkehrsversuch auf dem Dresdner Terrassenufer ist vorbei, das Tempolimit von 30 km/h vorerst Geschichte. Kommt es bald zurück?

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Auf dem Terrassenufer in Dresden gilt nun wieder ein Tempolimit von 50 km/h.
Auf dem Terrassenufer in Dresden gilt nun wieder ein Tempolimit von 50 km/h. © René Meinig

Dresden. Auf dem Blauen Wunder hat der Verkehrsversuch - ein temporärer Radweg - noch gar nicht begonnen, auf dem Terrassenufer ist er dagegen schon wieder vorbei. Dort hatte die Stadt in den vergangenen drei Monaten versuchsweise das Tempolimit von 50 auf 30 km/h herabgesetzt. Aber wird es dabei bleiben?

Der Verkehrsversuch zwischen Theaterplatz und Steinstraße startete im Juli. Ziel war es zu prüfen, ob Autofahrer mit der angeordneten niedrigeren Geschwindigkeit seltener die Radfahrer auf der Straße überholen und es somit zu weniger gefährlichen Situationen kommt.

Zuvor, im Herbst 2021, hatte die Stadt Radschutzstreifen auf der Straße markieren lassen. Bis dahin nutzten Radfahrer vornehmlich den Gehweg des Terrassenufers, wo besonders in der Schifffahrtssaison viele Fußgänger unterwegs sind. Immer wieder kam es zu Konflikten.

Der neue Radstreifen führte allerdings nicht zu der erhofften Wirkung auf dem Gehweg, da sich viele Radfahrer auf der Straße von überholenden Autos gefährdet fühlten. Das Gefühl täuschte nicht, wie die Stadt mittels einer Studie feststellte. Demnach wurde der gesetzliche Mindestabstand beim Überholen in 70 Prozent der Fälle unterschritten.

"Radschutzstreifen ist keine optimale Lösung"

Der Verkehrsversuch lief bis zum 4. Oktober. "Nach seiner Beendigung gilt nun wieder Tempo 50", sagt Stadtsprecher Alexander Buchmann. Ob der Versuch das erhoffte Ergebnis brachte und man auf dem Terrassenufer bald wieder zu Tempo 30 zurückkehren will? "Die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen. Sobald diese vorliegt, wird die Öffentlichkeit informiert."

Für die SPD im Dresdner Stadtrat steht das Ergebnis bereits fest. "Der Verkehrsversuch auf dem Terrassenufer hat sich bewährt", findet Stadtrat Stefan Engel. Der Verkehr auf dem Straßenabschnitt laufe nun deutlich konfliktfreier als vorher. "Mit Tempo 30 wird die Geschwindigkeit von Auto- und Radverkehr angenähert, sodass insgesamt weniger Überholvorgänge stattfinden." Bei der vorherigen Gefährdungslage hätte die Stadtverwaltung handeln müssen, so Engel weiter.

Dennoch überzeuge der Radweg auf dem Terrassenufer nicht. "Der Radschutzstreifen auf der Südseite ist keine optimale Lösung." Die Verwaltung sollte prüfen, ob kurzfristig die Freigabe des Bürgersteigs auf der Elbseite in Richtung Carolabrücke wieder möglich ist. Engel: "Mittelfristig braucht es aber eine Umgestaltung des Terrassenufers. Durch die Fahrbahnbreite von etwa acht Metern könnten problemlos 1,5 Meter dem nördlichen Gehwegbereich zugeschlagen werden." Dort könnte dann ein ausreichend breiter Zweirichtungsradweg entstehen, so der SPD-Politiker.