Busse, Bahnen und Nahverkehrszüge fahren in Dresden wieder häufiger
Dresden. Plötzlich fuhr die "61" nicht mehr wie gewohnt zwischen Bühlau und Weißig, mehrere weitere Busangebote und der Straßenbahnfahrplan wurden ausgedünnt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) sahen sich nach den Sommerferien gezwungen, Fahrten zu streichen, weil nicht genügend Personal dafür da war. Sie reduzierten das Linienangebot damals auf 95 Prozent, kehrten also nicht wie üblich vom Ferienfahrplan zum Normalfahrplan zurück.
Mehr Personal und weniger Baustellen
Jetzt geht es wieder aufwärts bei den DVB. Die Personalsituation habe sich in den vergangenen Wochen "leicht entspannt", berichtet DVB-Sprecher Falk Lösch. Auch die Zahl der Baustellen sei - wie üblich vor der kalten Jahreszeit - gesunken. Das hat für die DVB Bedeutung, denn Baustellen erfordern zum Teil zeitraubende Umleitungen und Ersatzverkehr und damit auch zusätzliches Personal.
"Auch die Ausbildung neuer Fahrerinnen und Fahrer läuft kontinuierlich weiter und zeigt Wirkung", berichtet Lösch. Ganz aus dem Schneider sind die DVB aber noch nicht, es bleibe "das Risiko eines hohen Krankenstandes, vor allem wegen der Corona-Pandemie, bestehen".
Die Streichungen begründete das Unternehmen nach den Sommerferien damit, dass sich so größere Ausfälle vermeiden ließen und das bestehende Angebot dann verlässlich sei. Die aktuelle Entspannung bedeutet, dass die Verkehrsbetriebe die gestrichenen Fahrten nun langsam wieder in den Tagesplan einfügen. In drei Stufen will das Unternehmen bis Anfang 2023 zum Regelfahrplan zurückkehren.
Weitere Verbesserungen im Advent
So soll das funktionieren: Ab dem kommenden Dienstag fährt die Linie 9 montags bis freitags im Tagesverkehr wieder alle zehn Minuten. Abends verdichten die DVB den Takt der "9" von aktuell 30 auf 15 Minuten.
Die Linie 61 fährt dann wieder zwischen Bühlau und Weißig, wie es im Standardfahrplan verzeichnet ist. Das gilt ab dem 1. November von Montag bis Freitag auch für die Linien 62, 87 und 90.
Im Advent soll die nächste Stufe folgen, kündigt Lösch an. Voraussichtlich ab dem 21. November soll die Straßenbahnlinie 1 statt alle 20 wieder alle zehn Minuten verkehren und ab dem 26. November fahren dann die Linien 3, 4, 7, 9 und 11 auch sonnabends im Zehn-Minuten-Takt. Zusätzlich sollen im Adventsverkehr an Sonntagen einige Innenstadtlinien verstärkt werden. Konkrete Angaben dazu macht Lösch noch nicht.
Alle weiteren Angebotsreduzierungen, darunter auch der durchgehende Betrieb der Linie 8 nach Hellerau, sollen spätestens am 3. Januar 2023 zurückgenommen werden. Doch es gibt auch dann noch Einschränkungen. Der Nachtverkehr an Wochenenden bleibt reduziert. Diese Reduzierung soll voraussichtlich im April 2023 enden.
Mehr Platz in S-Bahnen
Parallel zu den DVB kündigt der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) an, dass das Angebot auf den Linien S2 und S8 ab Dienstag erweitert wird. Zehn Prozent des Angebots hatten VVO und die Bahn-Tochter DB Regio etwa Mitte September gestrichen - ebenfalls wegen Personalmangels.
Ab dem 1. November wird das Angebot auf der S 2 (Dresden Flughafen – Pirna) und auf der S 8 (Dresden – Kamenz) nun wieder aufgestockt. Die Züge sind dann statt mit zwei Wagen wieder mit drei Wagen unterwegs. Das sei besonders auf dem Abschnitt zwischen Pirna und Dresden-Hauptbahnhof nötig, so der VVO.
Auf der Linie S 8 fahren ab Dienstag außerdem die Verstärker-Züge am Nachmittag wieder. Die Züge sind somit in den Hauptverkehrszeiten wochentags wieder alle 30 Minuten unterwegs.
Auskünfte zum DVB-Fahrplan erhalten Fahrgäste in den Servicepunkten, telefonisch bei der DVB-Hotline 0351 857 1011 sowie unter www.dvb.de auf der Homepage. Die aktualisierten Fahrplandaten für die S-Bahnen ab dem 1. November sind unter www.bahn.de, in der App DB Navigator sowie unter www.vvo-online.de abrufbar.