Dresden. Mehrere Gedenkveranstaltungen zum 13. Februar, ein Aufzug von Neonazis und Protest dagegen bestimmten am Sonntag das Geschehen in der Innenstadt. Autofahrer mussten mit Verkehrsbehinderungen rechnen, auch die Busse und Straßenbahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) waren von Einschränkungen ausgegangen. Hauptzeit für alle Veranstaltungen waren der Nachmittag und der Abend. Das war der Tag im Live-Geschehen:
22 Uhr: Kränze werden niedegelegt
Nach der AfD legen auch die Gegendemonstranten noch Kränze nieder. Aus Protest gegen die "geschichtsverfälschende Inszenierung" bei der von der AfD angezeigten Versammlung würden auch Kränze für alle Opfer der Nationalsozialisten abgelegt, twittert Dresden Nazifrei. Leider müsse das an der Seite der "tiefbraune Demagogen von heute" geschehen.
21.45 Uhr: Glocken erinnern an Angriffswelle:
Um 21.45 Uhr beginnen die Glocken zu läuten. Sie sollen an die erste Angriffswelle erinnern, die am 13. Februar 1945 zu der Zeit über die Stadt hereinbrach.
20.50 Uhr: Wie klingt der Abend aus?
Noch warten etwa 200 linke Demonstranten auf die AfD am Altmarkt und halten Reden. Auf der anderen Seite versammelt sich die AfD mit dem ausgetretenen André Poggenburg und Maximilian Krah. Poggenburg gehörte bis zu seinem Parteiaustritt zum völkischen "Flügel".
Sprechchöre gegen die AfD sind zu hören.
Die Polizei ist vor Ort.
20 Uhr: Musik auf dem Altmarkt
Auf dem Altmarkt sind noch etwa 200 Menschen bei Live-Musik unter anderem von der Banda Communale. Am späteren Abend will die AfD dort Kränze niederlegen.
17.45 Uhr : Kerzen leuchten am Neumarkt
"Diese vielfältige Kultur zum 13. Februar gibt es nur in Dresden", sagt Robert Wasner. Der 57-Jährige verteilt seit halb vier an der Frauenkirche Kerzen für die Aktion 10.000 Kerzen für Dresden. In diesem Jahren werden die Kerzen auf zwei Tischen trapiert. "Das ist ein stilles Gedenken an die Betroffenen der Bombardierung 1945", erklärt er.
Seit 42 Jahren stehe er an der Frauenkirche mit einer Kerze, auch um " die Stadt vor den Nazis zu schützen." Die Menschenkette sei ein reines Symbol, das trotzdem wichtig ist. " Sie wird keine Kriege verhindern, aber aus Sachsen müssen auch mal andere Zeichen kommen als nur Nazis."
Noch bis 22 Uhr lädt der Förderverein Frauenkirche Dresden mit Kerzen zum stillen Gedenken vor der Frauenkirche ein. Laut Andreas Schöne von der Fördergesellschaft Frauenkirche sollen die Kerzen auf drei Tischen vor der Kirche verteilt werden.
17 Uhr: Auftakt zur Menschenkette
Zum Auftakt der Menschenkette sprechen in der Kreuzkirche Oberbürgermeister Dirk Hilbert und die Rektorin der Technischen Universität Dresden, Ursula M. Staudinger.
Hilbert stellt die Frage, ob Menschenkette noch zeitgemäß ist. ,,Für mich ist sie auch nach 12 Jahren noch ein mächtiges Bild." Die Kette sei mehr als ein Schutz, sondern auch der Beweis, dass die Dresdner für eine vielfältige, demokratische Gesellschaft einstünden. Und er stellt darüber hinaus die Frage: "Wofür steht Dresden, wenn die Genration der Zeitzeugen einmal nicht mehr da ist?" Darauf gelte es für die Zukunft gemeinsam eine Antwort zu finden.
Staudinger fordert, Stellung zu beziehen, gegen Verhärtungen und Spaltungen. Sie betont, wie wichtig es sei, zusammenzustehen und zu erinnern. Es gehe um ein Erinnern für neues Leben. Eine neue Lebenspraxis könne helfen, eine Praxis, die Unterschiede nutze statt sie gleich zu machen oder auszuradieren.
Um 18 Uhr soll sich die Menschenkette schließen.
16 Uhr: Vorläufige Polizeibilanz
Die Polizei gibt vorläufig einen weitgehend friedlichen Verlauf des Tages bekannt.Die Veranstaltungen auf den Friedhöfen seien allesamt störungsfrei verlaufen.
Man habe vereinzelt Pfefferspray einsetzen müssen, da Gegner des Neonazi-Aufmarschs versucht hätten, die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen, heißt es. Gegen zwei Deutsche im Alter von 21 und 27 Jahren habe man Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet. Gegen einen 24-jährigen Deutschen wird demnach wegen Widerstandes gegen Vollzugsbeamte ermittelt.
Gegen 14.30 Uhr hätten Einsatzkräfte zudem zwei unterschiedliche Lager bei einer Versammlung am Neumarkt trennen müssen.
Bei
ihrem Einsatz wird die Polizeidirektion Dresden von der sächsischen
Bereitschaftspolizei, Beamten aus Bayern, Bremen, Hessen, Sachsen-Anhalt,
Thüringen sowie der Bundespolizei unterstützt. Zwei Medienschutzteams der
Dresdner Polizei sind ebenfalls im Einsatz.
16 Uhr: Mahngang endet
Schauspieler Albrecht Goette vom Staatsschauspiel hält eine Rede an der Mathildenstraße, dort befand sich der ehemalige Justizort in der NS-Zeit. Goette erinnert an den "Täter" Otto Georg Thierack, der als sächsischer Justizminister zur NS-Zeit arbeitete und daran beteiligt war, Frauen aus der Justiz zu drängen.
Neben der Striesener Straße haben sich für den Mahngang 300 Personen versammelt, der Verkehr an der Striesener Straße kann uneingeschränkt weiterfließen.
Gegen 16 Uhr endet die Veranstaltung. "Der Mahngang ist zu Ende aber der heutige Tag noch nicht", sagt Veranstalterin Margot Gaitzch. "Gegen 21 Uhr wird weiterhin Protest benötigt. Zeigt Ewiggestrigen dass wir eine weltoffene Stadt sind", ruft sie zum Abschied auf.
15.30: Kerzen auf dem Neumarkt
An der Frauenkirche entzünden Menschen Kerzen zum Gedenken an die Opfer der Bombennacht. Nicht weit davon steht eine Handvoll Leute bei einer "Kundgebung" der rechtsextremen Bewegung "Wellenlänge". Gegner machen von außen ihrem Ärger immer mal wieder Luft.
Währenddessen finden sich "Omas gegen Rechts" an der Frauenkirche ein.
Die Polizei ist auch hier mit starken Kräften präsent.
15 Uhr: Neonazidemo beendet
Die Kundgebung der Rechtsextremisten ist zu Ende und löst sich langsam auf. Musikalisch mussten Richard Wagner und Carl Orff herhalten.
Auch der Gegenprotest wird weniger.
14. 50 Uhr: Erinnern auf Täterspuren
Der Schauspieler Oliver Simon vom Staatsschauspiel Dresden hält eine Rede vor der ehemaligen Knabenschule Horst Wessel an der Gerokstraße, wo 5.000 junge Menschen jedes Jahr unterrichtet wurden. Er erinnert an die völkische NS-Erziehung in der Berufsschule.
14 Uhr: Gedenken auf dem Annenfriedhof
Als die Denkmaltour am Annenfriedhof eintrifft, liegen bereits zwei Kränze im Ehrenhain der Luftkriegstoten. Darauf steht unter anderem: ,,Den Opfern des Alliierten Bombenterrors". Vier Männer (vermutlich aus dem rechten Lager) stehen gut 20 Meter entfernt. Laut Lara Schink, Verwaltungsleiterin des Annenfriedhofs und Denkmalfort-Mitglied, hatte sich der Verein eigentlich gegen politische Kranzniederlegungen ausgesprochen. Sie traut sich aber nicht, die Kränze zu entfernen, wegen der vier Männer, die die Veranstaltung beobachten. ,,Die Grundstimmung ist angespannt", sagt auch Tina Schnabl vom Denkmalfort-Vorstand.
Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU) spricht später über Trauer, Schuld und Verantwortung mit Blick auf die Vergangenheit. ,,Wie hätte ich gehandelt? Und wie handle ich in meiner Zeit?"
Sittel kritisiert sowohl die Position der Linken als auch die der Rechten. Die eine würden die historische Verantwortung ablehnen, die anderen würden sich moralisch überlegen fühlen.
Das Gedenken auf dem Annenfriedhof endet friedlich.
13.45 Uhr: Mahngang Täter*innenspuren macht sich auf den Weg
Das Laufen beginnt, ganz vorn mit dabei Eva Jähnigen (Grüne), André Schollbach (Linke) und Annekatrin Klepsch (Linke). Es sind etwa 300 Menschen, die friedlich über die Fetscherstraße und Pfotenhauerstraße stadteinwärts gehen.
13.42 Uhr: Rechtsextremisten versammeln sich zu Abschlusskundgebung
Die Neonazi-Demonstration ist wieder am Ziel am Bahnhof Mitte angekommen. Nun soll die Abschlusskundgebung auf der Könneritzstraße stattfinden. Unterwegs hatte es zwei Blockadeversuche und Protest an mehreren Stellen gegeben, den größten auf dem Postplatz.
Zum Bombenholocaust-Spruchband sagt Polizeisprecher Thomas Geithner, letztes Jahr sei ein solches Band eingesammelt worden, weil der Verdacht der Holocaust-Leugnung bestand. Dies sei allerdings nicht bestätigt worden. Nun soll das Transparent noch einmal geprüft werden.
13 Uhr: Mahngang Täter*innenspuren beginnt
Etwa 80 Menschen haben sich an der Pfotenhauer Straße 92 nahe dem Uniklinikum versammelt. Ein Lautsprecherwagen steht bereit. Ab 13 Uhr beginnt der Mahngang Täter*innenspuren von der Initiative Dresden stellt sich quer.
Margot Gaitzsch (Linke) wird ihn später eröffnen. Sie engagiert sich auch in der AG 13. Februar. Auch dabei: Bürgermeisterinnen Eva Jähnigen (Grüne) und Annekatrin Klepsch (Linke). Der Weg des Rundgangs führe durch Orte, die sich "exemplarisch mit den Rollenbildern im NS befassen", so Gaitzsch. Mittlerweile ist die Teilnehmerzahl auf etwa 180 Menschen angewachsen.
12.40 Uhr: Neonazi-Aufzug in Bewegung
Der Zug der Neonazis ist in Bewegung. Er zieht jetzt über die Maxstraße in Richtung Ostraallee. 400 bis 500 Neonazis seien von außen per Zug angereist, sagt Holger Uhlitzsch, Pressesprecher der Bundespolizei. Insgesamt dürfte die Teilnehmzahl zwischen 700 und 800 liegen. Mit dabei ein großes Schild auf dem auf einen vermeintlichen "Bombenholocaust" verwiesen wird.
Zuvor hat die Polizei eine Sitzblockade linker Gegendemonstranten auf der Maxstraße aufgelöst.
12.15 Uhr: Gedenken auf Äußerem Matthäusfriedhof
Auf dem Äußeren Matthäus-Friedhof wird unterdessen an der Stele für die Luftkriegstoten gedacht. Es werden Gedichte von Dietrich Bonhoeffer gelesen, dazu wird getragene Akkordeon-Musik gespielt. Der Historiker Justus Ulbricht hält eine kurze Rede zur Geschichte des Friedhofs, auf dem seit 1945 niemand mehr begraben wurde. Er fordert, dass die ,,Faktenbasis des Gedenkens" erweitert werden sollte. Es gebe viele Opfer, über deren Leben nur wenig bekannt sei.
11.45 Uhr:Bewegung bei Gegenprotest
Offenbar rechnen linke Demonstranten damit, dass die Ostra-Allee auf der Route der Rechtsextremisten liegt und versuchen dorthin zu kommen. Etwa 100 bis 120 Leute machen sich vom Wettiner Platz auf den Weg in diese Richtung.
11.30 Uhr: Mehrere Hundert Rechtsextremisten und Gegenprotest
Am Bahnhof Mitte stehen mehrere hundert Rechtsextremisten auf der Seite der Weißeritzstraße fest.
Alle Straßen ringsum bis hin zu den Zufahrten vom Postplatz aus hat die Polizei gesperrt. Gegen halb zwölf beginnt die Kundgebung mit der Verlesung der Auflagen. Unterdessen zieht eine Gegendemo aus der Neustadt kommend über die Weißeritzstraße bis zum Wettiner Platz.
10.15 Uhr: Die Polizei ist mit einem Großaufgebot in der Stadt unterwegs.
Die Stadtverwaltung geht von "erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen" in der gesamten Innenstadt und angrenzenden Bereichen aus. Das betrifft einer Mitteilung zufolge unter anderem die Wilsdruffer Straße, die zwischen 17.45 und 18.30 Uhr voll gesperrt wird. Über die Straße führt in diesem Jahr die Menschenkette, die sich um 18 Uhr schließen soll.
Schon gegen zehn Uhr ist die Polizei mit einem Großaufgebot in der Stadt unterwegs. Einsatzwagen sammeln sich zu der Zeit etwa am Bahnhof Neustadt und um das Haus der Presse herum. Dort sind umliegende Straßen zum großen Teil abgesperrt.
Die Polizei plant einen Einsatz, der laut einer Ankündigung der Beamten vor allem die westliche Innenstadt betrifft. Neonazis wollen sich zum sogenannten "Dresden-Gedenken" treffen, parallel dazu ist Protest gegen den Aufzug der Rechtsextremen geplant. Polizeipräsident Jörg Kubiessa rechnet mit mehreren hundert Rechten, die an dem "Gedenken" teilnehmen.
Mehrere Parteien und Initiativen stellen sich dagegen. Sie planen mehr als ein halbes Dutzend Kundgebungen auf markanten Plätzen wie vor dem Rathaus, am Bahnhof Neustadt und am Hauptbahnhof. Ihr Ziel: Sie wollen damit verhindern, dass Neonazis an diesen Orten ungestört demonstrieren können.
Kubiessa erklärt, die Polizei werde "die Ausübung der Versammlungsfreiheit allen gewährleisten, die sich friedlich und gewaltfrei versammeln". Das bedeutet auch, dass Demonstrationen gegen den rechten Aufzug "in Hör- und Sichtweite" möglich sein sollen. Während tagsüber die Demonstrationen im Mittelpunkt stehen, sichert die Polizei abends vor allem das Stille Gedenken auf dem Neumarkt ab.
10 Uhr: Auftakt der Friedhofstour am Heidefriedhof
Etwa 50 Menschen haben sich gegen 10 Uhr auf dem Heidefriedhof versammelt. Auftakt der Friedhofstour, die vom Verein Denkmalfort organisiert wurde.
Die Dresdner Ulrich Naake und Ute Brockhage legen Rosen am ,,Trauernden Mädchen" ab, dem Denkmal, das zuletzt zerstört und dann pünktlich zum 13. Februar wieder aufgebaut wurde. Für Naake haben diese Aktion und überhaupt der ganze Tag eine besondere Bedeutung. "Wir kennen die Künstlerin", sagt er. Und seine Mutter sei 45 in DD ausgebombt worden.
In Dresden gibt es insgesamt 33 Friedhöfe, auf denen die Toten des 13. Februar bestattet sind. In diesem Jahr sollen folgende Anlagen im Rahmen einer Rundfahrt aufgesucht werden: Heidefriedhof, Friedhof an der Spitzhausstraße in Kaditz, Neuer Katholischer Friedhof sowie der Alte Annenfriedhof. An der Rundfahrt nehmen unter anderem Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU) und Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) teil. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
10.30 bis 11 Uhr: Kranzniederlegung am Nordfriedhof
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge lädt auf den Dresdner Nordfriedhof ein. Mit einem "Stillen Gedenken" erinnert er an die Bombardierung Dresdens. Auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert wird vor Ort sein und ein Grußwort halten.
Die Dresdner Philharmonie spielt ihr traditionelles Gedenkkonzert zur Erinnerung an die Zerstörung Dresdens. Chefdirigent Marek Janowski widmet sich Werken von Brahms und Hartmann. Das Konzert findet im Saal des Kulturpalastes statt, wird aber auch von Sachsen Fernsehen aufgezeichnet und am Abend des 13. Februar gesendet.
11 bis 11.30 Uhr: Gedenken am Neuen Katholischen Friedhof
Die Konrad-Adenauer-Stiftung lädt mit den Worten Bachs "Stumme Seufzer, Stille Klage" zu einer Gedenkveranstaltung ein. "Auf dem Neuen Katholischen Friedhof wird auch 2022 Menschen, die unter widrigsten Umständen einen aufrechten Gang übten, gedacht", heißt es von der Stiftung. Auch Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU) wird vor Ort sein.
Inzwischen ist es der 12. Mahngang zum Gedenktag. In diesem Jahr wird sich das Bündnis "Dresden-Nazifrei" mit dem Thema "Geschlechtererziehung im Nationalsozialismus" auseinandersetzen. Dafür werden unter anderem die ehemalige NS-Schwesternschule, der Trinitatisfriedhof und die Ex-Knabenschule "Horst Wessel" aufgesucht. Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) und Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) nehmen daran teil. Die Rundgang startet in der Pfotenhauerstraße 92. Auch eine Liveübertragung soll es laut den Veranstaltern geben.
Der Förderverein Frauenkirche Dresden lädt von 16 bis 22 Uhr zum stillen Gedenken und Erinnern, zu Gesprächen und Begegnungen vor der Frauenkirche ein. Gegen eine Spende werden laut dem Veranstalter Kerzen bereitgehalten. Der Verein sieht darin ein Zeichen des Erinnerns an die Opfer des Zweiten Weltkrieges und der Gewaltherrschaft sowie eine Mahnung gegen jeden Missbrauch des Gedenktages. Höhepunkt soll die Aktion "10.000 Kerzen für Dresden" auf dem Neumarkt sein. Von 18.30 bis 22 Uhr können alle Interessierten aus tausenden Lichtern eine fast 20 Meter große Kerze bilden.
Die Bürger und Bürgerinnen können ganz ohne Anmeldung an der Menschenkette am Sonntag teilnehmen. Man sollte aber rechtzeitig vor Ort sein, heißt es von der Stadt.
Die Verantwortlichen geben ab 16.30 Uhr gelbe Distanzbänder an verschiedenen Orten in der Innenstadt aus. Damit will die Stadt den Mindestabstand gewährleisten. Ordner weisen den Teilnehmern dann ihren Platz in der Kette zu. Ab 18 Uhr schließt sich die Kette zwischen Neumarkt und Altmarkt über die Wilsdruffer Straße. Dabei wird sie zehn Minuten lang von Dresdner Glockengeläut begleitet. Mit Verkehrseinschränkungen ist entlang der Wilsdruffer Straße währenddessen zu rechnen. Die Teilnehmerzahl ist laut Stadt auf 3.000 begrenzt. Wer mitmachen will, muss einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Die Formation gilt als Zeichen gegen Hass und Gewalt und für eine demokratische, menschenwürdige und vielfältige Gesellschaft, heißt es von der Stadt. Die Arbeitsgemeinschaft 13. Februar ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ein gemeinsames Band zu bilden, um an die Zerstörung Dresdens vor 77 Jahren zu erinnern. Sie will mit der Formation außerdem ein sichtbares Zeichen für eine vielfältige und weltoffene Stadt setzen. Zum Auftakt der Menschenkette sprechen Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und die Rektorin der TU Dresden Ursula Staudinger ab 17 Uhr ein Grußwort vor der Kreuzkirche Dresden.