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Fördermittel für Reparaturbonus in Sachsen reichen nicht mehr lange

Mit einer Million Euro will der Freistaat in diesem Jahr Reparieren statt Wegwerfen fördern. Der Zuspruch ist groß, doch es gibt auch Kritik.

Von Andreas Rentsch
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Geht da noch was? Ein Werkstattmitarbeiter ermittelt an  einem Fernsehbildschirm elektronische Messgrößen. Der SAB-Bonus soll Privathaushalte dazu animieren, defekte Elektro- und  Elektronikgeräte reparieren zu lassen.
Geht da noch was? Ein Werkstattmitarbeiter ermittelt an einem Fernsehbildschirm elektronische Messgrößen. Der SAB-Bonus soll Privathaushalte dazu animieren, defekte Elektro- und Elektronikgeräte reparieren zu lassen. © dpa

Die Sächsische Aufbaubank (SAB) hat seit Anfang des Jahres Reparaturboni in Höhe von 640.925 Euro genehmigt. Bei einem Gesamtbudget von einer Million Euro können also noch 359.075 Euro bewilligt werden. Bisher zum 20. März hat es 6.076 Förderzusagen gegeben, teilt die Bank mit. Das Geld bekommen Privatpersonen als Zuschuss für die Reparatur von Handys, Waschmaschinen, Geschirrspülern und anderen Haushaltsgeräten.

Würden weiter so viele Anträge gestellt wie bisher, könnten die Mittel also in drei bis vier Monaten erschöpft sein, schätzt SAB-Sprecher Volker Stößel auf Nachfrage von Sächsische.de. Das hieße, der Topf wäre spätestens Ende Juli leer.

Das zuständige Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft habe einen „finanziellen Sicherheitspuffer" eingerichtet, so Stößel. Dieser Puffer soll gewährleisten, dass der Freistaat auch bei steigenden Antragszahlen kurz vor einem Antragsstopp genügend Mittel bereitstellen kann.

120 Anträge von über 80-Jährigen

Aus Sicht der SAB stellt der komplett digitale Identifikations- und Antragsprozess keine zu hohe Hürde dar - auch nicht für Ältere. Laut Statistik stammen stammen knapp 48 Prozent der bewilligten Anträge von Personen über 50 Jahren, rund 27 Prozent von Personen über 60. Immerhin 120 Anträge sind von über 80-Jährigen eingereicht worden. Kritik an dem Verfahren gibt es dennoch: Nach einem Bericht über die Mühen einer 89-jährigen Dresdnerin beim Antragsprozess meldeten sich zahlreiche Leser bei Sächsische.de, die Ähnliches erlebt hatten.

Ziel des im im Oktober 2023 eingeführten Reparaturbonus ist es, Privathaushalte zur Reparatur kaputter Haushaltsgeräte zu motivieren. Ab einem Mindestbetrag von 75 Euro übernimmt der Freistaat die Hälfte der Werkstattrechnung. Voraussetzung ist, dass sich der Reparaturdienstleister für das Programm angemeldet hat. Nach oben ist der Zuschuss auf 200 Euro begrenzt. Volljährige Bürger mit Hauptwohnsitz in Sachsen dürfen den Bonus zweimal im Jahr in Anspruch nehmen. Nach der Förderzusage soll das Geld binnen 72 Stunden auf ihrem Konto landen.

Alle Infos zum SAB-Reparaturbonus finden Sie hier.