Weihnachtsmarkt zu teuer? So gelingen Mandeln, Lebkuchen & Schokoapfel auch zu Hause
Gebrannte Mandeln : 82 Cent statt 4 Euro
Weihnachtsmarkt – das ist auch der süße Karamellduft von gebrannten Mandeln. Doch vier Euro für ein kleines Tütchen von 100 Gramm – das ist ganz schön teuer. „Die Zuckerpreise haben sich verdoppelt“, sagt mir ein Standbetreiber auf dem Dresdner Striezelmarkt. Das treibe die Preise hoch. Und dann noch die Standmieten. Deshalb will ich es selbst probieren.
Herausforderung: Glänzend, knusprig und karamellig-süß sollen sie werden.
Zubereitungszeit: 20 min
Kosten: ca. 6,50 Euro gesamt, pro 100 Gramm 82 Cent
Zutaten: 400 Gramm Mandeln, 400 g Zucker, 2 Päckchen Vanillinzucker,1 Teelöffel Zimt (ergibt 800 Gramm). Tipp: Mandeln mit Haut verwenden. Da haftet der Zucker besser und die Kruste wird dick und zerklüftet.
Zubereitung: Wasser, Zucker, Zimt und Vanillinzucker in einer beschichteten Pfanne aufkochen. Die Mandeln dazugeben und bei starker Hitze unter ständigem Rühren köcheln, etwa zehn bis 15 Minuten. Aber Achtung, wenn die Flüssigkeit plötzlich verkocht ist und die Mandeln von einer weißen Zuckerschicht überzogen sind. Dann heißt es schnell sein und die Mandeln auf ein Backblech mit Backpapier kippen. Mit zwei Gabeln voneinander lösen und trocknen lassen. Vorsicht! Nicht kosten, es ist furchtbar heiß!
Mein Problem: Ich war zu schnell. Meine Mandeln sehen nicht so schön glänzend aus wie die an den Ständen auf den Weihnachtsmärkten. Eine Verkäuferin auf dem Chemnitzer Markt gab mir den Tipp, die Mandeln nach dem Verdampfen des Wassers nicht gleich aufs Backpapier zu geben, sondern sie noch einen Moment bei kleinerer Hitze in der Pfanne zu lassen. So könne der Zucker noch karamellisieren und die Mandeln erhielten eine schöne glänzende Oberfläche. Doch es dürfe wirklich nur ein Moment sein, sonst würden die Mandeln verbrennen.
Fazit: Geschmacklich unterscheiden sich Weihnachtsmarkt-Mandeln und meine selbstproduzierten nicht. Auch der Duft ist verführerisch. An der Optik kann ich beim nächsten Versuch noch arbeiten. Der Preis ist aber unschlagbar.
Wichtig ist eine gute Antihaftpfanne, sie erspart danach das mühselige Entfernen der Zuckerkruste. (sw)
Elisenlebkuchen: 23 Cent statt 1,88 Euro
Kaum Mehl, dafür viele Nüsse, Mandeln und Trockenfrüchte – das macht die Elisenlebkuchen so köstlich. Und teuer. Auf dem Dresdner Striezelmarkt kosten 150 bis 210 Gramm 4,90 bis 7,50 Euro. Das sind 3 bis 4 Stück. Das geht günstiger. Aber gelingt es auch?
Herausforderung: Saftig müssen sie werden!
Zubereitungszeit: ca. 3h 30 min
Kosten: 10,50 Euro (45 Stück)Zutaten: 100 g getrocknete Pflaumen, 300 g gemahlene Haselnüsse, 100 g gemahlene Mandeln, 2 TL Backpulver, 100 g brauner Zucker, 3 TL Lebkuchengewürz, 1 Pr. Salz, 200 g Marzipan, 50 g fein gehacktes Orangeat, 100 ml Wasser, 100 g Mehl, Oblaten, 200 g Zartbitterkuvertüre, geschälte Mandeln zum Verzieren.
Zubereitung: Pflaumen 2h in heißem Wasser einweichen, ausdrücken und mit klein geschnittenem Marzipan, Orangeat und Wasser zu Paste mixen. Trockene Zutaten vermengen, Marzipan-Pflaumenmischung darunter ziehen und alles verkneten. Kugeln formen, auf Oblaten drücken, bei 180 C° (O/U-Hitze) 15 bis 18 min backen. Auskühlen lassen, verzieren.
Fazit: Die Zutaten sind mit 10,50 Euro nicht billig, aber reichten für 45 Lebkuchen. Die sind zwar etwas kleiner als die Gekauften, aber trotzdem deutlich günstiger. Sie herzustellen, dauert mit Einweich- und Abkühlzeiten recht lang. Die Pflaumen-Marzipan-Mischung verklumpte zunächst am Mixer. Schwierig war auch das Formen der Kugeln, weil der Teig so klebrig war. Aber das Ergebnis: Himmlisch! (sp)
Schokoapfel: 1,20 Euro statt 3,50 Euro
Wohl kaum eine Weihnachtsnascherei ist so schnell und preisgünstig selbst gemacht wie ein Apfel mit Schokoglasur. 3,50 Euro verlangen die meisten Händler auf sächsischen Weihnachtsmärkten für ein Exemplar. Ganz schön teuer, zumal sich der Aufwand in Grenzen hält. Bei meinem Selbstversuch konnte ich für dasselbe Geld drei Äpfel glasieren.
Herausforderung: Die Kuvertüre sollte am Apfel schön glänzen und gleichmäßig verteilt sein.
Zubereitungszeit: 30 min
Kosten: ca. 3,50 Euro gesamt; pro Apfel 1,20 Euro
Zutaten: 3 Äpfel, 1 Packung Kuvertüre (Vollmilch oder Zartbitter), bunte Streusel, Schaschlickspieße.
Zubereitung: Äpfel waschen und gut trocknen. Die Kuvertüre in einem Wasserbad erwärmen. Stiele der Äpfel entfernen und Spieße fest hineinstecken. Dann einen Apfel in der Kuvertüre wenden, mit einem Backpinsel lässt sich die Schokolade gut verteilen. Kurz trocknen lassen, dann den Apfel mit den bunten Streuseln bestreuen und auf ein Backblech stellen. Nach etwa zwei Stunden darf genascht werden.
Noch teurer werden auf Weihnachtsmärkten Bananen am Spieß (4 Euro), Ananasstücke (4,50 Euro) oder Erdbeeren (6 Euro) angeboten. Sehr verführerisch, doch auch das geht daheim preisgünstiger: Einfach das Obst, was man noch zu Hause hat, in mundgerechte Happen schneiden, Spieße gemischt damit bestücken und mit Kuvertüre überziehen.
Tipp: Zum Trocknen die Obst-Spieße am besten quer über eine Schüssel oder einen kleinen Topf legen.
Fazit: Sehr schnell, sehr einfach, sehr appetitlich – und dazu preiswerter als auf allen Weihnachtsmärkten. (kno)