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Weihnachtsmarkt zu teuer? So gelingen Mandeln, Lebkuchen & Schokoapfel auch zu Hause

Die Preise für beliebte Weihnachtsmarkt-Leckereien sind deutlich gestiegen. Selbst gemacht geht es günstiger und trotzdem gut. Wir haben es getestet.

Von Susanne Plecher & Stephanie Wesely & Kornelia Noack
 4 Min.
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Schon der Geruch von gebrannten Mandeln ist verführerisch.
Schon der Geruch von gebrannten Mandeln ist verführerisch. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Gebrannte Mandeln : 82 Cent statt 4 Euro

Weihnachtsmarkt – das ist auch der süße Karamellduft von gebrannten Mandeln. Doch vier Euro für ein kleines Tütchen von 100 Gramm – das ist ganz schön teuer. „Die Zuckerpreise haben sich verdoppelt“, sagt mir ein Standbetreiber auf dem Dresdner Striezelmarkt. Das treibe die Preise hoch. Und dann noch die Standmieten. Deshalb will ich es selbst probieren.

Herausforderung: Glänzend, knusprig und karamellig-süß sollen sie werden.

Zubereitungszeit: 20 min

Kosten: ca. 6,50 Euro gesamt, pro 100 Gramm 82 Cent

Zutaten: 400 Gramm Mandeln, 400 g Zucker, 2 Päckchen Vanillinzucker,1 Teelöffel Zimt (ergibt 800 Gramm). Tipp: Mandeln mit Haut verwenden. Da haftet der Zucker besser und die Kruste wird dick und zerklüftet.

Es dauert etwa 15 Minuten, bis das Wasser verdunstet ist. Dann kristallisiert der Zucker.
Es dauert etwa 15 Minuten, bis das Wasser verdunstet ist. Dann kristallisiert der Zucker. © Stephanie Wesely

Zubereitung: Wasser, Zucker, Zimt und Vanillinzucker in einer beschichteten Pfanne aufkochen. Die Mandeln dazugeben und bei starker Hitze unter ständigem Rühren köcheln, etwa zehn bis 15 Minuten. Aber Achtung, wenn die Flüssigkeit plötzlich verkocht ist und die Mandeln von einer weißen Zuckerschicht überzogen sind. Dann heißt es schnell sein und die Mandeln auf ein Backblech mit Backpapier kippen. Mit zwei Gabeln voneinander lösen und trocknen lassen. Vorsicht! Nicht kosten, es ist furchtbar heiß!

Das Resultat: Ein großes Backblech voll – doch der Zucker hätte noch einen Moment gebraucht.
Das Resultat: Ein großes Backblech voll – doch der Zucker hätte noch einen Moment gebraucht. © Stephanie Wesely

Mein Problem: Ich war zu schnell. Meine Mandeln sehen nicht so schön glänzend aus wie die an den Ständen auf den Weihnachtsmärkten. Eine Verkäuferin auf dem Chemnitzer Markt gab mir den Tipp, die Mandeln nach dem Verdampfen des Wassers nicht gleich aufs Backpapier zu geben, sondern sie noch einen Moment bei kleinerer Hitze in der Pfanne zu lassen. So könne der Zucker noch karamellisieren und die Mandeln erhielten eine schöne glänzende Oberfläche. Doch es dürfe wirklich nur ein Moment sein, sonst würden die Mandeln verbrennen.

Fazit: Geschmacklich unterscheiden sich Weihnachtsmarkt-Mandeln und meine selbstproduzierten nicht. Auch der Duft ist verführerisch. An der Optik kann ich beim nächsten Versuch noch arbeiten. Der Preis ist aber unschlagbar.

Wichtig ist eine gute Antihaftpfanne, sie erspart danach das mühselige Entfernen der Zuckerkruste. (sw)

Elisenlebkuchen: 23 Cent statt 1,88 Euro

Elisenlebkuchen sind reichhaltig. Entsprechend viele Zutaten haben sie.
Elisenlebkuchen sind reichhaltig. Entsprechend viele Zutaten haben sie. © Plecher

Kaum Mehl, dafür viele Nüsse, Mandeln und Trockenfrüchte – das macht die Elisenlebkuchen so köstlich. Und teuer. Auf dem Dresdner Striezelmarkt kosten 150 bis 210 Gramm 4,90 bis 7,50 Euro. Das sind 3 bis 4 Stück. Das geht günstiger. Aber gelingt es auch?

Das Orangeat lässt sich am besten mit einem Wiegemesser klein hacken.
Das Orangeat lässt sich am besten mit einem Wiegemesser klein hacken. © Plecher

Herausforderung: Saftig müssen sie werden!

Zubereitungszeit: ca. 3h 30 min

Kosten: 10,50 Euro (45 Stück)Zutaten: 100 g getrocknete Pflaumen, 300 g gemahlene Haselnüsse, 100 g gemahlene Mandeln, 2 TL Backpulver, 100 g brauner Zucker, 3 TL Lebkuchengewürz, 1 Pr. Salz, 200 g Marzipan, 50 g fein gehacktes Orangeat, 100 ml Wasser, 100 g Mehl, Oblaten, 200 g Zartbitterkuvertüre, geschälte Mandeln zum Verzieren.

Pflaumen, Orangeat, Marzipan und Wasser am besten im Standmixer mixen und dann mit den trockenen Zutat verkneten.
Pflaumen, Orangeat, Marzipan und Wasser am besten im Standmixer mixen und dann mit den trockenen Zutat verkneten. © Plecher

Zubereitung: Pflaumen 2h in heißem Wasser einweichen, ausdrücken und mit klein geschnittenem Marzipan, Orangeat und Wasser zu Paste mixen. Trockene Zutaten vermengen, Marzipan-Pflaumenmischung darunter ziehen und alles verkneten. Kugeln formen, auf Oblaten drücken, bei 180 C° (O/U-Hitze) 15 bis 18 min backen. Auskühlen lassen, verzieren.

Nach dem Auskühlen werden die Elisenlebkuchen mit Kuvertüre bestrichen. Mit Schokolade sollte man nie sparsam sein :)
Nach dem Auskühlen werden die Elisenlebkuchen mit Kuvertüre bestrichen. Mit Schokolade sollte man nie sparsam sein :) © Plecher

Fazit: Die Zutaten sind mit 10,50 Euro nicht billig, aber reichten für 45 Lebkuchen. Die sind zwar etwas kleiner als die Gekauften, aber trotzdem deutlich günstiger. Sie herzustellen, dauert mit Einweich- und Abkühlzeiten recht lang. Die Pflaumen-Marzipan-Mischung verklumpte zunächst am Mixer. Schwierig war auch das Formen der Kugeln, weil der Teig so klebrig war. Aber das Ergebnis: Himmlisch! (sp)

Das Ergebnis: Zum Reinbeißen!
Das Ergebnis: Zum Reinbeißen! © Plecher

Schokoapfel: 1,20 Euro statt 3,50 Euro

Wohl kaum eine Weihnachtsnascherei ist so schnell und preisgünstig selbst gemacht wie ein Apfel mit Schokoglasur. 3,50 Euro verlangen die meisten Händler auf sächsischen Weihnachtsmärkten für ein Exemplar. Ganz schön teuer, zumal sich der Aufwand in Grenzen hält. Bei meinem Selbstversuch konnte ich für dasselbe Geld drei Äpfel glasieren.

Äpfel, Kuvertüre, Spieße - mehr braucht es nicht.
Äpfel, Kuvertüre, Spieße - mehr braucht es nicht. © Kornelia Noack

Herausforderung: Die Kuvertüre sollte am Apfel schön glänzen und gleichmäßig verteilt sein.

Zubereitungszeit: 30 min

Kosten: ca. 3,50 Euro gesamt; pro Apfel 1,20 Euro

Zutaten: 3 Äpfel, 1 Packung Kuvertüre (Vollmilch oder Zartbitter), bunte Streusel, Schaschlickspieße.

Oberste Regel beim Erwärmen im Wasserbad: Es darf kein Tropfen in die Kuvertüre gelangen.
Oberste Regel beim Erwärmen im Wasserbad: Es darf kein Tropfen in die Kuvertüre gelangen. © Kornelia Noack

Zubereitung: Äpfel waschen und gut trocknen. Die Kuvertüre in einem Wasserbad erwärmen. Stiele der Äpfel entfernen und Spieße fest hineinstecken. Dann einen Apfel in der Kuvertüre wenden, mit einem Backpinsel lässt sich die Schokolade gut verteilen. Kurz trocknen lassen, dann den Apfel mit den bunten Streuseln bestreuen und auf ein Backblech stellen. Nach etwa zwei Stunden darf genascht werden.

Drehen des Apfels hilft, damit sich die Kuvertüre gut verteilt.
Drehen des Apfels hilft, damit sich die Kuvertüre gut verteilt. © Kornelia Noack

Noch teurer werden auf Weihnachtsmärkten Bananen am Spieß (4 Euro), Ananasstücke (4,50 Euro) oder Erdbeeren (6 Euro) angeboten. Sehr verführerisch, doch auch das geht daheim preisgünstiger: Einfach das Obst, was man noch zu Hause hat, in mundgerechte Happen schneiden, Spieße gemischt damit bestücken und mit Kuvertüre überziehen.

Wer noch andere Obst daheim hat, kann auch bunt gemischte Spieße mit Kuvertüre überziehen.
Wer noch andere Obst daheim hat, kann auch bunt gemischte Spieße mit Kuvertüre überziehen. © Kornelia Noack

Tipp: Zum Trocknen die Obst-Spieße am besten quer über eine Schüssel oder einen kleinen Topf legen.

Fertig zum Naschen!
Fertig zum Naschen! © Kornelia Noack

Fazit: Sehr schnell, sehr einfach, sehr appetitlich – und dazu preiswerter als auf allen Weihnachtsmärkten. (kno)