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Kohleausstieg: Görlitzer Forscher helfen beim Start in die digitale Welt

Das Görlitzer Forschungsinstitut Casus ermöglicht Schülern den Einstieg in die Informatik, mit Projekten von Drohnenflug bis Programmieren eines Videospiels.

Von Marc Hörcher
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Alex Ebert zeigt, was er mit einem 3D-Stift (links im Bild) bei "Jugend hackt" in der Rabryka in Görlitz erstellt hat.
Alex Ebert zeigt, was er mit einem 3D-Stift (links im Bild) bei "Jugend hackt" in der Rabryka in Görlitz erstellt hat. © Martin Schneider

Vorsichtig setzt Alex Ebert den Stift an und erstellt sein eigenes kleines Kunstwerk. Zum ersten Mal hält der 14-Jährige diesen 3D-Druck-Stift in der Hand, der so ähnlich funktioniert wie eine Heißklebepistole. Was wird es für ein Motiv? „Irgendwas aus Minecraft“, sagt er, wirkt dabei voll fokussiert auf sein Tun. Das macht ihm Spaß, er „kann seine Kreativität herauslassen“, wie es der Teenager selbst formuliert.

Auch das Arbeiten mit weiteren 3D-Druckern oder das Programmieren eines eigenen Kinder-Videospiels hat er bereits gelernt - hier im „Makerspace“-Raum der Rabryka. Dort trifft sich alle zwei Wochen die Gruppe „Jugend hackt“, ein loser Treff für Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren. Die jungen Menschen befassen sich dort mit Technik, Computern und Programmieren. Möglich sei alles, worauf die Teenies gerade Lust haben, erklärt Lenz Fiedler, Mitarbeiter beim Casus-Institut und einer der beiden Gruppenleiter. „Jugend hackt“ ist selbst kein Teil der Rabryka, nutzt nur deren Räume. Das Projekt zur Förderung des Programmierer-Nachwuchses gibt es bundesweit, Initiator ist ein Berliner Verein.

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Finanziert wird die Görlitzer Gruppe aus Strukturwandel-Geld des sächsischen Kultusministeriums. Schülerinnen und Schüler sollen damit auf die Veränderung der Arbeitswelt in Richtung einer stärkeren Digitalisierung vorbereitet werden. „Der absehbare Fachkräftemangel im Bereich der Informatik-Berufe soll abgefedert, künftig mehr junge Menschen für eine Berufswahl im Feld dieser Berufe motiviert und die Abbruch-Quote bei Studienanfängern an den sächsischen Hochschulen im Fachgebiet der Informatik verringert werden“, so erklärt es der Freistaat selbst.

Die Initiatoren freuen sich, dass es diese Möglichkeit der digitalen Spielwiese für die Kids gibt. Das Fördergeld setzt die Gruppe ein, um Material zum Ausprobieren zu kaufen - von der Drohne bis zum 3D-Druck-Stift. Auch Fahrten zu sogenannten „Hackathons“ können für die Jugendlichen gefördert werden. Bei einem Hackathon geht es darum, dass IT-Fachleute und Hobby-Hacker mit digitalen Mitteln kreative Bewältigungen von Herausforderungen in Görlitz und Umgebung finden. Für das nächste Event vom 17. bis 19. November in Halle gibt es beispielsweise noch freie Plätze.

Die Gruppe „Jugend hackt“ besteht seit drei Jahren und würde künftig gerne ihr Angebot noch bekannter machen. „Vor allem fehlen uns auch interessierte Erwachsene, die bei der Betreuung helfen, aber natürlich freuen wir uns auch immer über mehr Zuwachs unter den Jugendlichen“, sagt Fiedler.

Treffen jeden zweiten Mittwoch von 16 bis 18 Uhr im Makerspace der Rabryka, nächster Termin 1. November