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"Niemand kehrt gern bei unqualifizierten Gastronomen ein"

Nach dem SZ-Beitrag über die geschlossene Görlitzer Landeskrone ist die Reaktion von Lesern einhellig - negativ.

Von Ingo Kramer
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Herbstliche Impressionen von der Landeskrone, mit der Kamera eingefangen von SZ-Leser Wolfgang Breitkopf.
Herbstliche Impressionen von der Landeskrone, mit der Kamera eingefangen von SZ-Leser Wolfgang Breitkopf. © Wolfgang Breitkopf

Wer derzeit auf die Görlitzer Landeskrone geht, steht oben vor verschlossener Tür. „Das Hotel bleibt bis auf Weiteres geschlossen!“, steht auf einem handgeschriebenen Zettel an der Eingangstür des Burghotels. Noch ärgerlicher für die Spaziergänger: Auch das Restaurant und sogar der Aussichtsturm sind verschlossen.

Pächter war bisher die Familie Daume, die auch den Rosenhof betreibt. Sie hatte das Burghotel mitsamt Restaurant zuletzt an eine Polin unterverpachtet. Doch die Daumes sind aktuell nicht in Görlitz. Christopher Barz vom Team Rosenhof bestätigt auf Nachfrage, dass die Landeskrone komplett geschlossen ist. Näheres könne er nicht sagen.

Nachdem die SZ über die Schließung von Burghotel, Restaurant und Turm berichtete, meldeten sich auf Facebook viele Nutzer zu Wort. Unter anderem schreibt Steffi Nix: "Ist schon traurig, wenn man nachts zur Landeskrone schaut und dort oben ist alles finster." Ähnlich äußert sich Tedy Baer: "Nun haben die Görlitzer wieder eine Attraktion weniger."

Ernst Gruber sagt, als gebürtiger Görlitzer sei er oft in seiner Heimat unterwegs: "Was mich immer ärgert, ist die „HO-Mentalität“, die Betreiber von Gastronomie besonders in Hotspots irgendwie nicht ablegen können. Das ist sehr schade, denn wenn man zum Beispiel in Österreich, Schweiz oder Südtirol auf einem „Berg“ einkehren will, erwarten einen Gastfreundlichkeit, Professionalität und das Gefühl willkommen zu sein. Leider war das auf der Landeskrone lange nicht der Fall."

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Erika Heiland war vor paar Wochen dort oben. Sie schreibt: "Das gastronomische Angebot bestand aus einer lauwarmen Gulaschsuppe ohne Fleisch oder einer noch fast rohen Bratwurst für fünf Euro. Wir waren über den Service sehr enttäuscht." Auch Katrin Bluhm ist unzufrieden: "Was los ist, kann man aus den Kundenrezensionen nach dem Betreiberwechsel lesen. Diese sprechen Bände. Bei unqualifizierten, unhöflichen Gastronomen kehrt niemand gerne ein und so etwas spricht sich auch schnell herum."

Andre Knobloch bedauert den jetzigen Zustand: "Die Landeskrone ist ein so herrliches Ausflugsziel, wunderschön gelegen und ein tolles Ambiente. Es ist ein Jammer, dass dieser schöne Ort ein solches Dasein fristet." Noch einen Schritt weiter geht Silvio Listemann: "Das ist alles ziemlich beschämend, wenn man bedenkt, dass die Landeskrone ein „Wahrzeichen“ unserer Stadt ist. Genug enttäuschte Gesichter aus nah und fern gibt es bereits. Eine entsprechende Anfrage meinerseits an Oberbürgermeister Octavian Ursu ist bisher unbeantwortet geblieben. Die Altstadt und deren Haupttourismus scheint wohl Priorität zu haben."

Renate Junge hat einen Wunsch: "Es wäre schön, wenn der höchste Punkt unserer Stadt wieder ein lohnenswertes Ausflugsziel für Groß und Klein mit Gastronomie und Aussichtsturm wird. Wie schön ist es auf dem Löbauer Berg und Honigbrunnen, da kehrt man doch gerne ein." Ergänzend schreibt Michael John: "Wenigstens der Aussichtsturm sollte geöffnet bleiben."

Schließlich äußert sich auch Gregor Jakobus: "Günstig wäre ein Betreiber, der schon ein Geschäft in der Stadt führt, einen guten Mitarbeiterstamm hat und die Landeskrone mitbetreibt, als einzige Einnahmequelle wird sich das auf Dauer nicht rentieren und somit lässt auch der Service irgendwann nach. Aber zumindest für ein verlässliches Hinweisschild am Treppenaufgang, ob oben offen ist oder nicht, sollte es wohl reichen. Dass der Landeskrone-Express nicht mehr fährt, ist auch nicht gerade förderlich, der hat immer noch paar Leute hochgebracht."