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Görlitz: ADFC kritisiert Unfallgefahren für Radfahrer

Es müsse etwas getan werden für die Sicherheit, findet der Lobbyverband für Radfahrer. Die Aktiven schimpfen nicht nur, sie unterbreiten auch Lösungsvorschläge.

Von Marc Hörcher
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Der Görlitzer ADFC-Ortsgruppenchef Peter Schellin steht mit seinem Fahrrad in der Nähe der Ortschaft Radomierzyce in Polen.
Der Görlitzer ADFC-Ortsgruppenchef Peter Schellin steht mit seinem Fahrrad in der Nähe der Ortschaft Radomierzyce in Polen. © Nikolai Schmidt

In Görlitz gibt es eine ganze Reihe Fahrradwege, deren Zustand verbessert werden könnte. Das findet zumindest Peter Schellin, Sprecher der Görlitzer Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC).

"Ähnlich wie auf der stadtauswärts führenden Seite der Zittauer Straße sollte zwischen Wasserwerk und Goethestraße auch auf der stadteinwärts führenden Seite eine separate Fahrradspur eingerichtet werden", findet er. Ein freigegebener Gehweg allein sei "noch keine gute Radinfrastruktur. Durch die zunehmende Verbreitung von Pedelecs/E-Bikes sehen wir an der Stelle eine stärkere Nutzung dieses Abschnitts, insbesondere auch bergauf", erklärt er im Interview mit Sächsische.de

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Schwierig sei die Situation auch auf der Sattigstraße am Jakobstunnel. Dort zählte der ADFC in den vergangenen sieben Jahren insgesamt 20 Unfälle mit Beteiligung von Radfahrerinnen und Radfahrern. Schellin hat den Eindruck: "Einen Teil des Gehweges sehen hier viele offensichtlich als Radweg an, obwohl es keiner ist. Auch für viele Autofahrer ist an dieser Ecke völlig unklar, wo sie mit Fahrrädern rechnen müssen." Und solche unklaren Situationen erzeugen laut Schellin natürlich Angst, hier überhaupt mit dem Rad entlangzufahren, aber auch tatsächlich gefährliche Situationen. Damit die Situation klarer wird, wünsche sich der ADFC hier eine geradeaus führende Radspur im Kreuzungsbereich.

Eine weitere brenzlige Situation sei der Südausgang des Bahnhofs, erklärt der 70-Jährige. Der Platz für Radfahrer werde zwischen Schiene und Bordsteinkante immer enger. Es habe auch dort mehrfach Stürze in der Vergangenheit gegeben. Vermutlich werde die Stelle nicht mit einer kleinen Markierung gemacht sein, aber hier müsse die Stadtverwaltung wirklich etwas tun.

Das Thema brachten Görlitzer Einwohner auch in die Fragestunde des Stadtrates am Donnerstag mit. Sie beklagten, dass Autofahrer mit zu wenig Abstand die Radler passierten, so dass es häufig im Stadtgebiet zu brenzligen Situationen käme. Jeden Vorfall aber bei der Polizei zu melden, dafür reiche ihre Zeit nicht. Oberbürgermeister Octavian Ursu aber erklärte, genau das sei der einzig richtige Weg. Die Verwaltung könne das nicht übernehmen.

Warum hört der Fahrradweg einfach hier auf?

Doch es gibt aus Sicht des Fahrrad-Lobbyisten noch weitere Stellen im Görlitzer Straßennetz, an denen Verbesserungsbedarf herrscht. So etwa die Situation an der Einmündung zum Radweg in Kunnerwitz. Aus Richtung Weinhübel kommend endet der Radweg noch vor dem Ortseingangs-Schild. Für Radfahrer sei es dort gefährlich, die Straße zu überqueren. Der Vorschlag des ADFC lautet: Dort sollte man den Gehweg für Radfahrer freigeben, ein Warnschild "Radfahrer" aufstellen und eventuell eine Querungshilfe für Radfahrer in der Mitte der Fahrbahn.

Auch die Situation an der Promenadenstraße im oberen Teil Ecke Friedersdorfer Straße stört Schellin und seine Mitstreiter: "Hier endet seit Jahren der Radweg", sagt er. Es wäre aus seiner Sicht wünschenswert, ihn fortzuführen.