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Schönfeld lehnt neuen Solarpark ab

Der Gemeinderat ist gegen das Projekt, das auch eine Fläche in Lampertswalde betrifft. Andere Vorhaben im Haushalt 2022 finden allerdings Zustimmung.

Von Kathrin Krüger
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Der Schönfelder Solarpark an der A13 ist laut Gemeinde fast fertig. Eine zweite Ackerfläche soll aber nicht zweckentfremdet werden.
Der Schönfelder Solarpark an der A13 ist laut Gemeinde fast fertig. Eine zweite Ackerfläche soll aber nicht zweckentfremdet werden. © Kristin Richter

Schönfeld. Die ABO Wind Solar aus Berlin wollte zwischen Grafe Beton und Kronospan einen rund 37 Hektar großen interkommunalen Solarpark errichten. Dazu sollte der Gemeinderat Schönfeld einen Grundsatzbeschluss fassen. Doch der lehnte einstimmig ab. "Die Fläche ist Ackerland und soll das auch bleiben", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Weigel. Er und auch die Gemeinderäte können nicht verstehen, dass die Bauern mittlerweile mit Solar mehr Geld verdienen können als mit Landwirtschaftsprodukten.

37 Hektar Ackerfläche

Die ABO Wind AG, ein Familienunternehmen mit über 800 Mitarbeitern, hatte damit geworben, zur Stromversorgung von Kronospan mit erneuerbarer Energie beitragen zu wollen. Das Projekt war bereits im Vorjahr im Schönfelder Hauptausschuss vorgestellt worden. Argumentiert wurde auch mit einer Verordnung, die landwirtschaftlich benachteiligte Gebiete für Freiflächenanlagen zur Stromerzeugung öffnet. Doch ein Großteil des Potenzialgebietes, nämlich 26 der 37 Hektar, liegen in Schönfeld. Noch war mit den Eigentümern und Pächtern aber nicht gesprochen worden. Auch der Gemeinderat von Lampertswalde hat das Thema am Dienstagabend auf der Tagesordnung.

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Positiv eingestellt sind die Schönfelder Gemeinderäte indes zu den eigenen Vorhaben des Doppelhaushaltes 2022/23. Der Entwurf dieser kommunalen Planung ist in erster Lesung vorgestellt worden. Größtes Projekt ist laut Bürgermeister Weigel der schon länger geplante Ausbau des Dorfgemeinschaftshauses Böhla b.O. Es folgen drei Kernvorhaben: die Sanierung auf dem Schulsportplatz für rund 80.000 Euro, die Anschaffung eines gebrauchten Einsatzleitwagens für die Feuerwehr für 30.000 Euro und eine Doppelgarage dafür als Anbau an den Giebel der Firma Bauer im Gewerbegebiet Straße der MTS.

700.000 Euro Kreisumlage

Dass die Feuerwehr Vorrang vor dem ebenso geplanten Schulanbau hat, begründet der Gemeindechef mit fehlender Förderung durch das Land. "Wir machen jetzt erstmal die Laufstrecke auf dem Sportplatz, denn der Anbau kann erst 2024 gebaut werden", so Weigel. Die Gemeinde muss mit rund 700.000 Euro mehr Kreisumlage zahlen, als sie Schlüsselzuweisungen erhält. Die finanziellen Spielräume sind gering. Da nützt es auch nichts, wenn sich der Schülerrat der Oberschule beim Verwaltungschef über Platzmangel im Schulgebäude beschwert und auf den baldigen Anbau drängt.

Freudig verkünden konnte Hans-Joachim Weigel im Gemeinderat, dass auch Schönfeld von Amazon Lampertswalde ein Geschwindigkeitsdisplay gesponsort bekommt. In der Nachbargemeinde hat so ein Gerät schon gute Dienste vor den Kindereinrichtungen geleistet. "Wir werden die Anzeige in der Dorfmitte aufstellen", so der Gemeindechef. Die Bestellung sei schon ausgelöst.

Baumfällungen in Kraußnitz

Die Gemeinderäte fassten zudem einen Beschluss für den künftigen Bienenpark Kraußnitz. 20 Wildwuchs-Erlen dürfen im Park gefällt werden und Totholz wird beseitigt. Dies dient der Neugestaltung durch den Heimatverein. Der hat jetzt auch – nach einem Preisgeld beim Dresdner Heidebogen – 2.500 Euro beim eku-Zukunftspreis des Freistaates gewonnen. Die Kraußnitzer um Sebastian Wünsch wollen den Park erneuern, bienenfreundliche Gewächse pflanzen und damit am Teich auch ein langlebigeres Biotop schaffen. Es muss nur der Denkmalschutz zustimmen, denn das Herrenhaus steht unter Schutz. Die Gemeinde ist einverstanden, weil der Parkcharakter erhalten bleibt.