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Die Sektmanufaktur in Nieschütz ist pleite

Mehr als fünf Jahre lang wurde in der Gemeinde Diera-Zehren Schaumwein von Hand abgefüllt und gedreht. Zum Verhängnis wurde dem Geschäft Corona.

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Aufnahmen aus einer Sektkellerei. Auch in Nieschütz wurde seit 2016 Schaumwein hergestellt - vom ehemaligen Kellermeister im Weingut Schloss Proschwitz.
Aufnahmen aus einer Sektkellerei. Auch in Nieschütz wurde seit 2016 Schaumwein hergestellt - vom ehemaligen Kellermeister im Weingut Schloss Proschwitz. ©  Symbolbild/dpa

Nieschütz. Die Sektmanufaktur JJ du Preez ist insolvent und steht kurz vor der Schließung. Wie das Amtsgericht Dresden schreibt, wurde bereits in der Woche vor Weihnachten ein entsprechendes Insolvenzverfahren eröffnet. Laut Insolvenzverwalter Frank Milimonka wird das Unternehmen aufgelöst.

Eigentümer Jacques du Preez hatte die Sektkellerei in Nieschütz 2016 zunächst als Nebenerwerb angemeldet, seit März 2020 die Arbeit dann jedoch hauptberuflich betrieben. Dafür gab er seine bisherige Anstellung als Kellermeister im Weingut Schloss Proschwitz auf. In Nieschütz wollte der heute 41-Jährige auf Schaumwein aus Flaschengärung setzen. "Jede Flasche wird mit der Hand abgefüllt und regelmäßig gedreht", sagte Jacques du Preez kurz nach der Unternehmensgründung im Interview.

Der Umsatz der Firma kletterte nach Informationen von Sächsische.de seitdem von rund 20.000 Euro auf zuletzt gut 100.000 Euro. Als Hausbank beim bisherigen Wachstum begleitete ihn die Sparkasse Meißen. Besonders gewinnbringend war das Geschäft mit dem edlen Sekt offenbar aber nicht. Ausschlaggebend für die Insolvenz war laut Frank Milimonka letztendlich wohl die Corona-Krise: Das Unternehmen habe ein Produkt verkauft, das man nicht einfach ins Regal stelle, sondern das auf Messen beworben oder in der Gastronomie ausgeschenkt werde. Beides war infolge der Corona-Beschränkungen so nicht mehr möglich.

Mitarbeiter habe die Sektmanufaktur zuletzt keine beschäftigt, so Frank Milimonka, der seit Jahren in dem Bereich tätig ist und unter anderem 2021 die Insolvenz der Großschönauer Maschinenfabrik Magro begleitete. Das Unternehmensvermögen wird aufgelöst, im Internetshop der Manufaktur gebe es mittlerweile nur noch Restbestände, die verkauft würden. (SZ)