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Wie Niesky vom Lausitzer Bau-Forschungszentrum profitieren will

Während in Bautzen geforscht wird, sollen sich Unternehmen in Hoyerswerda, Weißwasser und Niesky ansiedeln. Eine neue Chance für das Gewerbegebiet Nord?

Von Steffen Gerhardt
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Entwurf zum künftigen Lausitz Art of Building, dem  Großforschungszentrum für neues Bauen in der Lausitz.
Entwurf zum künftigen Lausitz Art of Building, dem Großforschungszentrum für neues Bauen in der Lausitz. © CGI HENN

In Bautzen soll bis 2028 ein neues Bundeszentrum für Bauforschung unter dem Namen "Living Art of Bulding" (LAB) entstehen. Dafür stellt der Bund für diesen Zeitraum knapp 69 Millionen Euro bereit, weitere 450 Millionen Euro sollen Städte und Gemeinden in den Kreisen Görlitz und Bautzen aus dem Kohleausstiegsfonds erhalten, wenn sie Projekte für den Ausbau des Zentrums beantragen.

Während für Bautzen der Hauptcampus für Industrieforschung, Produktion und Ausbildung vorgesehen ist, sollen in Hoyerswerda, Niesky und Weißwasser sich Unternehmen für Produktion und Ausbildung ansiedeln. Über Forschungspatenschaften sollen sie mit dem Zentrum verbunden sein. Das geht aus einer bereits vor einem Jahr aufgestellten Standortanalyse hervor.

Für Niesky ergibt sich daraus die Chance, dass sich Unternehmen der Baubranche auch in der Kleinstadt ansiedeln können. In den Fokus rückt dabei das Gewerbegebiet Nord, das die Stadt intensiver vermarkten will. Der Bebauungsplan für die 19 Hektar große Fläche wurde im vergangenen Jahr durch den Stadtrat beschlossen. Nun muss es zügig erschlossen werden, was eigentlich für dieses Jahr schon geplant war, um auf mögliche Ansiedlungen vorbereitet zu sein. Laut Oberbürgermeisterin findet sich derzeit aber kein Fördertopf, mit dem die Erschließung für die Stadt preiswerter wird. Niesky setzt nun auf das nächste Jahr. Seit Jahren ist auf der Fläche nur ein Bauunternehmen ansässig. Für die LAB-Planung sind in Niesky 17,5 Hektar als Bedarf für Ansiedlungen festgeschrieben. Die Standorte muss die Stadt festlegen.

Niesky steht in Konkurrenz

Niesky steht dabei in Konkurrenz mit Hoyerswerda und Weißwasser. Auch in diesen beiden Städten sind Gewerbeflächen von jeweils 17,5 Hektar vorgesehen. Diese Flächen werden ebenso für Start-ups und für Unternehmen der Material- und Technologieproduktion benötigt. Kurze Wege zwischen den vier Standorten waren die Maßgabe zu ihrer Bestimmung, Teil des Großforschungszentrums zu werden. Der mehrjährige Aufbau des LAB soll 2024 beginnen. Einbezogen in das künftige LAB sind auch die Brandenburgische TU in Cottbus, die TU Dresden und die Bauhaus-Universität Weimar.

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Unter dem Namen „Lausitz Art of Building“ hatte das Bauforschungszentrum am Wettbewerb um ein Großforschungszentrum im Zuge des Strukturwandels in der Lausitz teilgenommen. Verlor aber in der Finanzrunde gegen das Deutsche Zentrum für Astrophysik, das nun in Görlitz und in Hoyerswerda sowie in Ralbitz-Rosenthal aufgebaut wird. Das Bautzener Landratsamt und die Stadt Bautzen hatten sich trotz der Niederlage weiter für das LAB und dessen Ansiedlung vor Ort eingesetzt und in diesem Jahr damit Erfolg.