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Corona: Konfirmation und Jugendweihe verschoben

Rund 2.000 Jugendliche in Dresden, Radebeul, Moritzburg und um Ottendorf-Okrilla sind betroffen. Hochzeiten finden nur noch in kleinem Kreis statt.

Von Kay Haufe
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Gottesdienste sind derzeit nicht nur in der Dresdner Kreuzkirche abgesagt. Auch die Konfirmanden müssen abwarten, wann ihre Feiern nachgeholt werden.
Gottesdienste sind derzeit nicht nur in der Dresdner Kreuzkirche abgesagt. Auch die Konfirmanden müssen abwarten, wann ihre Feiern nachgeholt werden. © Foto: Daniel Schäfer

Dresden. Nachdem bereits die Jugendweihen in Dresden abgesagt wurden, die bis zum 10. Mai stattfinden sollten, hat jetzt auch die Evangelische Landeskirche auf die Corona-Pandemie reagiert. Das Theologisch-Pädagogische Institut Moritzburg (TPI) hat am Donnerstag die deutliche Empfehlung  herausgegeben, wonach die Kirchgemeinden die Konfirmationen absagen sollten, sagt Mira Körlin, die Pressesprecherin der Evangelisch-Lutherischen Kirche Dresden. Betroffen sind rund 650 Jugendliche in Dresden, Radebeul, Moritzburg und dem Bereich um Ottendorf-Okrilla. 

Im Moment gäbe es auch noch keine Strategie, wann die Feierlichkeiten nachgeholt werden sollen. Traditionell finden Konfirmationen vom Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern, bis Pfingsten statt. "Das TPI hat aber bereits darauf hingewiesen, dass es nicht realistisch ist, davon auszugehen, dass sich die Situation nach dem 20. April wesentlich verändert", sagt Körlin. Die Kirchgemeinden stünden mit ihren Mitgliedern in engem Kontakt und informierten digital über aktuelle Entscheidungen. Denkbar wäre zum Beispiel, die Konfirmationen im Spätsommer nachzuholen.

Auch die Jugendweihefeiern, die schon abgesagt wurden,  sollen auf den Zeitraum zwischen Juni und spätestens Oktober verlegt werden, teilte der Sächsische Verband für Jugendarbeit und Jugendweihe mit. In Dresden sind bisher acht große Feiern mit rund 1.300 Jugendlichen betroffen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Lokalitäten und Künstler für die neuen Termine zu buchen", sagt Carla Hentschel vom Verband. Alle Familien würden zeitnah informiert.

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Gottesdienste sind nach der Verfügung des Freistaates Sachsen derzeit verboten. Es besteht aber die Möglichkeit, einzeln in geöffnete Gotteshäusern zur inneren Einkehr und zum Gebet zu gehen. Die Gorbitzer Kirchgemeinde überträgt die sonntäglichen Predigten um 10 Uhr über Youtube. In Leuben können Menschen, die mit dem Internet nicht so vertraut sind, auch eine Telefonnummer wählen, um aktuelle Predigten anzuhören. "Das wird sehr gut angenommen", sagt Körlin. Deutschlandweit habe es Nachfragen gegeben, wie das technisch umgesetzt werden kann. 

Geheiratet wird nur ganz intim

Paare, die ihre Eheschließung geplant hatten, können nach wie vor in der Villa Weigang heiraten. Die Brautpaare werden aber gebeten, die Zahl ihrer Gäste soweit wie möglich zu reduzieren, schreibt Stadtsprecher Karl Schuricht auf SZ-Anfrage. Sofern Eheschließungen in anderen Dresdner Standorten abgesagt werden müssen, würden die Betroffenen unverzüglich hierüber informiert. 

Auch in evangelischen Kirchen sind nach individueller Absprache noch Hochzeiten möglich, aber nicht im Rahmen eines Gottesdienste und nur in engstem Familienkreis, sagt Sprecherin Mira Körlin.  

Mehr zum Coronavirus:

Im Dresdner Standesamt ist seit 18. März in den Abteilungen Geburten- und Sterbefälle, Urkundenwesen und dem Sachgebiet Eheschließungen vorrangig auf eine Beratung und Unterstützung über Telefon und E-Mail umgestellt worden.

Die Bearbeitung erfolgt ausschließlich nach vorheriger Terminvereinbarung, sagt Sprecher Schuricht. Hierfür stehen folgende Hotline-Nummern zu den normalen Dienstzeiten sowie E-Mail-Adressen zur Verfügung:

Urkundenwesen: 0351 4886790, E-Mail: [email protected]

Geburten:0351 4886751, E-Mail: [email protected]

Sterbefälle: 0351 4886748, E-Mail: [email protected]

Eheschließungen: 0351 4888806, E-Mail: [email protected] 

Beerdigungen sind weiterhin möglich. Auch hier gilt die Allgemeinverfügung zu Veranstaltungen hinsichtlich der Besucherzahl und Anmeldung beim Gesundheitsamt. Es  wird empfohlen,  die Zahl der Teilnehmer möglichst gering zu halten.

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