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Marktlücke Corona-Spuckschutz

Eine Dresdner Werbefirma sattelt um und stellt statt Figuren für den Striezelmarkt nun Plexiglasscheiben für Apotheken her. Das sichert auch Arbeitsplätze.

Von Nora Domschke
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Ina Schulze betreibt die Fuchs-Apotheke in Laubegast. Thomas Werker hat in ihrem Geschäft einen Spuckschutz installiert.
Ina Schulze betreibt die Fuchs-Apotheke in Laubegast. Thomas Werker hat in ihrem Geschäft einen Spuckschutz installiert. © Meeco Communication Services

Dresden. Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Arbeit von Dresdner Firmen aus. Aufträge brechen weg, Kurzarbeit, drohende finanzielle Nöte - die Zukunft vieler Unternehmen ist derzeit ungewiss. Wie es mit seiner Werbefirma weitergehen soll, darüber hat sich auch Thomas Werker Gedanken gemacht. Er führt das 30-jährige Unternehmen, das in Dresden vor allem durch die bunten Figuren des Striezelmarkt-Märchenwalds bekannt ist, in zweiter Generation. Nun ist die Sorge groß, weil Aufträge ausbleiben. "Aufgrund des Coronaviruses habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich meinen Mitarbeitern auch in dieser schwierigen Zeit Arbeit verschaffen kann", sagt Thomas Werker. 

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Dann bekam er den entscheidenden Tipp: "Man riet mir, doch mal in der Umgebung zu fragen, wer denn so alles einen stabilen Spuckschutz brauchen könnte." Viele Betriebe sind inzwischen geschlossen, die kamen also nicht in Betracht. Aber Arztpraxen und Apotheken haben täglich viel Publikumsverkehr und sind weiterhin geöffnet. 

Auch Apothekeninhaberin Ina Schulze stand vor dem Problem, wie sie ihre Mitarbeiter und ihre Kunden besser vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus schützen kann. "Wir hörten, dass Werbung Werker individuelle Spuckschutz-Lösungen anfertigt", so Ina Schulze, die die Fuchs-Apotheke an der Österreicher Straße in Laubegast betreibt. 

Bessere Beratung für ältere Kunden möglich

In ihrem Geschäft seien es vor allem die vielen älteren Kunden gewohnt, dass sie aus nächster Nähe bedient werden. Sie könnten es jetzt nicht verstehen, wenn sie nun einen Meter zurücktreten müssen, um den geforderten Mindestabstand einzuhalten. Außerdem seien die Gespräche aus der Entfernung schwierig gewesen. Deshalb hat Ina Schulze zwei Spuck-Schutzwände bei Thomas Werker in Auftrag gegeben, die an diesem Dienstag auf dem Verkaufstresen installiert wurden. Nun können vor allem die Senioren wieder besser beraten werden.

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Thomas Werker kann die Kreativität seiner Mitarbeiter und die Technik des Lasergerätes nun für die Marktlücke Spuckschutz gut nutzen. "Wir als Handwerksbetrieb können für jeden Bedarf eine individuelle Lösung finden", so der Firmenchef, der schon weitere Aufträge an Land ziehen konnte. Momentan bestückt sein Team in einem größeren Projekt die Thekenbereiche der Autohaus Dresden GmbH. Und es soll weitergehen. "Noch gibt es genügend Plexiglas zum Verarbeiten."

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