SZ + Dresden
Merken

DVB ordern neue Straßenbahnen

Am Donnerstag wird der Vertrag unterschrieben. Ein paar Details der Neuen sind schon bekannt.

Von Christoph Springer
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
So könnten künftig die neuen DVB-Bahnen aussehen, wenn sich die Dresdner Verkehrsbetriebe für den gleichen Hersteller wie in Rostock entscheiden.
So könnten künftig die neuen DVB-Bahnen aussehen, wenn sich die Dresdner Verkehrsbetriebe für den gleichen Hersteller wie in Rostock entscheiden. © Fotomontage: DVB

Der Donnerstag ist der Anfang vom Ende. Seit knapp 25 Jahren fahren auf den Dresdner Straßen sogenannte Stadtbahnen. 1995 wurde die erste in Betrieb genommen. Neu war vor allem, dass die fünfteiligen Bahnen einen durchgehenden Innenraum hatten. Anhänger wurden damals abgeschafft, 60 Bahnen der ersten Generation schafften die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bis 1998 an. Am Donnerstag beginnt eine neue Ära. Dann unterschreiben die Verkehrsbetriebe den Liefervertrag für eine neue Straßenbahngeneration.

30 Züge wollen die DVB anschaffen. Sie werden 35 Zentimeter breiter sein als die derzeit bekannten Bahnen. Damit ist innen mehr Platz. 295 Steh- und Sitzplätze sollen die neuen Züge haben, derzeit sind es in den längsten Dresdner Straßenbahnen 260. Mehr Doppelsitze sind geplant, die extrabreiten Sitze verschwinden dafür. Außerdem sollen die Stellflächen für Kinderwagen, Gehhilfen und Fahrräder größer werden. Zwei davon soll jede Bahn haben.

Wer am Donnerstag mit den DVB-Verantwortlichen am Tisch sitzt, um den Vertrag zu unterschreiben, ist noch streng geheim. Das war wichtig für die Verkehrsbetriebe. Eine undichte Stelle im Unternehmen, ein Hinweis auf den bevorzugten Hersteller hätte das gesamte europaweite Ausschreibungsverfahren kippen können.

Fest steht: Die neuen Straßenbahnen sollen einen breiteren Wagenkasten haben und unten schmaler werden. So passen sie an die Dresdner Haltestellen, ohne dass die Stationen noch einmal umgebaut werden müssen. Fest steht auch: Das beste Beispiel dafür sind die Rostocker Straßenbahnen. Sie stammen von der Düsseldorfer Firma Vossloh Kiepe. Die 1995 in Dienst gestellte erste Stadtbahn kam aus Bautzen. Sie wurde damals bei der Deutschen Waggonbau AG (DWA) gefertigt.

Später übernahm der kanadische Konzern Bombardier das Bautzner Werk und lieferte von dort die weiteren Stadtbahnen. 2010 wurde die letzte neue Straßenbahn in Betrieb genommen. Es handelte sich um einen 45 Meter langen Zug. Seitdem verfügen die Verkehrsbetriebe über 166 solche Niederflurwagen, die allesamt aus Bautzen kommen.

Außerdem stehen noch 19 Tatrabahnen in den DVB-Depots. Sie werden genutzt, wenn das planmäßige Angebot kurzfristig erweitert werden muss. So helfen diese alten Straßenbahnen etwa beim Schüler- und Studentenverkehr. Regelmäßig sind sie auch in der Adventszeit im Einsatz.