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Pfleger, Retter, Gastronomen: Görlitzer bringen Tafel Essen

Die Leiterin der Einrichtung würde sie gerne wieder öffnen. Genug Lebensmittel-Spenden wären da. Dafür haben viele gesorgt.

Von Susanne Sodan
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Marion Bürger leitet die Görlitzer Tafel. Ob sie diese wieder öffnen kann, ist noch nicht ganz klar.
Marion Bürger leitet die Görlitzer Tafel. Ob sie diese wieder öffnen kann, ist noch nicht ganz klar. © Nikolai Schmidt

Kaffee, Kekse, Kartoffeln. „Ganz viele haben Getränke gebracht“, erzählt Marcel Suchold, Mitarbeiter beim Advita-Pflegedienst. Um die 15 Mitarbeiter des Unternehmens hatten sich zusammengetan, um in der Corona-Krise zu helfen.

Wenn ein Facebook-Post die Runde macht

Als sich in den vergangenen zwei Tagen XXL-Staus auf der A4 wie auch durch Görlitz zogen, standen auch Autos in langer Schlange vor der „Alten Post“ an der Bahnhofstraße – die neueste Advita-Niederlassung in Görlitz. Privatpersonen, Initiativen, Organisationen wie DRK, Feuerwehr und THW bis hin zu Polizei und Bundeswehr kümmerten sich um die Wartenden im Stau, sorgten unter anderem für Verpflegung und medizinische Hilfe. Die Advita-Kollegen beschlossen, dass sie den Helfern helfen wollen, am Freitag.

Am Donnerstag machte ein Facebook-Post dazu in Windeseile die Runde. Mit solcher Resonanz hatte Marcel Suchold nicht gerechnet. „Es war eigentlich eine private Initiative unter uns Kollegen“, erklärt er. „Direkt auf die Autobahn wären wir zum Beispiel gar nicht gegangen, das wäre nicht unser ‚Hoheitsgebiet’ gewesen“, sagt er. „Wir hatten uns überlegt, an den A4-Abfahrten den Polizisten, die dort die Stellung gehalten haben, Kaffee und ein bisschen Nervennahrung vorbeizubringen. Einfach als Dankeschön.“

25 Kilo Kartoffeln vom Landwirt

Nur, der Stau war am Freitag weg. „Gleichzeitig sollen die Tafel und die Bahnhofsmission, die enorm unter der Situation leiden, mit Spenden unterstützt werden“, stand von Beginn an in dem Facebook-Post. Und so wurde es gemacht. Spenden waren genug eingegangen, bereits am Donnerstag, auch am Freitag. „Es waren zum Beispiel Landwirte dabei. Von einem konnten wir 25 Kilo Kartoffeln abholen.“ Die Advita-Mitarbeiter waren selbst einkaufen, das Unternehmen stellte die „Alte Post“ als Sammelplatz zur Verfügung.

Tafel könnte wieder öffnen

Am Freitag brachten sie die Spenden zur Tafel. Nicht nur sie. Beispielsweise hatte auch das Café Herzstück Lebensmittel gebracht, erzählt Marion Bürger von der Görlitzer Tafel. Das DRK brachte vorbei, was von der Verpflegung für die Stau-Wartenden übrig geblieben war. Gerne würde Marion Bürger kommende Woche am Dienstag und Freitag die Tafel wieder für Bedürftige öffnen, erzählt sie. Vorausgesetzt, es klappt mit den Bestimmungen, die während der Corona-Krise gelten. Das ist noch zu klären. 

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