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Nach Wagenknecht-Rede: Ulrich Schneider verlässt die Linkspartei

Die Rede von Sahra Wagenknecht im Bundestag sorgt weiterhin für zahlreiche Kritik - auch bei der Linken. Als Reaktion tritt nun ein prominentes Mitglied aus der Partei aus.

Von Erik-Holm Langhof
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Der Geschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands Ulrich Schneider tritt nach eigenen Angaben aufgrund der umstrittenen Rede von Sahra Wagenknecht im Bundestag aus der Partei aus.
Der Geschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands Ulrich Schneider tritt nach eigenen Angaben aufgrund der umstrittenen Rede von Sahra Wagenknecht im Bundestag aus der Partei aus. © Jörg Carstensen/dpa

Berlin. Der Geschäftsführer des Deutsches Paritätischen Wohlfahrtsverbands Ulrich Schneider verlässt die Linkspartei. Das gab der 64-Jährige am Montagabend auf Twitter bekannt.

Hintergrund sei die innerhalb der Linkspartei umstrittene Rede von Sahra Wagenknecht am Donnerstag im Deutschen Bundestag, in der sie der Bundesregierung mit Blick auf Russland vorgeworfen hat, "einen beispiellosen Wirtschaftskrieg gegen unseren wichtigsten Energielieferanten vom Zaun zu brechen". Sie forderte einen Stopp der Wirtschaftssanktionen gegen Russland und gab als Ziel an, weiter billige Brenn- und Rohstoffe aus Russland zu beziehen.

Schneider erklärte daraufhin am Montag auf Twitter: "Dass die Linksfraktion am letzten Donnerstag im Bundestag Sahra Wagenknecht ans Podium ließ, und was diese dann - man hätte es wissen müssen - vom Stapel ließ, war zu viel. Ich bin aus der Partei Die Linke ausgetreten."

Ulrich Schneider verlässt nach sechs Jahren die Linke

Damit beendet der gebürtige Oberhausener seine sechsjährige Mitgliedschaft in der Linkspartei. Bereits zu Beginn im Jahr 2016 sorgte sein Eintritt in die Partei für Kritik - vor allem in Bezug auf seinen Posten als Geschäftsführer beim Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband.

Weitere Mitglieder der Linkspartei fordern unterdessen den Ausschluss von Sahra Wagenknecht aus der Partei. Rücktrittsforderungen gibt es auch an die beiden Fraktionschefs im Bundestag. Die Leipziger Parlamentarierin Jule Nagel sowie die Linke-Abgeordneten Henriette Quade (Sachsen-Anhalt) und Katharina König (Thüringen) warfen Dietmar Bartsch und Amira Mohamed Ali vor, sie hätten "trotz massiver Kritiken" die Rede von Wagenknecht im Bundestag zugelassen. (mit dpa)