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Kommentar zur Kommunalwahl: Der große Verlierer ist die AfD

In Mittelsachsen gelingt eine Überraschung, überall sonst gewinnt die CDU - mit Mühe. Der große Verlierer ist die AfD, kommentiert Annette Binninger.

Von Annette Binninger
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Die AfD ist der große Verlierer der Kommunalwahl in Sachsen, kommentiert Annette Binninger.
Die AfD ist der große Verlierer der Kommunalwahl in Sachsen, kommentiert Annette Binninger. © dpa

Die Überraschung ist ihm geglückt: Mit Dirk Neubauer, dem Bürgermeister von Augustusburg, wird ein Parteiloser neuer Landrat im Kreis Mittelsachsen. Er wird der einzige Nicht-CDU-Mann im Reigen der sonstigen neu gewählten Landräte sein. Und, so wie man Neubauer kennt, dürfte er versuchen, den "Laden" ganz schön aufzumischen. Mehr Bürgernähe, mehr Mitbestimmung, mehr kreative Lösungen, mehr Demokratie – das hat er sich vorgenommen. Mit diesem Programm und seiner mitreißenden Art konnte Neubauer sogar eigentlich als AfD-Hochburgen in seinem Landkreis bekannte Gemeinden wie Dorfchemnitz für sich gewinnen.

Die CDU hat es zwar geschafft, alle sonstigen Landratsposten zu verteidigen, die für das parteipolitische Hineinwirken in die Fläche essentiell sind. Dieser Erfolg ist der einst so starken Partei aber erst mit Mühe gelungen. Sechs der neun CDU-Bewerber konnten sich erst im zweiten Wahlgang durchsetzen – im Landkreis Zwickau noch dazu nur mit hauchdünnem Vorsprung vor der Kandidatin der Freien Wähler.

Die AfD ist bei der Wahl in Sachsen kläglich gescheitert

Eindeutig der große Verlierer dieser Wahl ist die AfD. Sie geht leer aus. Zuvor groß gebrüllt, aber am Ende kläglich gescheitert. Wieder einmal kann die Partei Ihren Wählern keinen Erfolg vorweisen. Sie wird dafür wieder einmal die Gründe dafür bei allen anderen, insbesondere den Umständen, aber am wenigsten bei sich selbst suchen.

Sieben Jahre haben die neu gewählten Landräte nun Zeit, neben ihren vielen Aufgaben auch dafür zu sorgen, dass ihr Tun und ihre Entscheidungen transparent und nachvollziehbar sind. Demokratie lebt und wirkt von "unten". Sie fängt in den Gemeinden und Städten an, wo die Bürgerinnen und Bürger über ihr Leben mitbestimmen können. Ganz nah und ganz unmittelbar. Nur wenn diese Überzeugungsarbeit gelingt, wird auch die Wahlbeteiligung wieder steigen.