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Radebeul
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Couragepreis Radebeul lädt verfolgte belarussische Bürgerrechtlerin ein

Die Friedensaktivistin Olga Karach fürchtet in Litauen um ihre Abschiebung nach Belarus. Der Radebeuler Courage-Preis-Verein will ihr helfen.

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Olga Karach bei einer Unterschriftenübergabe in Berlin.
Olga Karach bei einer Unterschriftenübergabe in Berlin. © Our House

Radebeul. Der Courage-Preis-Verein der Stadt hat die Aktivistin und Journalistin Olga Karach nach Deutschland eingeladen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Vereinsvorsitzenden Frank Richter hervor. Karach, die in ihrem Heimatland Belarus auf der Terrorliste des dortigen Geheimdienstes steht, hält sich gegenwärtig im litauischen Exil auf, befürchtet jedoch ihre Abschiebung.

Mitte April hatte Karach einen Hilferuf ausgesendet, weil sie sich im litauischen Exil nicht mehr sicher fühle. Im Mai befasste sich der Vorstand des Radebeuler Courage-Preis-Vereins mit dem Hilferuf. Er fasste einmütig den Beschluss, Karach, die den Courage-Preis 2010 erhalten hatte, nach Radebeul einzuladen. "Der Hilferuf von Olga hat mich und viele Radebeuler Bürgerinnen und Bürger erschüttert", so Richter. "Im Namen der Mitglieder des Courage-Preis-Vereins bitte ich die Behörden darum, alles zu tun, um gegen eine Abschiebung von Olga Karach und ihrer Familie zu intervenieren."

Karach ist seit 2014 für die zivilgesellschaftliche Vereinigung Nasch Dom (zu Deutsch: Unser Haus) in leitender Funktion aktiv. Die Gruppierung setzt sich insbesondere für Kriegsdienstverweigerer aus Belarus und Russland ein, sowohl vor Ort als auch im Exil. Aufgrund ihrer Opposition wurde die Vereinigung von der belarussischen Regierung als extremistisch eingestuft. Karachs Einsatz wurde mit mehreren Bürgerrechts- und Friedenspreisen gewürdigt. (SZ)