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Radebeuler Stadtgalerie wird zum Jugend-Labor

Die Stadtgalerie öffnet in den Winterferien ihre Räume für die Radebeuler Jugend. Dort können Jugendliche mit Graffiti, Malerei und Zeichnen ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Von Silvio Kuhnert
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Magdalena Piper und Alexander Lange hoffen auf vielen kreativen Input von Jugendlichen zum Thema Haus und Stadt in Radebeul, um damit die neue Ausstellung zu bestücken.
Magdalena Piper und Alexander Lange hoffen auf vielen kreativen Input von Jugendlichen zum Thema Haus und Stadt in Radebeul, um damit die neue Ausstellung zu bestücken. © Arvid Müller

Radebeul. Noch jungfräulich weiß sind die Wände der Stadtgalerie Radebeul. Nur an einer ist aus Keramikbuchstaben der Schriftzug "Radebeul" zu lesen. Daneben hängen die Silhouetten von Bismarckturm und Spitzhaus. Auch diese sind aus Ton. Davor stehen mehrere Stelen. Auf diese sind Häuser aus Keramik platziert. Die Kunstwerke stammen alle von Jugendlichen der Oberschule Radebeul-Mitte.

Mit einem ungewöhnlichen Projekt starten Stadtgalerist Alexander Lange und seine Mitarbeiterin Magdalena Piper in den Monat Februar. Sie rufen die Radebeuler Jugend auf, an der Gestaltung der neuen Ausstellung mit Graffiti, Kohle und Malerei mitzuwirken. Dafür bieten sie in den Winterferien an mehreren Tagen Workshops an, wo sich Mädchen und Jungen aus den Grund- und Oberschulen der Lößnitzstadt künstlerisch und kreativ betätigen können. Auf die Ergebnisse ist der Stadtgalerist schon sehr gespannt.

Beitrag zum Jubiläumsjahr

Das Jugendprojekt ist eine Premiere in der über 40-jährigen Geschichte der Stadtgalerie. "Es ist das erste Mal, dass sie als Labor dient", berichtet Lange. Denn sonst zeigen dort Künstler ihre Arbeiten, die im heimischen Atelier entstanden sind. Nun wird die Galerie im Dorfanger Altkötzschenbroda 21 selbst zum Arbeitsraum. Die Workshops samt den daraus resultierenden Werken sind ein Beitrag zum diesjährigen Jubiläumsjahr. Vor 100 Jahren bekamen die damals noch selbstständigen Kommunen Radebeul und Kötzschenbroda das Stadtrecht verliehen.

Den Grundstock der neuen Schau bilden Arbeiten des Keramikkurses an der Oberschule Mitte.
Den Grundstock der neuen Schau bilden Arbeiten des Keramikkurses an der Oberschule Mitte. © Arvid Müller

Der Titel dieses Schul- und Ferienprojektes lautet "Mein Haus – Meine Stadt". Die Basis bilden Schülerarbeiten des Ganztagesangebotes "Kunst" an der Oberschule Mitte. Unter der Leitung der Dresdner Künstlerin Roswitha Maul formten Mädchen und Jungen in einem Keramikkurs ihre Wohnhäuser. Die Ergebnisse sind im Erdgeschoss der Galerie bereits aufgebaut. "Jetzt soll die Schau weiter wachsen", sagt Lange. Und auch das Thema hat er erweitert, um die Stadt.

Graffiti-Workshop am 20. Februar

Die Teilnehmer der Workshops am 14. und 15. sowie 21. und 22. Februar 2024 sollen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Sie schaffen mit Papier, Glas und bemalten Kartons eigene Kunstwerke über ihre Lebenssituation und ihr Lebensumfeld. Beim Zeichnen und Malen bekommen sie von den Künstlerinnen Mechthild Mansel, Roswitha Maul und Maja Nagel Tipps und Unterstützung. Zudem bietet Jugendsozialarbeiterin Maria Haberjahn ihren Graffiti-Workshop nicht auf dem Gelände des Stadtkind-Projektes an, sondern kommt am 20. Februar dieses Jahres in die Galerie. Auf eigenen Leinwänden lernen die Teilnehmer das Sprayen sowie das Herstellen eigener Motive und das Umsetzen mit Dose und auf der Wand. "Die Arbeiten können sie mit nach Hause tragen", sagt Magdalena Piper.

Zuvor werden die auf den Workshops entstandenen Kunstwerke vom 27. Februar bis zum 10. März 2024 in der Stadtgalerie zu den gewohnten Öffnungszeiten ausgestellt. Mit einer Finissage am 6. März wird um 17 Uhr die Projektarbeit feierlich beendet. Es soll nicht bei einer einmaligen Aktion bleiben. "Es ist der Startschuss, Fortsetzung ist geplant", kündigt Lange an. Der Stadtgalerist möchte künftig intensiver mit Jugendlichen und den Radebeuler Schulen zusammenarbeiten.

Festbroschüre erschienen

Die Workshops beginnen jeweils um 10 Uhr und dauern bis 15 Uhr. Teilnehmer müssen sich vorher anmelden.

Neben den beiden Jubiläen zum Stadtrecht kann auch das Weinbaumuseum in der Hoflößnitz sein 100-jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Grund steht das gesamte Jahr unter dem Motto "3 mal 100". Aus diesem Anlass hat die Stadt eine Festbroschüre herausgebracht, in der Veranstaltungen über das gesamte Jahr verteilt aufgelistet sind.

Anmeldung zu den Workshops per E-Mail an [email protected].