Riesa
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Teigwaren-Betriebsrat ausgezeichnet

Lange Verhandlungen und mehrere Streiks brachten 2020 bessere Arbeitsbedingungen beim Riesaer Nudelhersteller. Dafür gab es jetzt eine Ehrung.

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Die Betriebsräte Frank Meyer (ganz rechts), Markus Schlimbach (DGB), Anke Kühne (2.v.r.), Jirka Tartsch (3.v.r.) und Anja Reisky (2.v.l.) bekamen jetzt von Vertretern des Gewerkschaftsbundes DGB einen Preis verliehen.
Die Betriebsräte Frank Meyer (ganz rechts), Markus Schlimbach (DGB), Anke Kühne (2.v.r.), Jirka Tartsch (3.v.r.) und Anja Reisky (2.v.l.) bekamen jetzt von Vertretern des Gewerkschaftsbundes DGB einen Preis verliehen. © DGB Sachsen

Riesa. Der Betriebsrat der Teigwaren Riesa ist mit dem sächsischen Mitbestimmungspreis ausgezeichnet worden. Den Preis lobt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) einmal im Jahr für Betriebs- und Personalräte aus, die sich "in besonderem Maße für die Belange der Beschäftigten einsetzen", heißt es in einer Mitteilung des DGB.

Zur Verleihung an die Teigwaren-Mitarbeiter teilt der Gewerkschaftsbund mit, er habe es "gegen alle Widerstände (...) geschafft, einen Betriebsrat zu gründen und das Unternehmen nach mehreren Warnstreiks in die Tarifbindung zu führen." Mut, Engagement und Solidarität des Betriebsrates hätten "zu einer deutlichen Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen für die Beschäftigten der Teigwaren Riesa beigetragen". Neben den Riesaern wurden der Gesamtpersonalrat der AOK Plus sowie die Betriebsräte des Maja Möbelwerks Wittichenau ausgezeichnet.

Den Preis empfinde er in erster Linie als Würdigung für das Engagement, sagt Frank Meyer, der dem Betriebsrat der Teigwaren Riesa vorsitzt. "Wir sind jetzt zwei Jahre und neun Monate beieinander." In der Zeit seien in etwa 80 Prozent der rund 150 Teigwaren-Mitarbeiter in die Gewerkschaft eingetreten. Im Unternehmen gebe es nun einen Mantel- und Entgelttarifvertrag. Auch für die Mitarbeiter des ausgegliederten Nudelcenters bleibe der Betriebsrat zuständig.

All das habe auch zu einer besseren Stimmung bei der Teigwaren-Belegschaft beigetragen. "Eitel Sonnenschein ist natürlich trotzdem nicht immer", sagt Frank Meyer. Kleinere Konflikte zwischen Betriebsrat und Arbeitnehmer gehörten aber dazu. In diesem Jahr stehen laut Meyer wieder Entgelt-Tarifverhandlungen an. Ende Juni könnte man auf die Zielgerade einbiegen, sagt er.

Mit dem Mitbestimmungspreis in Form eines Leuchtturms war auch ein Sachpreis verbunden. "Es gab einen Verzehrgutschein von Schloss Wackerbarth", verrät der Betriebsrats-Chef. Den werden die Mitglieder gemeinsam einlösen - sobald das die Corona-Situation mal wieder zulässt. (SZ/stl)