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Häufige Staus nerven A4-Anwohner

Die Tanneberger stellen Dreiräder und Spielzeug an den Straßenrand, um die Autobahn meidende Raser abzubremsen.

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Wegen des ständigen Staus auf der Autobahn 4 herrscht Chaos auf der Staatsstraße 36 durch Tanneberg und in den umliegenden Ortschaften.
Wegen des ständigen Staus auf der Autobahn 4 herrscht Chaos auf der Staatsstraße 36 durch Tanneberg und in den umliegenden Ortschaften. © Claudia Hübschmann

Von Uta Büttner und Peter Anderson

Klipphausen. Wegen des ständigen Staus auf der Autobahn 4 herrscht Chaos auf der Staatsstraße 36 durch Tanneberg und in den umliegenden Ortschaften. Die Fahrbahn ist in einem desolaten Zustand, teils fehlen Gehwege. Hunderte Fahrzeuge, darunter Unmengen an Lastern, rammeln teils mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Dörfer.

"Die Straße ist nicht sicher zu überqueren, gleich gar nicht für Kinder", berichtet der Tanneberger Gemeinderat Uwe Krause vom Triebischtaler Bürgerbündnis Klipphausen. "Die Leute werden langsam rebellisch." So gebe es schon Überlegungen, die Straße aus Protest zu blockieren. Aber das sei ja wieder nicht erlaubt.

Doch die Einwohner wissen sich bald nicht mehr zu helfen. Mahnende Bitten an das Landratsamt und die Polizei, wenigstens Geschwindigkeitsmessungen vorzunehmen, führten bisher nicht zum Erfolg. So habe das Landratsamt gar keine Technik zum Blitzen und die Polizei wolle es zwar auf die Tagesordnung nehmen, aber Tanneberg sei so weit weg, sagt Krause voller Unverständnis. "Das ist keine Lebensqualität hier mehr", sagt der Tanneberger. Und die Vorstellung, dass dieser Zustand noch bis mindestens September so anhalten soll, lasse die Einwohner verzweifeln.

Ähnlich lautet ein Statement, welches Sächsische.de von dem Tanneberger Stefan Halbfass erreicht hat. Er kritisiert, dass es seitens der Autobahn GmbH und der zuständigen Behörden kein Umleitungskonzept gebe. Das Landesstraßenamt und das Wirtschaftsministerium reagierten gleichfalls nicht.

Einige genervte Anwohner greifen in ihrer Verzweiflung zur Selbsthilfe. Seit Mittwochnachmittag hängen improvisierte Schilder an einigen Masten, die auf das Dilemma aufmerksam machen. Täglich kommen Kinderspielsachen an den Straßenrändern hinzu, um die vielen Fahrzeuge abzubremsen. "Müssen erst schwere Unfälle geschehen, damit etwas unternommen wird?", fragt Ingo Preißner in der Facebook-Gruppe Klipphausen.