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Einkommen in Sachsen von 2017 bis 2021 um 11,8 Prozent gestiegen

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig hat noch nicht die jüngsten Daten zur Lohnentwicklung. Doch er liefert Zahlen für einen Vergleich über mehrere Jahre.

Von Georg Moeritz
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Mehr Geld: Innerhalb von vier Jahren sind die Verdienste im Schnitt um fast zwölf Prozent gestiegen.
Mehr Geld: Innerhalb von vier Jahren sind die Verdienste im Schnitt um fast zwölf Prozent gestiegen. © Symbolfoto: dpa/Andrea Warnecke

Dresden. Die jüngste Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro ist darin noch nicht enthalten: Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hat am Donnerstag Zahlen zur Lohnentwicklung über mehrere Jahre veröffentlicht. Von 2017 bis 2021 stieg der durchschnittliche Jahresverdienst von Vollzeitbeschäftigten in Sachsen um 11,8 Prozent. Einschließlich Sonderzahlungen bekamen sie 44.531 Euro brutto. Das war ein Zuwachs um 4.700 Euro innerhalb von vier Jahren.

Dulig antwortete damit auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Thomas Thumm (AfD). Der hatte nach der Lohnentwicklung bis einschließlich 2022 gefragt und Dulig daran erinnert, dass der Minister nach früheren Angaben Sachsen zu einem Land hoher Löhne habe machen wollen. Laut Dulig liegen dem Statistischen Landesamt für das Jahr 2022 noch keine Angaben vor, weil die Statistik auf eine neue Verdiensterhebung umgestellt wurde.

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Das Statistische Landesamt in Kamenz hatte allerdings vor einigen Wochen in einer Pressemitteilung schon Berechnungen zum Zusammenhang von Lohn und Inflation im Verlauf des vorigen Jahres mitgeteilt. Demnach waren die Löhne real, also nach Abzug der Teuerung, im dritten Quartal vorigen Jahres um 4,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Im vierten Quartal war dieser Reallohnverlust nicht mehr ganz so groß: 2,5 Prozent im Jahresvergleich.

Dulig: Höhere Löhne erleichtern Anwerben und Halten

In dieser Zeit stiegen die Löhne nominal um 6,9 Prozent. Dazu dürfte vor allem die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro brutto pro Stunde beigetragen haben. Ein Langzeitvergleich in der Kamenzer Inflationsstatistik zeigte zudem, dass ein typischer Warenkorb in Sachsen vom Jahr 2015 bis Ende 2022 um gut 21 Prozent teurer geworden ist.

Der AfD-Abgeordnete fragte den Sozialdemokraten zudem, wie die Forderung nach höheren Löhnen mit dem "Anwerben von Arbeitsmigranten" zusammenpasse. Dulig antwortete darauf, ein höheres Lohnniveau in Sachsen erleichtere es, Arbeitskräfte und speziell Fachkräfte für eine Tätigkeit in heimischen Unternehmen zu gewinnen "und längerfristig zu halten". Dies gelte auch für die Gewinnung von Beschäftigten aus dem Ausland.

Höhere Zuschüsse für Firmen mit Tariflohn

Die Verdienst-Tabellen des Landesamtes für das Jahr 2021 zeigen weiterhin große Unterschiede innerhalb der Branchen. Im Gastgewerbe lagen demnach die Bruttojahresverdienste bei 24.791 Euro, für Frauen nur bei 22.858 Euro - jeweils für Vollzeitkräfte. Für die Energieversorgung dagegen stehen durchschnittlich 59.055 Euro und in der Finanz- und Versicherungsbranche 66.639 Euro in den Tabellen.

Auf die Frage nach Maßnahmen der Landesregierung zugunsten höherer Löhne wies Dulig unter anderem darauf hin, dass Unternehmen bei bestimmten Zuschussprogrammen belohnt werden, wenn sie nach Tarif zahlen. Seit 2018 gebe es dafür einen Bonus von zehn Prozentpunkten für kleine und mittlere Unternehmen beim Zuschuss für Digitalisierung und beim Zuschuss für die Markteinführung innovativer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen. Wie häufig dieser Bonus in Sachsen gezahlt wurde, teilte die Behörde nicht mit.

Dulig listete jedoch andere Förderprogramme auf, die Unternehmen, Wissenschaft und Forschung in Sachsen unterstützen. Auch die Entwicklung neuer umweltfreundlicher Technologien diene der Schaffung von produktiven Arbeitsplätzen und wirke sich auf eine positive Lohnentwicklung aus, schrieb das Ministerium. Sachsen habe sich in einem intensiven internationalen Wettbewerb als hervorragender Wirtschaftsstandort etabliert.