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Katholiken arbeiten Missbrauchsfälle in Dresden und Schirgiswalde auf

Die Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in den Bistümern Dresden-Meißen und Görlitz untersucht weitere Fälle, so in Dresden und der Lausitz.

Von Ulrich Wolf
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Die Aufarbeitungskommission zum sexuellen Missbrauch im Bistum Dresden-Meißen untersucht weitere Fälle.
Die Aufarbeitungskommission zum sexuellen Missbrauch im Bistum Dresden-Meißen untersucht weitere Fälle. © Symbolbild: dpa

Dresden. Im katholischen Bistum Dresden-Meißen werden weitere Missbrauchsfälle untersucht. Konkret gehe es um Geschehnisse in Annaberg, Dresden-Strehlen, Leipzig-Süd, Schirgiswalde und Wechselburg. Das teilte die Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs des Erzbistums Berlin, der Bistümer Görlitz und Dresden-Meißen und der katholischen Militärseelsorge am Dienstag mit.

Für diese Fälle sei eigens eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen worden, hieß es seitens der Kommission, die nach eigenen Angaben "nicht Teil kirchlicher Strukturen" und "weisungsfrei" arbeite. Dem Gremium gehören neun Mitglieder an, unter anderem Sachsens ehemaliger Generalstaatsanwalt Hans Strobl und die Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar, an. Vorsitzende war zunächst Uta-Maria Kuder, die ehemalige Justizministerin von Mecklenburg-Vorpommern; sie trat jedoch nach nur zwei Monaten zurück.

Die gezielte Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Dresdner Bistum war unter anderem durch eine Recherche von Sächsische.de zu Vorkommnissen in Heidenau in den 1960er-Jahren ins Rollen gekommen. Den Missbrauch im Kloster Wechselburg soll ein ehemaliger Pater begangen haben. Die Fälle in Annaberg und Schirgiswalde sollen durch einen im August 2022 verstorbenen Pfarrer begangen worden sein. Im Bistum Dresden-Meißen waren bis Ende Februar dieses Jahres 20 Kleriker sowie acht Laien als tatsächliche oder mutmaßliche Täter bekannt. 54 Menschen hatten sich als Betroffene gemeldet.

Die Kommission kündigte am Dienstag zudem an, sich mit den jüngst bekanntgewordenen Vorwürfen gegen den Essener Kardinal Hengsbach zu beschäftigen. Er war von 1961 bis 1978 Militärbischof in der Bundesrepublik.