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Der Traum vom Aufstieg: Dynamos neues altes Ziel

Die Rückkehr in die 2. Bundesliga soll Dynamo spätestens 2024 gelingen, darauf haben sich Sportchef und Trainer festgelegt. Vielleicht aber wiederholt sich Geschichte in Dresden.

Von Tino Meyer
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Mehr als ein Zweckbündnis: Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker und Trainer Markus Anfang.
Mehr als ein Zweckbündnis: Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker und Trainer Markus Anfang. © Lutz Hentschel

Dresden. Aus acht mach drei in fünf Partien – so lautet die aktuelle Erfolgsformel bei Dynamo Dresden. Den im Vorjahr schwer kriselnden und selbst im ersten Spiel nach der Winterpause wenig überzeugenden Drittliga-Profis ist es binnen kürzester Zeit gelungen, den Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsrang deutlich zu reduzieren. Nach der Erfolgsserie von fünf ungeschlagenen Spielen inklusive der vier Siege zuletzt sind es lediglich noch drei Punkte.

„Einfach besser werden“ – die Vorgabe von Trainer Markus Anfang für die zweite Saisonhälfte setzt seine Mannschaft derzeit eindrucksvoll um. Selbst die Ergebnisse stimmen, weil Dynamo nun regelmäßig auch das Momentum auf seiner Seite hat. Dinge wie Eigentore, Sonntagsschüsse des Gegners und falsche Schiedsrichterentscheidungen, die in der Hinrunde der Kategorie „Unverschuldetes Pech“ zugeordnet wurden, haben sich ins Gegenteil verkehrt.

Dynamo scheint nach einem traumatischen, weil mit 17 sieglosen Partien in Folge einhergehenden Zweitliga-Abstieg endlich angekommen zu sein eine Spielklasse tiefer – und mit der Mannschaft auch ihr Trainer, der vor fünf Jahren Holstein Kiel in der 3. Liga trainierte. Doch er stellt klar: „Gewöhnen möchte ich mich an diese Liga mit Dynamo nicht. Ich glaube, da spreche ich einigen Menschen aus dem Herzen.“

Von leise-zögerlich zu beinahe euphorisch

Weiter geht Anfang nicht, vielmehr erinnert er an das Vorhaben „Besser werden“. Übergeordnete Ziele – seine gerne verwendete Formulierung, wenn es um das Thema Aufstieg geht – vermeidet er konsequent, fügt allerdings hinzu: „Was nicht bedeutet, dass wir nicht alles dafür tun, so schnell wie möglich erfolgreich zu sein.“

Fakt ist: Die vor einigen Wochen schon hämisch gestellte Frage, was nach der enttäuschenden Hinrunde noch geht für Dynamo diese Saison, lässt sich nicht mehr mit einem leise-zögerlichen „Vielleicht“ beantworten, inzwischen ist ein sehr zuversichtliches, beinahe euphorisches „Auf jeden Fall“ zu vernehmen. Selbst wenn es bis zu dem zweiten Platz, der den direkten Aufstieg bedeutet, acht Punkte Abstand sind, ist Dynamo bereits 16 Spieltage vor dem Saisonende wieder mittendrin im Aufstiegsrennen. So schnell hatten das selbst die kühnsten Optimisten nicht erwartet.

Weder zu dem einen noch zum anderen Extrem zählt Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker. Der Begriff „Aufstieg“ gehört prinzipiell nicht zu seinem Wortschatz, jedenfalls nicht, wenn es um Dynamo geht. „Maximal erfolgreich“ will Becker sein – und den Aufstieg diese Saison nicht ausschließen. Intern hat es nie ein anderes Ziel gegeben, wenngleich dies in der Winterpause nicht mehr haltbar gewesen ist.

Wiederholung in zwei Punkten ausgeschlossen

Trotz der jüngsten Erfolgsserie hält Becker öffentlich am mit Anfang vereinbarten Zwei-Jahres-Plan fest. „Wir beide haben klar definiert, dass Dynamo in der Saison 2024/25 in der 2. Bundesliga spielen muss. Das ist unser klarer Auftrag“, erklärt er in „Schwarz-Gelb, der Dynamo-Podcast“. Für Anfang kein Problem. „Unter Druck setzt mich das nicht, weil ich grundsätzlich erfolgreich sein möchte“, betont er und verweist auf seine Zeit mit dem 1. FC Köln und Werder Bremen in der zweiten Liga: „Dort musste ich sofort aufsteigen.“

Vielleicht aber wiederholt sich auch Geschichte. Bereits nach dem Abstieg 2020 hatten sich Verein und Becker in der Öffentlichkeit zwei Jahre Zeit gegeben für die Rückkehr in Liga zwei. Bekanntlich reichte eine Saison, auch damals mit einigen kritischen Momenten. Zudem gab es einen Trainerwechsel und am Ende Platz eins – was beides diesmal de facto ausgeschlossen ist. Für das eine steht Becker, fürs andere der SV Elversberg. Satte 17 Punkte beträgt der Vorsprung des Spitzenreiters auf Dynamo.