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Dynamos Trainer: "Nur noch Endspiele"

Als Tabellenführer geht Dynamo in die letzten acht Spiele. Markus Kauczinski fordert jetzt "die stärkste Leistung" und minimale Kontakte. Wieder neue Verletzte.

Von Tino Meyer
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Maske ab und auf ins Finale: Markus Kauczinski appelliert eindringlich an seine Spieler, dass es jetzt in die alles entscheidende Saisonphase geht.
Maske ab und auf ins Finale: Markus Kauczinski appelliert eindringlich an seine Spieler, dass es jetzt in die alles entscheidende Saisonphase geht. © dpa/Robert Michael

Dresden. Die Antwort auf die erste Frage ist wieder länger. Wer denn am Wochenende fehlen wird, fragt Dynamos Pressesprecher Henry Buschmann den Cheftrainer zu Beginn jeder Spieltagspressekonferenz aufs Neue. Die Namen der Langzeitverletzten spart sich Markus Kauczinski mittlerweile schon, Patrick Weihrauch, Robin Becker und Marco Hartmann kommen in dieser Saison definitiv nicht mehr zum Einsatz. Vor dem Spiel am Sonntag in Unterhaching - hier im Liveticker - ist Kauczinskis Aufzählung dennoch beträchtlich.

Weitere vier Spieler fallen für die Partie des Tabellenführers beim Tabellenletzten definitiv aus: Patrick Wiegers (Kreuzband+Meniskus) sowie Maximilian Großer (Meniskus) wurden diese Woche operiert, Leroy Kwadwo laboriert an einem Muskelfaserriss und Jonathan Meier plagen mindestens muskuläre Probleme. Möglicherweise, so deutet Kauczinski an, könnte auch er längerfristig fehlen. Zudem hat der gerade erst nach halbjähriger Verletzungspause zurückgekehrte Chris Löwe in dieser Woche mit dem Training kürzertreten müssen. Als Alternative kommt er also kaum infrage.

Die personelle Lage bei Dynamo ist angespannt, zumal mit Kapitän Sebastian Mai, Torjäger Christoph Daferner sowie Julius Kade drei Spieler mit jeweils vier Gelben Karten vorbelastet ins Saisonfinale gehen. Bei der nächsten Verwarnung müssen sie aussetzen.

Unterhaching steht fast schon als Absteiger fest

Auswirkungen auf die sportliche Konstellation, das betont Kauczinski, hat das allerdings nicht. Selten ist die Ausgangslage schließlich so eindeutig. "Natürlich sind wir der Favorit, wenn wir als Tabellenerster zum Letzten fahren. Und die Rolle nehmen wir auch an", betont der 51-Jährige. Yannick Stark, Dynamos Kapitänsstellvertreter, bestätigt das: "Die Tabelle lügt nie, erst recht nicht nach 30 Spieltagen. Wenn wir oben stehen, werden wir einiges richtig gemacht haben - und Unterhaching offenbar nicht."

Kauczinski fordert von seinen Spielern dennoch - oder gerade deshalb - "die stärkste Leistung. Nur dann wird man den Unterschied, den es ja gibt, auch sehen". Anzeichen, dass die Mannschaft den Gegner unterschätzen könnte, zumal der mit acht Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz fast schon als Absteiger feststeht, sehe er nicht. "Ich habe kein Indiz dafür", sagt Kauczinski, und wird dennoch deutlich: "Um es noch einmal klar zu sagen: Sollte ich das Gefühl haben, dass einer nicht voll da ist, kann ich den zurzeit nicht gebrauchen. Wer jetzt nicht weiß, dass wir entscheidende Spiele haben, dem kann ich auch nicht helfen."

Corona-Fälle im Profifußball beschäftigen den Trainer

Acht Spieltage vor Schluss hat Dynamo einen Punkt Vorsprung auf den ersten Verfolger Hansa Rostock (am Samstag gegen Magdeburg), zwei Zähler sind es auf den Dritten Ingolstadt (am Samstag gegen Bayern München II). "Das sind jetzt alles Endspiele, jetzt geht es um jeden Punkt", betont der Trainer.

Mit einiger Sorge verfolgt er indes die sich häufenden Corona-Fälle im deutschen Profifußball. Mit Karlsruhe und Sandhausen befinden sich derzeit zwei Zweitligisten in 14-tägiger Quarantäne. Ein schwer zu ertragender Zustand inmitten des Saisonfinales, den Dynamo aus dem Vorjahr selbst erlebt hat - und am Ende auch deshalb das große Ziel Klassenerhalt verpasste. Mit dem Vorhaben Aufstieg soll das nun nicht passieren. "Für uns heißt das, nach wie vor die Sinne zu schärfen und die Kontakte auf ein Minimum zu beschränken", fordert Kauczinski.

Die zuletzt diskutierten Quarantäne-Trainingslager sieht er dennoch kritisch: "Es gibt Dinge, die dafür sprechen würden und welche, die dagegen sprechen." Nach den Erfahrungen aus dem Vorsaison hat der Trainer ohnehin nur einen Wunsch: "Das alles sportlich entschieden wird." Dazu kommt seit dieser Woche nun noch einer: keine weiteren Ausfälle.

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