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Dynamos Doppeltorschütze nach dem 7:2: „Wir haben schon bessere Spiele gemacht“

Niklas Hauptmann spricht im Interview über seine komischen Tore beim Sieg von Dynamo Dresden gegen den VfB Lübeck, das Duell mit dem Bruder Marius und das Gefühl, sich in einen Rausch zu spielen.

Von Daniel Klein
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Jubelte gebremst: Niklas Hauptmann nach einem seiner krummen Tore neben Stefan Kutschke (r.).
Jubelte gebremst: Niklas Hauptmann nach einem seiner krummen Tore neben Stefan Kutschke (r.). © dpa/Robert Michael

Niklas Hauptmann, zwei Tore in einem Spiel – das ist eine Premiere für Sie in dieser Saison.

Naja, ob die beiden Tore wirklich von mir waren, weiß ich nicht. Das 1:0 war von mir – ohne dass ich dafür was konnte. Kyu-Hyun Park schoss den Ball in die Mitte, ich bekam ihn ins Gesicht und musste mich erst mal kurz schütteln. Es wurde laut im Stadion und ich dachte: Dann ist er wohl drin. Beim zweiten Tor schieße ich dem Tommy Grupe ins Gesicht, und der Ball geht rein. Die beiden Treffer waren ein bisschen symptomatisch für dieses Spiel.

Inwiefern?

Es war ein gutes Spiel von uns, aber wir haben auch schon bessere gemacht, die dann verloren gingen. Wir hatten diesmal Glück, haben dieses Glück aber auch erzwungen, weil viele Bälle in den Strafraum kamen und es deshalb häufig gefährlich wurde. So ist auch dieses hohe Ergebnis zu erklären.

Was zuletzt selten zu sehen war: Dynamo hat im eigenen Stadion gekontert.

Das lag auch daran, weil Lübeck uns diese Räume gegeben hat. Die bekommen wir sonst ganz selten. Diese Räume haben wir gut genutzt. Wenn es so läuft wie bei uns heute, kommt man zusammen mit dem Stadion in einen Rausch, es funktionieren Dinge, die sonst nicht funktionieren.

Haben Sie schon mal ein Spiel erlebt, bei dem so viel passiert ist?

Ja, es war schon verrückt – auch mit dem Platzverweis, der uns natürlich in die Karten gespielt hat. Gutgetan hat uns vor allem das frühe Tor. In den vergangenen Spielen hatten wir das verpasst und konnten den Gegner nicht ein bisschen beeindrucken. Mit einem frühen Tor kann man ein Spiel auch mal in diese Bahnen lenken. Das sollte uns viel Selbstvertrauen geben – auch für das Derby gegen Aue.

Nach den Niederlagen zuletzt – wie wichtig war dieser Sieg?

Der tut natürlich gut. Nach den beiden Niederlagen zuhause in diesem Jahr war dieses Erfolgserlebnis für die Zuschauer schön, wir konnten ihnen was zurückzugeben.

Freut es Sie, dass auch Ihr jüngerer Bruder Marius getroffen hat?

Prinzipiell wollten wir zu null spielen. Aber wenn schon ein Lübecker ein Tor schießt, dann gönne ich es ihm natürlich am meisten. Er war der gefährlichste Spieler beim Gegner, hat uns immer wieder in Bedrängnis gebracht und ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Für seine Mannschaft war es jedoch ein sehr bitterer Tag. Ich hoffe, dass sie da unten noch rauskommen.

Werden Sie sich mit Ihrem Bruder das Spiel noch mal anschauen?

Nein, ganz sicher nicht. Gegen den eigenen Bruder zu spielen, ist keine coole Sache, weil man weiß, dass meist einer schlecht gelaunt nach Hause geht.