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Podcast: Bilanz und Abschied eines stillen Dynamo-Helden

Die große Bühne überlässt Jan Seifert gerne anderen. Statt zu reden, packt er lieber an - zuletzt zehn Jahre als Nachwuchschef bei Dynamo Dresden. Im Schwarz-Gelb-Podcast zieht er Bilanz. Und sagt, wie es weitergeht.

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Abschied nach 20 Jahren: Jan Seifert, zuletzt fast ein Jahrzehnt lang Chef des Nachwuchsleistungszentrums, verlässt Dynamo Dresden - aber nicht für immer, wie er im Podcast-Gespräch verrät.
Abschied nach 20 Jahren: Jan Seifert, zuletzt fast ein Jahrzehnt lang Chef des Nachwuchsleistungszentrums, verlässt Dynamo Dresden - aber nicht für immer, wie er im Podcast-Gespräch verrät. © Steffen Manig; SZ-Montage

Dresden. Heimspiele von Dynamo Dresden sind immer wieder hochemotionale Angelegenheiten. Zum Beispiel zuletzt gegen Ingolstadt, was natürlich auch am Ergebnis lag und mit den daraus resultierenden Folgen zu tun hat. Mit dem letztlich souveränen und sehr verdienten 2:0 bleibt Dynamo zu Hause ungeschlagen - und manifestierte zugleich die Tabellenführung in der 3. Liga.

Für die berührenden Momente des Nachmittags sorgten dabei die Torschützen Panagiotis Vlachodimos und Manuel Schäffler, ein emotionaler Höhepunkt war zudem die Verabschiedung von Nachwuchschef Jan Seifert. Das alles ist diesmal das Thema bei "Schwarz-Gelb, der Dynamo-Podcast".

Der letzte Dynamo-Arbeitstag für Seifert zwei Tage vorm Ingolstadt-Spiel begann im Podcast-Studio. Der gebürtige Brand-Erbisdorfer und bekennender Frühaufsteher traf sich mit den Moderatoren Jens Umbreit und Tino Meyer, um zurückzuschauen, Bilanz zu ziehen und um, ja, auch das eine oder andere kritische Wort loszuwerden. Es steht derzeit schließlich nicht unbedingt rosig um den deutschen Fußball.

Klartext wiederum - dafür steht Seifert. Im Mittelpunkt des launigen wie hintergründigen, gut einstündigen Gesprächs stand natürlich auch seine Karriere. Dass er als knallharter Verteidiger dabei war, als Bayer Leverkusen mit Ulf Kirsten und Michael Ballack in Unterhaching die Meisterschaft verspielte, wissen vermutlich nur die Wenigsten. Und auch ein Jahr später war er dabei, als ein weiteres Kapitel Bundesliga-Geschichte geschrieben wurde - und Schalke 04 für vier Minuten Deutscher Meister war, um dann als tränenreicher Meister der Herzen gefeiert zu werden.

Ex-Dynamo Marco Hartmann wird Seiferts Nachfolger

Vor allem aber sprach der bald 55-Jährige über seine Zeit bei Dynamo: wie alles anfing als Spieler unter Trainer Christoph Franke, warum er danach nie Cheftrainer werden wollte und er sich stattdessen im Nachwuchs umso besser aufgehoben sah und was Talente brauchen, um den Sprung in den Profibereich tatsächlich zu schaffen.

Seifert erzählte von Eltern, von denen manche mehr Karriere machen wollen als deren Söhne, und er verdeutlichte sehr eindrucksvoll, warum für ihn gerade jetzt Schluss ist bei Dynamo, zumindest als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Denn das er schon bald zurückkommt, ist ausgemachte Sache.

Inzwischen übrigens auch, wer sein Nachfolger wird: Marco Hartmann, eine Legende der jüngeren Vereinsgeschichte, kehrt zurück und übernimmt ab 1. Juli 2024 die Aufgabe als Nachwuchschef.

Die Moderatoren thematisieren zudem Dynamos Lage in der Liga - und die sportlichen Protagonisten beim Ingolstadt-Sieg. Dass mit Vlachodimos und Schäffler ausgerechnet zwei Dauerreservisten des Saisonstarts für die Tore und damit den dritten Erfolg im dritten Heimspiel sorgten, hatte jetzt nicht jeder erwartet. Ebenso wenig, dass Tobias Kraulich in der Innenverteidigung als Ersatz für den verletzten Kevin Ehlers den Vorzug erhielt für den hoch gehandelten Lars Bünning.

Nicht zuletzt der Deadline Day, also der Transferschluss am 31. August - den Dynamo dann doch und letztlich wenig überraschend ohne Last-Minute-Verpflichtung verstreichen ließ. Es gibt also einmal mehr einiges zu besprechen - getragen vom guten Gefühl, dass Dynamo als Spitzenreiter in die Länderspielpause geht.