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Weihnachtsgeschenke gegen Bielefeld? Nicht mit Dynamo-Trainer Markus Anfang!

Vier Tage vor Heiligabend ist Dynamo Dresden bei Arminia Bielefeld zu Gast. Trainer Markus Anfang lobt vor der Partie seine Ersatzspieler, will ihnen aber kurz vor Weihnachten keine Freude machen.

Von Timotheus Eimert
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Dynamo-Trainer Markus Anfang will gegen Arminia Bielefeld trotz englischer Woche nicht viel rotieren, sondern seine beste Mannschaft spielen lassen.
Dynamo-Trainer Markus Anfang will gegen Arminia Bielefeld trotz englischer Woche nicht viel rotieren, sondern seine beste Mannschaft spielen lassen. © dpa/Robert Michael

Dresden. Ein letztes Mal in diesem Jahr gilt es für Dynamo Dresden. Der Fußball-Drittligist ist am Mittwochabend bei Arminia Bielefeld zu Gast. Damit endet für die Schwarz-Gelben ein durchaus erfolgreiches Fußball-Jahr – trotz des verpassten Aufstiegs im Sommer.

Denn die Dresdner haben 2023 einen neuen Drittliga-Rekord aufgestellt. 40 Punktspiele hat die SGD bisher in diesem Kalenderjahr bestritten – und dabei saisonübergreifend 86 Zähler geholt. Nie zuvor sammelte eine Mannschaft im gleichen Zeitraum mehr Punkte. Den bisherigen Bestwert hatte der FC Heidenheim (85) 2013 aufgestellt – allerdings bei zwei Partien weniger.

"Es freut mich am meisten, dass die Jungs in der Hinrunde immer an sich geglaubt haben", zieht Trainer Markus Anfang ein Zwischenfazit der Saison. "Die Mannschaft hält zusammen und ist gefestigt. Das hat man zuletzt gesehen, als wir trotz guten Fußballs drei Spiele in Folge verloren haben. Die Mannschaft hat weiter an sich geglaubt. Das ist der Schlüssel, um aus solchen Situationen herauszukommen", erklärt er.

Einsatz von Dynamo-Verteidiger Tobias Kraulich ist fraglich

Am Mittwoch könnte Dynamo den Rekord mit einem Sieg gegen Bielefeld noch auf 89 Punkte ausbauen. "Wir haben eine richtig gute Hinrunde gespielt, aber jetzt zählt das nicht mehr. Jetzt müssen wir Punkte für die Rückrunde holen. Wir haben noch ein Spiel", sagt Anfang.

Er erwartet in der ersten Partie der Rückrunde einen Gegner, der "viel stärker einzuschätzen ist als in der Hinrunde." Er erklärt: "Weil das Kollektiv noch nicht so stark war, weil es noch nicht so lange zusammen war." Beim Dresdner 3:1-Erfolg zum Saisonauftakt standen bei den Ostwestfalen zehn Neuzugänge in der Startelf.

"Wenn man absteigt, benötigt man immer Zeit, um die Situation zu verarbeiten und auch, um die neuen Spieler zu integrieren", sagt Anfang. "Das war bei uns vergangene Saison auch so. In Bielefeld haben sie das gut hinbekommen, und jetzt merkt man, dass sie eine Einheit sind mit viel Qualität auf dem Platz."

Auch deshalb werde der Dynamo-Trainer im Vergleich zum 4:2-Sieg am Sonntag gegen den MSV Duisburg nur wenig ändern. Zwar ist der Einsatz von Innenverteidiger Tobias Kraulich aufgrund von Oberschenkelproblemen fraglich, dafür kehrt Claudio Kammerknecht nach seiner Rot-Sperre zurück.

Nicht zur Verfügung stehen neben den Langzeitverletzten Paul Lehmann und Kyrylo Melichenko (beide Reha nach Knie-OP) weiterhin Kevin Broll, Manuel Schäffler und Tony Menzel (alle drei grippale Infekte). Der Rest des Kaders sei fit und könne spielen.

Markus Anfang: "Es bedarf keiner Geschenke"

Anfang denkt deshalb nicht daran, vier Tage vor Heiligabend Einsatzzeiten an die Spieler zu verschenken, die zuletzt weniger zum Zuge kamen. "Es zählt der Leistungsgedanke", sagt er. "Und wenn die Jungs funktionieren, dann muss man nicht in Aktionismus verfallen und Spielzeiten verteilen. Es bedarf also keiner Geschenke, um die Jungs bei Laune zu halten. Sie wissen genau, welches Ziel wir haben und welchen Weg wir einschlagen wollen."

Am Ende der Saison will Dynamo auf einem Aufstiegsplatz stehen. Anfang betont deshalb, dass jeder Spieler im Kader wichtig sei und bisher seinen Teil zum momentanen Saisonverlauf beigetragen hat. "Die Spieler, die am Wochenende wenig spielen, sind die Spieler, die die Mannschaft Woche für Woche auf den kommenden Gegner vorbereiten", erklärt er und betont: "Mir geht das zu sehr unter."

Die Mannschaft sei eine Einheit. Auch deshalb fahren die Spieler nach der Partie in Bielefeld nicht direkt in den Urlaub, sondern versammeln sich am Donnerstag noch einmal im Trainingszentrum. Dort erhalten sie zum einen ihre Trainingspläne, zum anderen "werden wir noch kurz zusammensitzen, erst danach fahren die Jungs in den Urlaub", sagt Anfang, der die Feiertage bei seiner Familie in Köln verbringen wird. "Ich versuche, ein wenig abzuschalten und nicht an Fußball zu denken."