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Dynamo Dresden setzt ein Zeichen gegen Rassismus

Dynamo Dresden spielt am Samstag gegen Preußen Münster im Sondertrikot. Damit will sich der Drittliga-Tabellenführer für mehr Menschlichkeit starkmachen.

Von Timotheus Eimert
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Jonas Oehmichen, Lars Bünning und Kevin Ehlers (v.l.) präsentieren Dynamos Sondertrikot, das die Mannschaft im Heimspiel gegen Preußen Münster tragen wird.
Jonas Oehmichen, Lars Bünning und Kevin Ehlers (v.l.) präsentieren Dynamos Sondertrikot, das die Mannschaft im Heimspiel gegen Preußen Münster tragen wird. © SG Dynamo Dresden/Dennis Hetzschold

Dresden. Dynamo Dresden setzt zum Heimspiel gegen Preußen Münster am Samstag erneut ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit. Wie der Verein am Dienstag mitteilte, läuft die Mannschaft von Trainer Markus Anfang mit der Botschaft "Love Dynamo - hate Racism" auf den Trikots auf. Dafür verzichtet der Hauptsponsor All-Inkl.com, ein Unternehmen aus Friedersdorf bei Löbau, auf seinen Schriftzug, auch andere Exklusiv-Partner geben einen erheblichen Teil ihrer Werbepräsenzen frei, damit diese Botschaft im Rudolf-Harbig-Stadion präsentiert werden kann.

Im 13. Jahr in Folge beteiligt sich der Verein damit an den der Fare-Aktionswochen. "Die derzeitigen Geschehnisse im Nahen Osten sowie an anderen Orten der Welt zeigen einmal mehr die Notwendigkeit und Bedeutung, für Zusammenhalt und Menschlichkeit sowie gegen Rassismus und Antisemitismus einzustehen", erklärte Präsident Holger Scholze.

Bei Dynamo sei jegliche Form der Diskriminierung unerwünscht und werde mit fester Haltung abgelehnt. "Gemäß unseres Leitbildes stehen wir jedoch mit allen Menschen zusammen, die unsere Werte anerkennen und verteidigen", betonte er.

"Diskriminierung wird bei uns nicht geduldet"

Zum Aktionsspieltag gehört seit drei Jahren mit der "Bildungsflanke - Dynamo Dresden" auch ein sozialpädagogisches Projekt. Es bietet eigenen Nachwuchsmannschaften, Kooperationspartnern und sozialen Einrichtungen aus der Region die Chance auf lehr- und ereignisreiche Bildungstrainingslager.

Zum Beispiel ging es für einige Nachwuchsspieler am 9. Oktober nach Bautzen in die Gedenkstätte des ehemaligen Stasi-Gefängnisses, wo zwischen 1950 und 1989 politische Gefangene der DDR unter menschenverachtendem Umgang festgehalten wurden. Beim Spiel gegen Münster wird das Logo der Bildungsflanke auf dem Trikotärmel zu sehen sein.

"Fußball bringt uns von Klein auf in Kontakt mit anderen Nationen, Religionen und Sichtweisen. Das ist in einer sich polarisierenden Welt wertvoller denn je", teilte Dynamos Geschäftsführer David Fischer mit. "Diskriminierung wird als unsportliches Verhalten bei uns nicht geduldet, und Fremdenfeindlichkeit hat bei uns keinen Platz."

Fünf Dynamo-Sondertrikots werden versteigert

Fünf Trikots von Spielern, die in der Partie gegen Münster gespielt haben, werden anschließend versteigert, um mit dem Geld Aktionen zur Aufklärung gegen Rassismus zu unterstützen. In der Vorsaison hatte die Auktion nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken rund 3.000 Euro gebracht. Das Sondertrikot gibt es zudem in limitierter Auflage zum Preis von 84,99 Euro im Dynamo-Fanshop zu kaufen.

Im Rahmen der europaweiten Fare-Wochen "Gegen Hass und Hetze, für Vielfalt im Sport" wird vom 4. bis 29. Oktober dafür geworben, konsequent gegen jede Form von Rassismus aufzutreten. Erstmals liegt der Fokus nicht mehr nur auf dem Fußball, sondern auch auf Kampfsport.