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Meppen und Oldenburg steigen ab: Hat Dynamo jetzt leichtes Spiel?

Dynamo Dresdens zwei letzte Gegner stehen als Absteiger fest. Für Meppen geht es am Montagabend um nichts mehr, gleiches gilt für Oldenburg am Samstag. Der Trainer sieht das anders. Zumal die Konkurrenz im Aufstiegskampf punktet.

Von Daniel Klein & Tino Meyer
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In Dresden vor vier Monaten war's, als Dynamo gegen Meppen 1:1 spielte - und es Christian Conteh nach vergebener Chance nicht fassen konnte.
In Dresden vor vier Monaten war's, als Dynamo gegen Meppen 1:1 spielte - und es Christian Conteh nach vergebener Chance nicht fassen konnte. © picture alliance / Eibner-Presse

Dresden. Während Dynamo Dresden am Sonntag auf dem Weg nach Meppen war, fielen in der 3. Fußball-Liga die nächsten Entscheidungen. Cheftrainer Markus Anfang jedoch interessierte das herzlich wenig, er beschäftigte sich vielmehr mit den letzten personellen Entscheidungen vorm letzten Montagabendspiel.

Schon am Samstagnachmittag stand die Nachbereitung des Trainings auf Anfangs Tagesplan ganz oben, nicht etwa die Partien der Konkurrenz im Aufstiegskampf. "Ich werde mich nicht explizit vor den Fernseher setzen, um irgendein Spiel zu gucken", erklärte Dynamos Trainer vorab. Dabei wäre es doch spannend zu wissen, wie das Spitzenduell zwischen Elversberg und Wehen Wiesbaden ausgeht, und ob der Hallesche FC mit einem Sieg den Klassenerhalt nahezu perfekt macht.

Und tatsächlich sind Fakten geschaffen worden, schon am Samstagnachmittag: Nach Zwickau und Bayreuth steht auch Dynamos nächster Gegner, der SV Meppen, als Absteiger fest. Weil der Hallesche FC sein Heimspiel gegen Rot Weiss Essen mit 2:0 gewann, beträgt Meppens Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze nun sieben Punkte - bei zwei noch ausstehenden Spielen.

Zwickau gewinnt und nimmt Oldenburg mit in die Regionalliga

Am Sonntagnachmittag dann das gleiche Prozedere: Diesmal spielte der VfL Oldenburg, Dynamos Gegner am Pfingstsamstag beim Saisonfinale, gegen den FSV Zwickau - der einen 0:1-Pausenrückstand noch in einen 2:1-Auswärtssieg drehte und damit nun auch Oldenburgs Abstieg in die Regionalliga besiegelte.

Fest steht zudem, dass Elversberg den Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga geschafft hat. Das 1:1 im Spitzenspiel gegen Wehen Wiesbaden reichte dem Spitzenreiter zum Aufstieg. Das Rennen um den zweiten direkten Aufstiegsplatz bleibt indes bis zum letzten Spieltag spannend. Wiesbaden hat nun 67 Punkte ebenso wie der VfL Osnabrück, der am Samstag gegen Viktoria Köln mit 2:0 gewann. Dahinter liegt mit 66 Punkten der 1. FC Saarbrücken. Die Saarländer kamen am Sonntag nicht über ein 2:2 beim MSV Duisburg hinaus.

Und schließlich jetzt auf Platz sechs: Dynamo Dresden, ebenso mit 66 Punkten, allerdings mit der knapp besseren Tordifferenz als Osnabrück und Wiesbaden und dem einen Spiel mehr, eben jenes am Montagabend beim jetzt feststehenden Absteiger Meppen.

Es ist noch nicht lange her, da wurden auch die Partien des vorletzten Spieltags zeitgleich angepfiffen, um eine Wettbewerbsverzerrung zu verhindern. Das Fernsehgeld war aber wichtiger als die Integrität des Auf- und Abstiegsrennens. Von dieser Änderung könnten die Dresdner nun profitieren. Schon mit einem Unentschieden beim feststehenden Absteiger Meppen sind sie zurück auf dem zweiten direkten Aufstiegsplatz.

Trainer Anfang will darin jedoch keinen Vorteil erkennen: "Was heißt das dann? Sind sie mehr motiviert oder weniger? Für uns ist das nicht relevant." Offenbar möchte der Trainer verhindern, dass sich ein Gedanke bei seinen Spielern im Hinterkopf einnistet: Weil Meppen oder auch Oldenburg bereits abgestiegen sind, haben wir es leichter. Überhaupt denkt Anfang weiter konsequent von Spiel zu Spiel.

In der Hinrunde spielte Dynamo 1:1 gegen Meppen

Ein leichter Gegner, das zeigte das Hinspiel-1:1, ist Meppen schließlich nicht. Vor gut einem Monat übernahm dort Trainer-Oldie Ernst Middendorp das Kommando und formte die Mannschaft zum Favoriten-Schreck: 2:2 gegen Elversberg, 1:0 gegen Saarbrücken und vor einer Woche ein 2:2 gegen Osnabrück. "Er hat sie ganz gut auf Spur gebracht", lobte Anfang seinen Kollegen. "Meppen hat sich stabilisiert." Beim Remis gegen Osnabrück feierte Luka Tankulic sein Comeback, der Kapitän war vorher die komplette Saison wegen einer Meniskusverletzung ausgefallen.

Dynamo-Stürmer Stefan Kutschke stieg am Freitag wieder ins Training ein, konnte aufgrund seiner Fußverletzung aber nur Teile der Einheit absolvieren. Fehlen wird am Montag der gelbgesperrte Niklas Hauptmann. Wer ihn ersetzen wird, verriet Anfang nicht. "Wir müssen überlegen, welche Qualität wir auf dem Platz haben wollen. Es wird sicher ein intensives Spiel mit harten Zweikämpfen."

Luca Herrmann wäre eine Option, allerdings kehrte er nach 16-monatiger Verletzungspause erst zurück. Dynamos Top-Torschütze Ahmet Arslan und Michael Akoto droht beim Saisonfinale gegen Oldenburg die Zuschauerrollen, sollten sie in Meppen verwarnt werden.

So oder so, beide Teams bestreiten das letzte Montagabendspiel in der 3. Liga. Sentimental wird Anfang bei dem Gedanken daran jedoch nicht. "Auswärtsfans mussten da immer zwei Arbeitstage opfern. Deshalb kommt die Abschaffung den Fans sicher entgegen." Trotzdem werden in der Hänsch-Arena 1.300 Anhänger die Schwarz-Gelben unterstützen - der Gästeblock ist damit ausverkauft.