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Aue-Fans verstoßen gegen Hygienekonzept

Die zum Schneeschieben eingeteilten Zuschauer halten sich bei der Niederlage gegen Düsseldorf nicht an die Regeln. Nun ermittelt der Deutsche Fußballbund.

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Viel zu eng und zum Teil mit unbedeckter Nasen und Mündern feuerten die Aue-Fans ihre Mannschaft im Erzgebirgsstadion an. Deshalb droht nun Ärger.
Viel zu eng und zum Teil mit unbedeckter Nasen und Mündern feuerten die Aue-Fans ihre Mannschaft im Erzgebirgsstadion an. Deshalb droht nun Ärger. © Foto: dpa-Zentralbild/Robert Michael

Aue. In Dirk Schuster brodelte es. Der Trainer von Erzgebirge Aue war nach der 0:3-Heimklatsche gegen Fortuna Düsseldorf bedient. „Die Niederlage fühlt sich nicht gut an, auch in der Höhe nicht. Aber im Endeffekt ist es egal, ob man 0:1 oder 0:3 verliert“, kommentierte der 53-Jährige den deutlichen Ausgang der Partie.

Die Niederlage war nicht der einzige Ärger des Tages. Der DFB-Kontrollausschuss hat angekündigt, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten, die DFL fordert eine schriftliche Stellungnahme von Aue. Auf einer Tribüne hatten sich am Samstag etwa 30 Fans versammelt, die sich in der zweiten Halbzeit mit Sprechchören lautstark bemerkbar machten. Der Mindestabstand wurde dabei klar sichtbar nicht eingehalten. Dazu sollen einige der Anhänger auch keinen Mund-Nasen-Schutz getragen haben – ein Verstoß gegen das DFL-Hygienekonzept.

Die Zuschauer hatten laut Vereinsgeschäftsführer Michael Voigt den Platz nach den intensiven Niederschlägen in den vergangenen Tagen vom Schnee befreit. „Die Personen standen während des Spiels auf Abruf bereit, um bei weiteren Schneefällen mitzuhelfen, den Platz umgehend zu beräumen“, sagte Voigt. „Es war Neuschnee angekündigt, und das kann im Erzgebirge schnell sehr viel sein. Deshalb haben wir dem DFB mitgeteilt, dass sich 50 Personen bereithalten.“

Allerdings war nicht angekündigt, dass die Helfer auf der Tribüne so eng beisammen stehen werden. Die lauten Anfeuerungsrufe waren bei der TV-Übertragung von Sky gut zu hören, viele Zuschauer wunderten sich über die Fan-Party, zumal der Inzidenzwert in Sachsen weiter extrem hoch ist.Auch sportlich gibt es Grund zur Sorge. Schuster sparte nach der zweiten Heimniederlage nicht mit Selbstkritik. Seine Entscheidung, in der 64. Minute mit Jan Hochscheidt und Calogero Rizzuto beim Stand von 0:1 zwei frische Offensivkräfte zu bringen, bereute der Trainer hinterher offensichtlich: „Da habe ich mich verwechselt. Wir wollten über die Außenpositionen Druck aufbauen und nach vorn ein bisschen Kreativität ins Spiel bringen. Das ging aber eher nach hinten los und hat unserem Spiel ein bisschen einen Abbruch getan.“

Vor einer Woche hatten die Veilchen bereits gegen Paderborn verloren. Einen Knacks für die weitere Saison befürchtet der Trainer aber nicht. „Wir sind gefestigt genug, um damit umzugehen. Außerdem sind Paderborn und Düsseldorf zwei Mannschaften, die in der vergangenen Saison noch in der Bundesliga gespielt haben“, sagte Schuster. (dpa)