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Holt Dresden jetzt auch das Istaf ins neue Steyer-Stadion?

Noch ist das Steyer-Stadion nach dem Umbau nicht eröffnet. Ideen, wie die Arena ab 2024 mit Leben gefüllt wird, gibt es viele. Eine ganz neue: Das große Leichtathletik-Event Istaf soll kommen.

Von Tino Meyer & Michaela Widder
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Das Istaf in Berlin ist eines der größten und auch beliebtesten Leichtathletik-Meetings. Gibt es demnächst einen Ableger in Dresden?
Das Istaf in Berlin ist eines der größten und auch beliebtesten Leichtathletik-Meetings. Gibt es demnächst einen Ableger in Dresden? © Fotostand

Dresden. Die Spitzen-Leichtathletik und Dresden – das gehörte über Jahrzehnte im Heinz-Steyer-Stadion zusammen. Allein 15 Weltrekorde wurden in der traditionsreichen Sportstätte aufgestellt, und das Goldene Oval gehörte in den 1980er-Jahren zu den beliebtesten Wettkämpfen, bei Athletinnen und Athleten wie Zuschauern gleichermaßen. Nach dem deutlich teurer gewordenen Umbau, die Kosten werden in Summe bei rund 50 Millionen Euro liegen, soll das Steyer-Stadion nun im Sommer 2024 eröffnet werden - und muss dann mit Leben gefüllt werden.

Neben den Finals, die für 2025 vorgesehen sind, ist inzwischen auch der City-Biathlon im September 2024 beschlossene Sache. Und es gibt einige weitere Ideen, insbesondere auch für die Leichtathletik. So könnte das aus Berlin bekannte und dort namhaft besetzte internationale Leichtathletik-Meeting künftig auch in Dresden stattfinden.

"Ja, es gibt die Idee", bestätigt Istaf-Chef Martin Seeber auf Nachfrage von Sächsische.de, und er sagt mit Blick auf das Steyer-Stadion: "Wir sind im Gespräch und haben im Herbst dazu einen Termin im Rathaus." Nach Informationen von Sächsische.de wird dieses Treffen noch in dieser Woche sein - und, das ist von allen Seiten zu hören, vollkommen ergebnisoffen.

Das neue, umgebaute Heinz-Steyer-Stadion im Sportpark Ostra nimmt immer mehr Gestalt an. Im Sommer 2024 soll es eröffnet werden.
Das neue, umgebaute Heinz-Steyer-Stadion im Sportpark Ostra nimmt immer mehr Gestalt an. Im Sommer 2024 soll es eröffnet werden. © Sven Ellger

Das Istaf, also das Internationale Stadionfest, wie es ausgeschrieben heißt, ist das älteste Leichtathletik-Meeting der Welt - und zieht immer wieder auch internationale Top-Leichtathleten an. Schon beim ersten Istaf am 3. Juli 1921 waren rund 20.000 Zuschauer im damaligen Deutschen Stadion in Berlin dabei. Seit 1937 hat es den festen Platz im Olympiastadion. Auch der bis heute gültige Zuschauer-Rekord für ein Eintages-Meeting in der Leichtathletik wurde dort aufgestellt. Mit gut 70.000 Besuchern war das Istaf 2007 restlos ausverkauft.

Istaf sucht und findet neue Standorte und Formate

Der Meeting-Termin liegt immer am Ende der Saison, meist im September. Der Leistungshöhepunkt für die meisten Athletinnen und Athleten ist dann schon überschritten, und dennoch verzeichneten die Organisatoren in der langen Geschichte bislang 15 Weltrekorde. Seit mittlerweile zehn Jahren gibt es zudem das Istaf Indoor mit Weltklasse-Athleten unterm Hallendach, zunächst in Berlin und seit 2021 auch in Düsseldorf. Als neuer, weiterer Standort beispielsweise für ein Meeting im Frühjahr kommt Dresden infrage.

"Dresden und das Steyer-Stadion sind eine Hochburg in der Leichtathletik", meint Veranstalter Seeber, wohlwissend um die aktuelle Situation: "In Zeiten, in denen Leichtathletik-Stadien eher abgerissen werden, ist der Um- und Ausbau in Dresden eine tolle Geschichte. Und natürlich ist es wichtig, dass dort dann auch regelmäßige Veranstaltungen stattfinden."

Und das ist ein Blick ins "alte" Stadionrund. Besonders in den 1980er-Jahren gehörte das Steyer-Stadion zu den Top-Adressen der Leichtathletik.
Und das ist ein Blick ins "alte" Stadionrund. Besonders in den 1980er-Jahren gehörte das Steyer-Stadion zu den Top-Adressen der Leichtathletik. © Sven Ellger

Dass Dresdens Sportbürgermeister Jan Donhauser (CDU) an nicht zuletzt auch öffentlichkeitswirksamen Top-Veranstaltungen in der Stadt interessiert ist, hat er erst kürzlich wieder betont. "Große internationale Wettkämpfe stärken die Marke Sportstadt", sagte Donhauser.

Ein weiterer Aspekt, so der Politiker, sei neben dem Stadtmarketing auch die Tourismusförderung. Darüber hinaus kann laut Donhauser der Sport dazu beitragen, Dresden als Wirtschaftsstandort zu fördern, nämlich wenn es um die Attraktivität der Stadt für internationale Fachkräfte und deren Freizeitverhalten geht.

Unabhängig davon besitzt die Fertigstellung des Steyer-Stadions derzeit oberste Priorität. Die umgebaute Arena wird künftig 5.000 überdachte Sitzplätze umfassen. Die Kapazität kann temporär auf bis zu 15.000 Zuschauer durch mobile Tribünen in den Kurvenbereichen erweitert werden - und ist somit auch für internationale Leichtathletik-Veranstaltungen zugelassen. Infrage kommen etwa die U20-WM oder auch die U23-EM. Oder eben ein Istaf.