Dresden. Der eigentliche Akt ist schnell erledigt. Dresdens Sportbürgermeister Jan Donhauser überreicht den Erstliga-Footballern der Dresden Monarchs einen Fördermittelbescheid für einen neuen Kunstrasen im Trainingszentrum an der Bärnsdorfer Straße. Den vierseitigen Vertrag für exakt 186.946,79 Euro überreicht der CDU-Politiker an Vereinspräsident Sören Glöckner in einem A4-Hefter.

Die eingeladenen Fotografen brauchen ein bisschen länger, um die beiden Herren für die Dokumentation nochmals zu positionieren. Donhauser, vor Jahren ganz in der Nähe an der 30. Grundschule "Am Hechtpark" als Sportlehrer tätig, gibt sich neugierig. "Wir sind voll im Zeitplan", antwortet Sören Glöckner auf Nachfrage des Sportbürgermeisters, wann denn der Platz fertig sein wird. Mit den 30 Prozent der Stadt, der Fördersumme des Freistaates Sachsen in Höhe von 311.577,98 Euro und 20 Prozent Eigenanteil des Vereins ist das knapp 700.000 Euro teure Projekt also abgesichert - auch wenn die Summe vom Land bislang noch nicht eingegangen ist.

In drei, vier Wochen ist der Kunstrasen verlegt

Der alte Kunstrasen, 2007 verlegt, ist längst abgetragen. Allein die Entsorgung des alten Untergrundes und des Granulats kostete rund 40.000 Euro. Mittlerweile ist das Football-Feld mit einer Rollsplittschotter-Schicht überzogen, die bereits sorgsam gewalzt ist, sodass der Kunstrasen in der kommenden Woche angeliefert werden soll.

Zuvor wird noch eine sogenannte Dämpfungsschicht aus Elastik verlegt. Dann kann der eigentliche Kunstrasen ausgerollt, verklebt und mit Sand und Kork verfüllt werden. "Wir gehen davon aus, dass dieser Prozess jetzt noch drei, vier Wochen dauern wird", sagt Glöckner. Dementsprechend pünktlich könnte das Erstliga-Team Ende März auch den Trainingsstart einläuten.

Auf Nachfrage lässt sich Donhauser dann auch eine vermutlich noch interessantere Nachricht entlocken. Nämlich die, wann die Footballer wieder in ihre Heimspielstätte einziehen können, also ins umgebaute Heinz-Steyer-Stadion. "Am Eröffnungs-Wochenende des Heinz-Steyer-Stadions. Das wird Ende August sein. Da planen wir die Monarchs fest ein. Offen ist, ob Samstag oder Sonntag. Aber da auf jeden Fall", sagt Donhauser. Seit Ende 2021 wird die traditionsreiche Arena umgebaut und modernisiert. Die Kosten sind mittlerweile auf knapp über 50 Millionen Euro gestiegen - und die ersten Termine festgezurrt. Die der Monarchs aber noch nicht.

Der deutsche Footballmeister von 2021 hatte darauf gehofft, in der Phase zwischen der geplanten Übergabe am 30. Juni vonseiten des Bauunternehmens Zech an den Eigenbetrieb Sportstätten Dresden und der offiziellen Eröffnung zwei Monate später schon in der alten, neuen Spielstätte spielen zu können. Diese Hoffnungen erfüllten sich nicht. Entsprechend schwer schlucken musste Sören Glöckner bei dem aus Sicht der Monarchs etwas verspäteten Termins. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir im Trainingszentrum Bundesliga spielen müssen. Das war eine wirtschaftlich leidvolle Zeit", hatte er noch im vergangenen November erklärt.

Erstliga-Start im Rudolf-Harbig-Stadion

Nun steht fest, dass die Footballer am 31. August gegen die Allgäu Comets ihr erstes Pflichtspiel in der modernen Arena absolvieren. Es ist das letzte Heimspiel vor den Play-offs. Einen Tag zuvor will die Stadt mit einem großen Leichtathletik-Meeting das Stadion offiziell eröffnen.

Ihren Bundesliga-Auftakt bestreitet das Team in der anderen Großarena der Stadt, dem Rudolf-Harbig-Stadion. Am 26. Mai empfangen die Monarchs den deutschen Rekordmeister New Yorker Lions aus Braunschweig im Fußballtempel von Dynamo Dresden. Mit 10.530 Besuchern hatten die Monarchs dort im Vorjahr gegen die Berlin Rebels einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt.

Die vier weiteren Heimpartien der Hauptrunde bestreitet die Mannschaft des neuen Cheftrainers Greg Seamon im Trainingszentrum an der Bärnsdorfer Straße. Dann aber immerhin auf einem nagelneuen Kunstrasen.