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Dresdner Schüler lernen Skilanglauf beim Profi

Beim "Schulsport auf Ski" bekommen Mädchen und Jungen einen Schnupperkurs im Skilanglauf. Angeleitet werden sie vom Olympioniken Tobias Angerer.

Von Simon Lehnerer
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Olympia-Medaillen-Gewinner Tobias Angerer leitet die Kinder beim Schnupperkurs an.
Olympia-Medaillen-Gewinner Tobias Angerer leitet die Kinder beim Schnupperkurs an. © Foto: SZ/Veit Hengst

Dresden. Die Eisfläche glitzert im Sonnenlicht, als am Montagmorgen eine Menschentraube aus quirligen Erstklässlern noch etwas unbeholfen darauf herumtapst. Mit kleinen, schmalen Langlaufskiern an den Füßen und Fahrradhelmen auf den Köpfen beginnt der Spaß.

Mehrere Hundert Schüler nehmen auch dieses Jahr wieder an der Veranstaltung "Schulsport auf Ski" teil. Unter der Leitung von Olympia-Medaillen-Gewinner Tobias Angerer bekommen die Kinder verschiedener Grundschulen der ersten bis dritten Klasse in dieser Woche einen Schnupperkurs im Langlauf.

Zum zweiten Mal findet das Event direkt neben der Joynext-Arena statt. Praktischerweise lässt sich dort das verbliebene Eis der Schlittschuh-Saison nutzen. "Wenn uns der Eisabrieb ausgeht, wechseln wir auf die Textilmatten. Wir schätzen, dass es aufgrund der Temperaturen am Mittwoch so weit sein wird", erklärt Kristine Böhm vom Projekt.

Gemeint sind damit die Schneematten der Chemnitzer Firma "Mr. Snow". Die aus Nylon bestehenden Kunststoffmatten dienen als Ersatz für Schnee, wenn gerade keiner liegt. Sie werden beispielsweise bei Langlaufloipen, Alpinhängen, Liftbereichen oder Rodelbahnen eingesetzt und durch die abnehmende Schneesicherheit immer beliebter.

Erstklässler probieren Laserbiathlon aus

Für die Schülerinnen und Schüler sind auf dem Eis mehrere Stationen aufgebaut. Zum Start gibt es eine Aufwärmung - der Olympionike macht es vor. Auf der Stelle laufen, dann die Arme hoch und runter in die Hocke. Danach sollen die Kinder erstmal ein Gefühl dafür bekommen, auf den Brettern zu stehen. Tobias Angerer gibt Hilfestellung, als der potenzielle Langlauf-Nachwuchs über das aufgeraute Eis gleitet. Für viele ist es das erste Mal überhaupt auf Skiern. "Die Kids machen das super, ganz konzentriert. Bei manchen sieht es so aus, als hätten sie nie etwas anderes gemacht", sagt der 46-Jährige und lächelt.

Für das richtige Biathlon-Erlebnis ist auch ein Schießstand aufgebaut. Geschossen wird natürlich nicht mit echten Patronen, sondern mit Laser. Im Stehen und im Liegen können die Schüler ausprobieren, wie viele Scheiben sie zum Umklappen bringen. Ein Stück weiter findet Eisstockschießen statt und bei einem Mini-Schneehügel wird das Herunterfahren auf Langlaufskiern geübt.

Die Erstklässler finden das Angebot super, wie auch Max, der zum ersten Mal auf Skiern steht. "Es macht voll Spaß, und ich durfte auch schon schießen. Das könnte ein Sport für mich sein", sagt er. Angerer hofft, dass er so viele Grundschüler wie möglich für seinen Sport begeistern kann. Skilanglauf stärke das Gleichgewicht und fördere die Koordination. "Gerade in Zeiten von Handy und Co. ist es wichtig, dass die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben", findet er.

Projekt dient als Zweitverwertung für das Eis

Dresdens Sportbürgermeister Jan Donhauser zeigt sich ebenfalls begeistert: "Dieses Projekt ist eine super Möglichkeit, das Eis nachzunutzen und nicht einfach nur abtauen zu lassen. Erstmals ist hier auch Biathlon vertreten, das ist toll. Für die Kinder ist das perfekt. Sie können hier erstmals auf Skiern stehen, und der ein oder andere findet darüber vielleicht auch seinen Weg in den Skisport. Ich selbst bin absoluter Amateur in Sachen Langlauf, aber ich habe die Strecke getestet und finde sie wirklich großartig. Wichtig ist, dass die Kinder Spaß haben und Freude am Sport."

Die Aktionswoche wird vom Verein "Skiclub Elbufer" mit Unterstützung des Sächsischen Skiverbandes und der "City-Sport-Marketing GmbH" organisiert und hat viele Sponsoren. Ebendiese sorgen auch für die Verpflegung. Es nehmen Schulklassen aus Dresden, Radebeul, Frankenthal, Moritzburg und Elstra teil. Insgesamt werden mehr als 600 Kinder dabei sein.