Dresden. Der Freistaat Sachsen trifft zurzeit Vorbereitungen zur Aufnahme und Unterbringung von bis zu 65.000 Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Das sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Dresden, an der auch Vertreter des Sächsischen Städte- und Gemeindetages sowie des Landkreistages teilnahmen.
Demnach geht man aktuell davon aus, dass jeder der zehn Landkreise im Freistaat sowie die drei kreisfreien Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz künftig jeweils bis zu 5.000 Flüchtlinge unterbringen müssen. Kretschmer betonte, dass dies allerdings nur eine erste Prognose sei, um die erforderlichen Vorbereitungen zur Aufnahme zu organisieren. Ob diese Zahlen eintreffen oder sogar noch steigen, hänge vom weiteren Verlauf des Krieges in der Ukraine ab.
Bisher 7.000 Ukrainer in Sachsen
Den sächsischen Kommunen sagte Kretschmer finanzielle Sicherheiten und Unterstützung bei den dabei anfallenden Kosten zu. Am Geld werde es nicht scheitern, dass man den Aufenthalt der vertriebenen Menschen in Sachsen so angenehm wie möglich gestalten will. Dazu gehöre neben Wohnunterkünften auch die Bereitstellung von Kita-Plätzen, die Absicherung von Schulbesuchen sowie Arbeitsangebote.
Krieg in der Ukraine - Sachsen, die helfen:
- Radebeuler Familien geben Ukrainern ein Zuhause
- Flucht auf den Görlitzer Niederhof
- Dippoldiswalder helfen ukrainischer Familie
- Dresden bringt erste Gefüchtete in Hotels unter
- Riesaer Vermieter stellt 50 Wohnungen für Ukrainer
- Ukrainische Frauen finden Zuflucht in Hartha
In den sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen fanden mit Stand Dienstag früh bisher 1.944 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine Aufnahme. Eine bisher unbekannte Anzahl von Flüchtlingen kam darüber hinaus bei Freunden oder Verwandten unter. So lebten nach Angaben des Innenministeriums vor Ausbruch des Krieges rund 7.000 Ukrainer im Freistaat Sachsen. Die Aufnahmekapazität in den Erstaufnahmeeinrichtungen, die die Flüchtlinge nach Möglichkeit zügig verlassen sollen, um direkt in den sächsischen Kommunen untergebracht zu werden, werde ständig erweitert, hieß es. Zurzeit gibt es dort noch etwa 260 freie Plätze.