Dresden/Leipzig/Offenbach. Von England her fegt ein Orkan heran, der an der deutschen Nordseeküste der stärkste je gemessene werden könnte. Dort gilt bereits jetzt die höchste Unwetterwarnstufe des DWD. An der Küstenlinie werden Orkanböen von 165 Kilometern pro Stunde erwartet. Das berichtete der Extremwetter-Experte Frank Böttcher am Freitagvormittag per Videoschaltung.
Das Heftigste wird mitten in der Nacht passieren. Für den Küstenbereich der Nordsee gilt schon jetzt: "Es ist mit größter Wahrscheinlichkeit der schwerste Orkan seit 30 Jahren. Möglicherweise seit Messbeginn." Auch ARD-Meteorologe Sven Plöger spricht von einer "außergewöhnlichen Lage". Am stärksten wird der Orkan im Norden Deutschlands wüten.
Nicht auszuschließen ist dabei auch die Bildung von einem Tornado. Die Wahrscheinlichkeit liege bei etwa 15 Prozent, sagt Frank Böttcher. Kyrill als Wintersturm hatte damals in Sachsen ebenfalls einen Tornado dabei. Der kritischste Moment ist dann, wenn die Kaltfront durchrauscht. Also mitten in der Nacht.
Diesmal schrammt Sachsen am südlichen Starkwindfeld entlang. Es kann, muss aber nicht so heftig wie im Norden Deutschlands kommen. Dennoch gibt es hier bereits seit Freitagnachmittag für ganz Sachsen schon eine Unwetterwarnung in der Zeit von 20 Uhr bis Mitternacht. Der DWD warnt vor orkanartigen Böen zwischen 90 und 110 Kilometern pro Stunde selbst im Tiefland. Das ist dann Windstärke 11. Auf den Gipfeln Böen mit Windstärke 12 und 120 km/h. Bis in die Morgenstunden hinein folgen dann noch heftige Sturmböen.
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