Die staugeplagten Wilsdruffer können auf Besserung hoffen. Das Landratsamt Pirna prüft eine Sperrung der S36 für Schwerlaster. Deren Zahl hat in den letzten Monaten rapide zugenommen, weil die Bauarbeiten auf der fast parallel laufenden A4 immer wieder zu Unfällen und Staus führen. Lkws und Autos weichen auf die S36 aus, die in Wilsdruff am Rande der Altstadt durch eng bebaute Straßenzüge führt.
Die geplante Lkw-Sperrung ist das Ergebnis einer digitalen Beratung, an der Innenminister Roland Wöller (CDU), Verkehrsminister Martin Dulig (SPD), Landrat Michael Geisler (CDU) und Bürgermeister Ralf Rother (CDU) teilnahmen und über die das Landratsamt berichtete.
Nach der Beratung hat Landrat Geisler den zuständigen Geschäftsbereich für Bau und Umwelt angewiesen, umgehend ein Verbot von Schwerlastverkehr auf der betroffenen Strecke anzustreben. „Die Verkehrslage in den Ortschaften ist für die Anwohner nicht mehr tragbar. Damit erhoffen wir uns eine schnelle Entlastung“, so Landrat Geisler. Zuvor hatten ihm die beiden Staatsminister eine unbürokratische Unterstützung im Verfahren in Aussicht gestellt.
Ralf Rother begrüßte die Entscheidung: "Es ist eine Lösung im Interesse der betroffenen Anwohner, die nicht jedem Verkehrsteilnehmer gefallen wird und die schwer zu kontrollieren ist", erklärte er auf Facebook.
Ursprünglich war ein Vor-Ort-Treffen geplant. Dieses hatte Rother in der jüngsten Stadtratssitzung angekündigt. Zu der waren rund 50 Wilsdruffer gekommen, die dort Maßnahmen gegen die Staus forderten. Eine der zentralen Forderungen, die auch Rother erhob, war ein Lkw-Fahrverbot für die S36 in Wilsdruff und den anderen Orten entlang dieser Straße. Nach seiner Kenntnis gebe es so etwas schon in ähnlicher Konstellation in Brandenburg. Andere verwiesen auf ein Beispiel in Hessen.