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In Malschwitz liegt Sachsens beliebteste Ferienwohnung

Seit drei Jahren können Touristen auf dem Doberschützer Hof übernachten. In dieser kurzen Zeit hat er schon etliche Gäste begeistert. Jetzt wurde er prämiert.

Von Franziska Springer
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Heike Schulz und Jens Richter haben auf ihrem Dreiseithof im Malschwitzer Ortsteil Doberschütz moderne Gästewohnungen in ländlicher Atmosphäre geschaffen. Dafür wurden sie nun ausgezeichnet - nicht zum ersten Mal.
Heike Schulz und Jens Richter haben auf ihrem Dreiseithof im Malschwitzer Ortsteil Doberschütz moderne Gästewohnungen in ländlicher Atmosphäre geschaffen. Dafür wurden sie nun ausgezeichnet - nicht zum ersten Mal. © SZ/Uwe Soeder

Malschwitz. Erst einige Wochen ist es her, da flatterte ins Haus von Heike Schulz und Jens Richter im Malschwitzer Ortsteil Doberschütz eine Einladung nach Bad Düben bei Leipzig. Der Absender: der sächsische Landestourismusverband (LTV). Der Anlass: die Kür der sächsischen Gästelieblinge 2020 in den Kategorien Hotel, Ferienwohnung, Pension und Jugendherberge.

"Uns wurde lediglich mitgeteilt, wir sollten gespannt sein. Wer die Preisträger in diesem Jahr sein würden, hat der LTV nicht gucken lassen", erinnert sich Heike Schulz. Ihr Lebensgefährte Jens Richter ergänzt: "Natürlich hatten wir Hoffnung, unter den Preisträgern zu sein. Eine Überraschung war die Auszeichnung aber auf alle Fälle."

Denn im Laufe des Abends stand fest: Der Doberschützer Hof mit seinem Ferienhaus und seinen beiden Ferienwohnungen wird von seinen Gästen auf Buchungsportalen im Internet besonders oft mit besonders guten Noten bewertet - und ist deshalb zum beliebtesten Domizil in der Kategorie Ferienwohnung im Freistaat gekürt worden. Das toppt noch den Erfolg vom vergangenen Jahr: Damals war der Doberschützer Hof bereits als beliebtester Anbieter von Ferienwohnungen in der Oberlausitz ausgezeichnet worden.

Gastgeber mit Blick fürs Detail

In nur drei Jahren haben sich die Gastgeber ihren guten Ruf erarbeitet: 2017 begannen die beiden damit, ihren Ferienhof, einen urig gelegenen Dreiseithof am Eingang zum Malschwitzer Teichgebiet, umzubauen. Zwei Ferienwohnungen entstanden damals. "2018 haben wir aufgesperrt", sagt Jens Richter. Besonderen Wert legte das Paar bei der Ausgestaltung seiner Gästezimmer auf kleine Details: So ist der Großteil der Unterkünfte barrierefrei ausgestattet. Vom Balkon der einen Wohnung aus blickt man auf das Storchennest im Garten, dessen Bewohner das Logo des Doberschützer Hofes schmücken. In der anderen lockt eine eigene Sauna zum Entspannen nach anstrengenden Entdeckungstouren.

Der große Dreiseithof von Heike Schulz und Jens Richter liegt genau am Eingang zum Malschwitzer Teichgebiet.
Der große Dreiseithof von Heike Schulz und Jens Richter liegt genau am Eingang zum Malschwitzer Teichgebiet. © privat

Erst im vergangenen Jahr haben Heike Schulz und Jens Richter ihr Angebot erweitert und ein weiteres Gebäude zum Ferienhaus umgebaut. Auf insgesamt 350 Quadratmetern finden nunmehr 18 Betten Platz. Weitere Aufbettungen sind möglich - und sie sind gefragt. Allein 373 Einzelpersonen haben im vergangenen Jahr auf dem Doberschützer Hof übernachtet. Viele der Gäste - sie kamen aus ganz Deutschland - blieben mindestens eine Woche, manchmal sogar zwei.

Vorerst keine Erweiterung mehr geplant

An einen weiteren Ausbau ihrer Kapazität denken die beiden vorerst nicht: "Unser jetziges Angebot ist vom Arbeitsaufwand her ausreichend", sagt Heike Schulz, die im Laufe der vergangenen drei Jahre ihre Teilzeitanstellung aufgab, um ihren Lebensgefährten auf dem Hof zu unterstützen und ganz für ihre Gäste da zu sein. Mehr Platz wolle man nicht schaffen - auch, weil dann Personal eingestellt werden müsste. Stattdessen wollen die beiden die Werbung, die ihnen die Auszeichnung bringt, nutzen, um die Oberlausitz noch bekannter zu machen.

"Wir wollen zeigen, dass es hier mehr gibt, als die Wahlergebnisse", sagt Jens Richter mit Blick auf den hiesigen großen Erfolg der AfD bei der Bundestagswahl. Ihm zufolge gelingt das: In diesem Jahr, sagt er, seien insbesondere viele Gäste aus Bayern und Baden-Württemberg nach Doberschütz gekommen. "Die waren alle relativ fasziniert von der intakten Natur und der herzlichen Gastfreundlichkeit der Menschen hier", hat er beobachtet.

Das familiäre Verhältnis, das inzwischen auch viele seiner Stammkunden zu schätzen gelernt haben, will das Paar künftig weiter pflegen. Darüber hinaus bleiben beide genügsam: "Wir wünschen uns, dass wir unser Angebot in den nächsten Jahren gesund und in Ruhe weiterführen können", sagt Jens Richter.