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Dresdner Mikroelektroniker suchen jetzt Partner in Japan

Während der Subventionslauf zwischen EU, USA und China schneller wird, forschen Dresdner Halbleiter-Unternehmen gemeinsam mit Japan. Das ist schon jetzt ein wichtiger Handelspartner.

Von Georg Moeritz
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Das Namlab in Dresden forscht an neuen Materialien für winzige Halbleiterbauelemente - dafür interessiert sich auch Japans Industrie.
Das Namlab in Dresden forscht an neuen Materialien für winzige Halbleiterbauelemente - dafür interessiert sich auch Japans Industrie. © Archivfoto: Matthias Rietschel

Dresden. Die USA unterstützen ihre Halbleiterbranche mit Milliarden, die Europäische Union bereitet ebenfalls ein großes Subventionsprojekt vor - unterdessen tauschen sich sächsische Mikroelektronik-Experten mit Partnern in Japan aus. Die Geschäfte mit dem Industrieland wachsen rasch: Voriges Jahr stiegen Sachsens Exporte nach Japan um fast ein Drittel, nach jüngsten Zahlen, die bis zum dritten Quartal vorliegen. Sächsische Waren für 650 Millionen Euro wurden nach Japan geliefert.

Fast 100 Teilnehmer aus sächsischen und japanischen Unternehmen, Forschungsinstituten und Hochschulen haben sich am Mittwoch online im "Germany-Japan Joint Workshop" ausgetauscht. Die Dresdner Firmen Ferroelectric Memory Company und Spinncloud Systems gaben Einblick in ihren Beitrag zum technischen Fortschritt.

Neue Materialien für sparsamere Mikrochips

Spinncloud Systems ist eine Ausgründung der Technischen Universität Dresden (TU) und beschäftigt sich mit Rechnersystemen (Neuromorphic Computing), die Künstliche Intelligenz voranbringen. Die Ferroelectric Memory Company beschäftigt sich damit, die elektrischen Eigenschaften von Hafniumoxid für die Produktion von Transistoren und Speichern besser nutzbar zu machen, sodass Halbleiter kleiner und sparsamer werden können. Professor Thomas Mikolajick als Leiter des Namlab der TU Dresden gab den japanischen Kollegen Einblicke.

Die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) kündigte weitere sächsisch-japanische Workshops und gemeinsame Forschungsprojekte an. Ihr Geschäftsführer Thomas Horn sagte, der Austausch auf diesen "Zukunftsfeldern" solle von der Forschungsebene zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit übergehen.

Laut Professor Tatsuhiro Takahashi, Direktor der Abteilung für Innovationsförderung der Yamagata Universität, hat die Zusammenarbeit mit der WFS vor zehn Jahren mit dem Thema organische und flexible Elektronik begonnen. Das japanische Ministerium für Handel und Industrie (Meti) habe eine Strategie für die nächste Generation von Halbleitern. Sachsen sind bereits an einer gemeinsamen Plattform zur Projektentwicklung beteiligt. Voriges Jahr begann das Projekt Flexmonirs zur Entwicklung von miniaturisierten spektroskopischen Nahinfrarot-Sensorsystemen für die Nahrungsmittelindustrie.