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Arbeitslosigkeit in Sachsen sinkt wieder

Die Corona-Pandemie ist noch nicht überwunden, gleichzeitig könnte jetzt die Ukraine-Krise die deutsche Wirtschaft schwächen. Sachsens Arbeitsmarkt ist laut Behördenchef Hansen "robust".

Von Georg Moeritz
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Sachsens Arbeitsagenturen bieten fast 45.000 freie Stellen an. Die Arbeitslosigkeit ist im Februar gesunken.
Sachsens Arbeitsagenturen bieten fast 45.000 freie Stellen an. Die Arbeitslosigkeit ist im Februar gesunken. © Jens Kalaene/dpa (Symbolbild)

Dresden. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar auf 2,428 Millionen gesunken. Das sind 34.000 weniger als im Januar und 476.000 weniger als ein Jahr zuvor, wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf bundesweit 5,3 Prozent. In Sachsen ist sie etwas höher: 5,6 Prozent. "Bis in den Februar hat der Arbeitsmarkt seinen Aufwärtstrend fortgesetzt", sagte Detlef Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Allerdings sei in den "aktuellen Indikatoren" der Krieg in der Ukraine noch nicht mitberechnet.

Stichtag für die Februar-Statistik war der 14. Februar. Volkswirte erwarten, dass der russische Angriff auf die Ukraine die sich erholende Konjunktur in Deutschland ausbremsen wird. Der Arbeitsmarkt könnte sich demnach aber weiter robust zeigen. Sachsens Arbeitsagentur-Chef Klaus-Peter Hansen in Chemnitz sagte jedenfalls, im Vergleich zum vorigen Jahr zeige sich die sächsische Wirtschaft "robust und aufnahmefähig". Die Zahl der freien Stellen wuchs weiter: In Sachsen stehen nun fast 45.000 Angebote in den Computern der Arbeitsagenturen. Die Handelskammern schätzen sogar nach einer Umfrage, dass rund 100.000 Stellen in Sachsen frei sein dürften.

Die Arbeitslosenquote in Sachsen ist etwas höher als in Deutschland insgesamt, aber niedriger als in einigen westdeutschen Ländern.
Die Arbeitslosenquote in Sachsen ist etwas höher als in Deutschland insgesamt, aber niedriger als in einigen westdeutschen Ländern. © SZ Grafik

Weniger Arbeitslose als vor zwei Jahren

Aktuelle Daten zur Kurzarbeit liegen bis zum 24. Februar vor. Danach registrierte die Bundesagentur in dem Zeitraum 18.000 Anzeigen für 201.000 Menschen. Diese Zahlen werden sich nach Einschätzung der Behörde noch bis Monatsende erhöhen, dürften aber unter dem Niveau von Januar liegen, als es 29.000 Anzeigen für 327.000 Menschen gab. In Sachsen waren nach jüngsten Zahlen im November gut 49.000 Menschen in fast 8.000 Betrieben in Kurzarbeit.

Hansen sagte in Chemnitz, der sächsische Arbeitsmarkt sei in einer "saisonal guten Verfassung". Die Beschäftigung steige, die Betriebe suchten weiterhin "händeringend" Fachkräfte. Dennoch waren im Februar 118.474 Menschen in Sachsen arbeitslos gemeldet. Das waren gut 1.000 weniger als noch im Januar und gut 22.000 weniger als ein Jahr zuvor. Damals belastete allerdings die Corona-Pandemie viele Betriebe. Der Vergleich über zwei Jahre zeigt: Die Arbeitslosenzahl ist etwa auf dem Niveau von Februar 2020. Damals waren 119.750 Menschen in Sachsen arbeitslos gemeldet.

Nicht alle arbeitslosen Menschen sind allerdings in dieser Zahl enthalten. Die Arbeitsagentur weist selbst darauf hin, dass in Sachsen im Februar rund 33.000 Menschen zwar als "unterbeschäftigt", aber nicht als arbeitslos gezählt wurden. Dazu gehören rund 3.400 Menschen wegen Erkrankung und 3.500 wegen Teilnahme an Ein-Euro-Jobs. Etwa 11.000 waren in Eingliederungsmaßnahmen oder Weiterbildungen mit Förderung der Arbeitsagentur. (mit dpa)