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So ist die Lage in den Schulen in Sachsen

Sachsens Schulen sind nur in drei Regionen geöffnet. Bisher wurden nur wenige Infektionen festgestellt. Die Abiturprüfungen laufen. Ein Überblick.

Von Andrea Schawe
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In Bautzen schreiben die Schüler ihre Abiturprüfung im Fach Biologie in der Aula des sorbischen Gymnasiums.
In Bautzen schreiben die Schüler ihre Abiturprüfung im Fach Biologie in der Aula des sorbischen Gymnasiums. ©  dpa/Sebastian Kahnert

Dresden. Viele Schulen und Kitas in Sachsen sind derzeit geschlossen. Der Schulbetrieb ist seit einer Woche wegen des geänderten Infektionsschutzgesetzes von der Inzidenz in den Landkreisen abhängig. Das ist der Stand.

Drohen weitere Schulschließungen?

In Dresden und Leipzig sowie dem Landkreis Leipziger Land sind die Schulen geöffnet. Dort lernen die Kinder und Jugendlichen im Wechselbetrieb. Am Donnerstag lagen alle drei Regionen unter dem Grenzwert von 165. In den anderen Landkreisen und in Chemnitz bleiben die Schulen geschlossen. Dort findet aber Präsenzunterricht für die Abschlussklassen an Ober- und Berufsschulen, für die 11. und 12. Klasse an Gymnasien sowie für Viertklässler an den Grundschulen statt. Der Unterricht an Förderschulen ist ebenfalls nicht ausgesetzt.

Für wen gilt weiterhin die Testpflicht?

Alle Schüler, die die Schule besuchen, müssen sich zweimal in der Woche auf das Coronavirus testen lassen. Auch die Lehrkräfte und das Schulpersonal unterliegen der Testpflicht. In den Landkreisen mit einer Inzidenz über 165 ist außerdem „ein nicht unerheblicher Teil der Kinder in der Notbetreuung in der Schule bzw. im Hort“, teilt das Kultusministerium mit. Für all diese Schüler und Lehrer werden wöchentlich zwei Tests benötigt.

Was passiert mit den Tests, die nicht gebraucht werden?

Wöchentlich wären etwa 1,2 Millionen Test-Kits für Lehrer, Schüler und Kita-Personal nötig, wenn alle Schulen und Kitas geöffnet wären. Der Freistaat hat dafür nach Angaben des Kultusministeriums bis Mai etwa 32 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Der Bedarf an Tests wurde nicht auf einmal beschafft, sondern erfolgt in Teillieferungen“, so Sprecherin Susann Meerheim. Die Lieferverträge seien entsprechend flexibel, die abgerufenen Liefermengen wurden dem vorübergehend geringeren Bedarf angepasst werden.

Die jetzt angeschafften Tests seien eine Vorsorge für die künftig benötigte Ausstattung der Schulen, wenn der Betrieb wieder startet. Nach dem Infektionsschutzgesetz muss die Inzidenz fünf Werktage lang unter dem Wert von 165 liegen, damit wieder Präsenzunterricht stattfinden kann.

Wie viele Infektionen in den Schulen gibt es?

Die Bilanz der Laienselbsttests an den Schulen zeige weiterhin niedrige Infektionsraten, teilte das Kultusministerium am Donnerstag mit. Bisher wurden unter den Schülerinnen und Schülern an den öffentlichen Schulen mehr als 1,5 Millionen Selbsttests auf das Coronavirus durchgeführt. Darunter waren 1.861 positive Ergebnisse.

An den Grundschulen wurden 682 Mädchen und Jungen wurden positiv auf Covid-19 getestet, an den Förderschulen waren es 114. An den Oberschulen waren 457 Tests von insgesamt etwa 414.600 Schülerinnen und Schüler positiv. An den Gymnasien wurden 372.700 Selbsttests durchgeführt, darunter waren 283 positive Ergebnisse, bei den Berufsschülern zeigten sich 325 positive Ergebnisse. Insgesamt wurde ein Test bisher etwa 27.079 Mal verweigert. Die Schüler dürfen dann nicht am Unterricht in der Schule teilnehmen.

Wie laufen die Abiturprüfungen ab?

Am vergangenen Freitag sind in Sachsen die Abiturprüfungen gestartet. Bisher wurden die schriftlichen Prüfungen in den Fächern Religion, Griechisch, Geografie sowie Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft, Geschichte und Physik geschrieben. Für alle Abiturienten finden am Freitag die Prüfungen in Deutsch und am Dienstag in Mathematik statt.

Es gelten strenge Hygienevorgaben und Abstandsgebote für Lehrer und Schüler. Während der Prüfungen müssen jedoch keine Masken getragen werden, teilt das Ministerium mit. Die Prüflinge müssen sich vorab testen und werden auf mehrere Räume verteilt, um den Anforderungen des Infektionsschutzes zu genügen. Es werden auch größere Räume wie die Aula oder die Turnhalle genutzt. „Die Prüfungssituation in diesem Jahr ist ohne Zweifel eine besondere Herausforderung für die Schüler“, so Kultusminister Christian Piwarz (CDU). „Wir haben alles dafür getan, dass die Abiturienten einen gleichwertigen Abschluss unter fairen Bedingungen bekommen.“

Um pandemiebedingte Nachteile auszugleichen, gibt es für die Abiturienten zahlreicht Erleichterungen. Wer sich noch nicht gut vorbereitet fühlt, kann auch auf den Zweittermin Ende Mai ausweichen. Schon zu Schuljahresbeginn wurden Themen festgelegt, die nicht Schwerpunkt der schriftlichen Prüfungen sind. Außerdem haben die Prüfling mehr Zeit für die Klausuren. Die Zweit- und auch Drittkorrekturen der Abiturprüfungen erfolgen wie im vergangenen Jahr an der jeweiligen Schule. Das soll eine faire Benotung unter Berücksichtigung der Bedingungen an der Einzelschule sichern.